Azhdahak (3.597 m), Tar (3.530 m) und Nalsar (3.177 m)
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Das Kloster Geghard und der Tempel von Garni zählen definitiv zu den größten Sehenswürdigkeiten in Armenien. Entsprechend häufig werden die beiden historischen Anlagen besucht.
„Nebenbei“ befindet sich in unmittelbarer Nähe ein Berg, der bestens in unser Kasbek-und-Elbrus-Akklimatisierung-Programm passt und noch dazu eine schöne Tour verspricht:
Azhdahak (armenisch: Աժդահակ)
Dieser ist mit 3.597 m die höchste Erhebung des westlich vom Sewan-See gelegenen Gegham-Gebirges. Im Krater des erloschenen Vulkans befindet sich ein kleiner See.
Als möglicher Ausgangspunkt für eine Besteigung des Azhdahak kommt beispielsweise das Dorf Geghard (ca. 1.900 m) in Frage. Von dort führen Pisten in östliche/nordöstliche Richtung an den Berg heran. Mit einem Geländewagen (Allrad + große Bodenfreiheit) ist es möglich, bis auf ca. 2.800 m zu gelangen. Auf wenig ausgeprägten Pfaden bzw. weglos geht’s anschließend über weitläufige Wiesen und - je nach gewählter Route - über mehr oder weniger vulkanischen Schutt und Blöcke. Bis in den Sommer hinein ist auch das eine oder andere Schneefeld zu passieren.
Unsere Tour
Mi., 01.07.2015 - Anreise und Kloster Geghard
Vom Kari-See am Aragats reisen wir - mit einigen Zwischenstopps - nach Geghard. Dorthin gab es bereits vor 30 Jahren einen Ausflug, von dem vor allem zwei Dinge noch hängen geblieben sind: die Anfahrt über schaukelträchtige Straßen und ein „Taschentuchbaum“. Beides lässt sich auch heutzutage noch erleben …
In Geghard angekommen statten wir als erstes dem Kloster einen Besuch ab. Dieses wurde bereits im 4. Jahrhundert gegründet. Später zerstört und wieder aufgebaut zählt es mittlerweile zum UNESCO-Welterbe. Nachdem wir die zu großen Teilen in Felshöhlen untergebrachte Anlage besichtigt haben, finden wir außerhalb der Klostermauern auch noch die Bäume und Sträucher mit den unzähligen Taschentüchern.
Anschließend erkunden wir die Anfahrt zum Ausgangspunkt für unsere morgige Tour. Einerseits nutzen wir dafür GPS-Tracks aus dem Internet. Anderseits sprechen wir auch mit einigen Hirten, die uns den Weg zum Azhdahak beschreiben. Die Piste ist insgesamt in einem halbwegs guten Zustand. Hier und da gibt es aber auch Stellen, die selbst für mittelprächtige Geländewagen grenzwertig sind.
Nach einem nochmaligen Abstecher zum Geghard-Kloster übernachten wir in Garni - mit direktem Blick auf den Tempel…
Do., 02.07.2015 - Besteigung Azhdahak, Tar und Nalsar
Am Morgen fahren wir von Garni erst einmal nach Geghard. Von dort hoppeln wir über die (seit gestern;-) bekannte Piste weiter in Richtung Azhdahak. Zwischendurch passieren wir immer wieder Hirtenlager und vor allem große Schafherden, aber auch Rinder.
Zuletzt sind wir nur noch auf Fahrspuren unterwegs, bevor wir auf einer Höhe von ca. 2.800 m unser Fahrzeug abstellen.
Nordöstlich von unserem spontan gewählten Ausgangspunkt befindet sich der markante Nalsar - mit seinem halbseitig weit geöffneten Krater. Dahinter „versteckt“ sich der Azhdahak.
Nach kurzem Überlegen beschließen wir, den Nalsar erst auf dem Rückweg zu überschreiten. Also steuern wir das Gelände „links“ - das heißt westlich - der Vulkankuppe an und steigen allmählich über die Bergwiesen aufwärts. Wie erwartet dauert es nicht lange, bis wir Besuch von einigen Herdenschutzhunden erhalten. Nach minutenlangem Bellen traben diese noch eine Weile neben uns her und dackeln dann wieder ins nahegelegene Hirtenlager zurück…
Nachdem wir den Nalsar sozusagen halb umrundet haben, entscheiden wir, erst einmal auf einen Vulkankegel an den südwestlichen Ausläufern des Azhdahak zu steigen.
So queren wir nun Felder aus Lavagestein-Blöcken und kämpfen uns anschließend zwischen und über zahlreiche Blöcke die Flanke empor. Endlich oben angelangt erreichen wir - quasi zur Belohnung - einen kleinen Kratersee mit „Eis-Strand“ (Gletscher-Reste?). Und wenig später stehen wir auf dem Azhdahak-Südwest-Gipfel (3.350 m), der offenbar auch Tar (Թառ) genannt wird.
Über den aktuell schneebedeckten und verwechteten Gratrücken geht’s kurz hinunter in die Einsattelung (ca. 3.470 m). Dann folgt der Schlussaufstieg, und wir erreichen den höchsten Punkt des Azhdahak (Աժդահակ, 3.597 m).
Der sommerliche Dunst schränkt die Fernsicht zwar etwas ein. Trotzdem ist die Szenerie selten schön - etwa 70 m unter uns funkelt der Kratersee …
Nach längerer Rast umrunden wir den Krater und gehen selbstverständlich auch kurz hinunter an den „Strand“ - immerhin sind ja Sommerferien.
Dann begeben wir uns auf den Rückweg: Vom Sattel unterhalb des Azhdahak steigen wir diesmal hinunter auf die westlich gelegene Hochfläche. Vorbei am formschönen Uchtepe / Ուչտեպե (3.307 m) wandern wir grob südwärts, bis wir wieder unseren Aufstiegsweg erreichen.
Nun möchten wir noch „schnell“ den Nalsar besteigen. Also halten wir erst einmal schnurstracks auf die breite Kuppe zu. Nachdem wir ein stark ausgespültes Tälchen umgangen haben, stapfen wir über die Nordflanke hinauf zum geschwungenen Gipfelkamm des Nalsar (Նալսար, 3.177 m). Neben zahlreichen großen Steinmännern gibt es hier auch eine schöne Aussicht - vor allem hinunter auf die südlich gelegenen Bergweiden mit ihren verstreuten Hirtenlagern.
Über den südöstlichen Gratrücken steigen wir dorthin ab. Diesmal behelligen uns die Hunde nicht. Dafür kommt ein Hirte angeritten, bietet uns Tee an und fragt, ob wir ein Messer dabei haben. Das haben wir natürlich - bis es wenige Minuten später als Geschenk davonreitet …
Nach etwa 7 Stunden beenden wir unsere Azhadahak-Besteigung. Hinter uns liegt eine schöne Tour durch das Gegham-Gebirge. Von den Herden und ihren „Bewachern“ abgesehen - sind wir die ganze Zeit allein in der Vulkanlandschaft unterwegs.
Als wir dann wieder im Auto auf der Piste in Richtung Geghard hoppeln, stoppt uns abermals ein Hirte. Diesmal werden wir gebeten, ein Kind mit hinunter zur Marschrutka (= Sammeltaxi) zu nehmen.
Nachdem wir unseren jungen Passagier in Goght abgesetzt haben, geht’s weiter nach Garni. Dort besichtigen wir am Abend den etwa 2.000 Jahre alten Tempel hoch über dem Azat-Tal und verbringen eine weitere Nacht, bevor wir
weiterreisen …
pika8x14 sind heute: A. + A.
„Nebenbei“ befindet sich in unmittelbarer Nähe ein Berg, der bestens in unser Kasbek-und-Elbrus-Akklimatisierung-Programm passt und noch dazu eine schöne Tour verspricht:
Azhdahak (armenisch: Աժդահակ)
Dieser ist mit 3.597 m die höchste Erhebung des westlich vom Sewan-See gelegenen Gegham-Gebirges. Im Krater des erloschenen Vulkans befindet sich ein kleiner See.
Als möglicher Ausgangspunkt für eine Besteigung des Azhdahak kommt beispielsweise das Dorf Geghard (ca. 1.900 m) in Frage. Von dort führen Pisten in östliche/nordöstliche Richtung an den Berg heran. Mit einem Geländewagen (Allrad + große Bodenfreiheit) ist es möglich, bis auf ca. 2.800 m zu gelangen. Auf wenig ausgeprägten Pfaden bzw. weglos geht’s anschließend über weitläufige Wiesen und - je nach gewählter Route - über mehr oder weniger vulkanischen Schutt und Blöcke. Bis in den Sommer hinein ist auch das eine oder andere Schneefeld zu passieren.
Unsere Tour
Mi., 01.07.2015 - Anreise und Kloster Geghard
Vom Kari-See am Aragats reisen wir - mit einigen Zwischenstopps - nach Geghard. Dorthin gab es bereits vor 30 Jahren einen Ausflug, von dem vor allem zwei Dinge noch hängen geblieben sind: die Anfahrt über schaukelträchtige Straßen und ein „Taschentuchbaum“. Beides lässt sich auch heutzutage noch erleben …
In Geghard angekommen statten wir als erstes dem Kloster einen Besuch ab. Dieses wurde bereits im 4. Jahrhundert gegründet. Später zerstört und wieder aufgebaut zählt es mittlerweile zum UNESCO-Welterbe. Nachdem wir die zu großen Teilen in Felshöhlen untergebrachte Anlage besichtigt haben, finden wir außerhalb der Klostermauern auch noch die Bäume und Sträucher mit den unzähligen Taschentüchern.
Anschließend erkunden wir die Anfahrt zum Ausgangspunkt für unsere morgige Tour. Einerseits nutzen wir dafür GPS-Tracks aus dem Internet. Anderseits sprechen wir auch mit einigen Hirten, die uns den Weg zum Azhdahak beschreiben. Die Piste ist insgesamt in einem halbwegs guten Zustand. Hier und da gibt es aber auch Stellen, die selbst für mittelprächtige Geländewagen grenzwertig sind.
Nach einem nochmaligen Abstecher zum Geghard-Kloster übernachten wir in Garni - mit direktem Blick auf den Tempel…
Do., 02.07.2015 - Besteigung Azhdahak, Tar und Nalsar
Am Morgen fahren wir von Garni erst einmal nach Geghard. Von dort hoppeln wir über die (seit gestern;-) bekannte Piste weiter in Richtung Azhdahak. Zwischendurch passieren wir immer wieder Hirtenlager und vor allem große Schafherden, aber auch Rinder.
Zuletzt sind wir nur noch auf Fahrspuren unterwegs, bevor wir auf einer Höhe von ca. 2.800 m unser Fahrzeug abstellen.
Nordöstlich von unserem spontan gewählten Ausgangspunkt befindet sich der markante Nalsar - mit seinem halbseitig weit geöffneten Krater. Dahinter „versteckt“ sich der Azhdahak.
Nach kurzem Überlegen beschließen wir, den Nalsar erst auf dem Rückweg zu überschreiten. Also steuern wir das Gelände „links“ - das heißt westlich - der Vulkankuppe an und steigen allmählich über die Bergwiesen aufwärts. Wie erwartet dauert es nicht lange, bis wir Besuch von einigen Herdenschutzhunden erhalten. Nach minutenlangem Bellen traben diese noch eine Weile neben uns her und dackeln dann wieder ins nahegelegene Hirtenlager zurück…
Nachdem wir den Nalsar sozusagen halb umrundet haben, entscheiden wir, erst einmal auf einen Vulkankegel an den südwestlichen Ausläufern des Azhdahak zu steigen.
So queren wir nun Felder aus Lavagestein-Blöcken und kämpfen uns anschließend zwischen und über zahlreiche Blöcke die Flanke empor. Endlich oben angelangt erreichen wir - quasi zur Belohnung - einen kleinen Kratersee mit „Eis-Strand“ (Gletscher-Reste?). Und wenig später stehen wir auf dem Azhdahak-Südwest-Gipfel (3.350 m), der offenbar auch Tar (Թառ) genannt wird.
Über den aktuell schneebedeckten und verwechteten Gratrücken geht’s kurz hinunter in die Einsattelung (ca. 3.470 m). Dann folgt der Schlussaufstieg, und wir erreichen den höchsten Punkt des Azhdahak (Աժդահակ, 3.597 m).
Der sommerliche Dunst schränkt die Fernsicht zwar etwas ein. Trotzdem ist die Szenerie selten schön - etwa 70 m unter uns funkelt der Kratersee …
Nach längerer Rast umrunden wir den Krater und gehen selbstverständlich auch kurz hinunter an den „Strand“ - immerhin sind ja Sommerferien.
Dann begeben wir uns auf den Rückweg: Vom Sattel unterhalb des Azhdahak steigen wir diesmal hinunter auf die westlich gelegene Hochfläche. Vorbei am formschönen Uchtepe / Ուչտեպե (3.307 m) wandern wir grob südwärts, bis wir wieder unseren Aufstiegsweg erreichen.
Nun möchten wir noch „schnell“ den Nalsar besteigen. Also halten wir erst einmal schnurstracks auf die breite Kuppe zu. Nachdem wir ein stark ausgespültes Tälchen umgangen haben, stapfen wir über die Nordflanke hinauf zum geschwungenen Gipfelkamm des Nalsar (Նալսար, 3.177 m). Neben zahlreichen großen Steinmännern gibt es hier auch eine schöne Aussicht - vor allem hinunter auf die südlich gelegenen Bergweiden mit ihren verstreuten Hirtenlagern.
Über den südöstlichen Gratrücken steigen wir dorthin ab. Diesmal behelligen uns die Hunde nicht. Dafür kommt ein Hirte angeritten, bietet uns Tee an und fragt, ob wir ein Messer dabei haben. Das haben wir natürlich - bis es wenige Minuten später als Geschenk davonreitet …
Nach etwa 7 Stunden beenden wir unsere Azhadahak-Besteigung. Hinter uns liegt eine schöne Tour durch das Gegham-Gebirge. Von den Herden und ihren „Bewachern“ abgesehen - sind wir die ganze Zeit allein in der Vulkanlandschaft unterwegs.
Als wir dann wieder im Auto auf der Piste in Richtung Geghard hoppeln, stoppt uns abermals ein Hirte. Diesmal werden wir gebeten, ein Kind mit hinunter zur Marschrutka (= Sammeltaxi) zu nehmen.
Nachdem wir unseren jungen Passagier in Goght abgesetzt haben, geht’s weiter nach Garni. Dort besichtigen wir am Abend den etwa 2.000 Jahre alten Tempel hoch über dem Azat-Tal und verbringen eine weitere Nacht, bevor wir

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Tourengänger:
pika8x14

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