Flatirons - Citynahes Gekraxel an lustigen Bergen

Woher der Name Flatirons kommt, erschließt sich dem Besucher auf Anhieb. Wie aufgestellte Bügeleisen aus farbigem Fels stehen sie in Reih und Glied, durchnummeriert von rechts im Norden mit #1 bis #5 im Süden. Angeblich erfand eine der ersten Siedlerinnen den Namen für diesen Teil der Front Range.

Das Gebiet gehört zu den knapp 30 Quadratkilometern OSMP (Open Space and Mountain Parks), deren Erwerb und Instandhaltung die Bürger von Boulder und auch die Touristen seit 1898 über 0.4% der sales tax finanzieren.

Die Flatirons sind recht beliebt, in unserem Fall sind einige Schulklassen unterwegs oder vielleicht Ferienfreizeiten. Scheinbar kann ein junger Mensch sogar in den USA noch zwei Stunden ohne Smartphone verbringen, was uns mittlerweile doch erstaunt.

Zunächst gehen wir den Chautauqua Trail nach Südwesten entlang und schwenken eine halbe Meile später in den Trail, der zwischen 1st and 2nd Flatiron hoch führt. Bald kommt das erste Blockfeld und ein kurzer Exkurs führt uns zum Climbing Access direkt am Bügeleisen.

In steilen Serpentinen geht's nach oben, hin und wieder braucht's die Hände zum rock scrambling, wie man hier sagt. Der Pfad führt zwischen den beiden überdimensionalen Haushaltsgeräten hindurch und erreicht von Westen her fast den Gipfel des höchsten Flatirons. Wie in einem riesigen Alkoven verbringen wir die Pause. Wir krabbeln noch einige Meter nach oben aber der Gipfelsturm bleibt den richtigen Kletterern vorbehalten. Als ob es abgesprochen wäre, treffen wir unsere Gipfelbekanntschaft vom Mount Audubon wieder und beobachten die neugierigen Squirrels. 

Ein weiteres Highlight ist der sogenannte Royal Arch, ein Sandsteinbogen von ungefähr sechs Metern Spannweite. Um zu ihm zu gelangen steigen wir wieder ab, wenden uns aber vor dem Erreichen des Chautauqua Trail nach Süden und folgen dem Flatirons Loop Trail, der uns im Auf und Ab zum Royal Arch Trail bringt. Auch hier wird's dann steil, die Hände braucht man aber nur am Sentinel Pass, wo's ein paar Meter über Felsen nach unten geht, bevor man schließlich verschwitzt am Sandsteinbogen steht.

Der Bereich am Bogen ist recht kleinräumig und abschüssig und da ja tatsächlich auch jemand anders die Tour für heute im Programm hatte, geht man sich etwas im Weg um. Zu den besten Fotopositionen muss gekraxelt werden, was die Sache erschwert. Aber der Ausblick lohnt allemal.

Wir laufen den Trail zurück, gehen dann aber zum Bluebell Shelter, von wo aus man bequem ohne Gegenanstieg über die Bluebell Road (ist aber keine Straße) das Ranger Cottage an der Baseline Road erreicht.

Fazit: Eine nette Tour für Zwischendurch.