Mt. Fox (1345m) und das Bilderbuchpanorama am Lake Matheson

Der Mt. Fox hoch über dem Fox Glacier ist das Ebenbild zum zwei Tage zuvor bestiegenen Alex Knob hoch über dem Franz-Josef Glacier. Beides sind ideale Aussichtsgipfel auf die Gletscher, vorausgesetzt das Wetter spielt mit. Am Alex Knob war dies leider nicht der Fall. Als wir am heutigen Morgen auf dem Parkplatz am Lake Matheson aufwachten sah das Wetter hingegen sehr gut aus. Eigentlich wollten wir erst den Sonnenaufgang am Lake Matheson ansehen, aber es zogen bereits ein paar kleine Wolken auf und so verschieben wir dieses schöne Ereignis auf den nächsten Tag und machen uns stattdessen auf den Weg zum Parkplatz des Mt. Fox.
Dieser liegt genau an der Hauptstraße und der Pfad führt sofort steil hinauf. Es ist auch am Eingang noch ein großes Schild angebracht mit dem Hinweis auf alpine Gefahren und das die Tour nur von erfahrenen Bergsteigern gemacht werden soll. Naja, der neuseeländische Wanderstandard ist halt etwas anders ;-)

Der Pfad läuft auf direktem Wege nach oben, große Wegstrecken aufgrund vieler Serpentinen fallen weg. Vielmehr müssen des Öfteren die Hände zur Hilfe genommen werden um an den Wurzeln hochzukraxeln. Der komplett nasse und tiefschlammige Boden sind dabei nicht gerade förderlich. In regelmäßigen Abständen finden sich kleine orange Markierungen an den Bäumen. An zwei Stellen muss an den Wurzeln sogar senkrecht geklettert werden, ne saubere I+ / II- an Wurzeln ist doch auch mal was Besonderes. Ab ca. 1000hm geht das Gelände vom Wald in hohes Gesträuch über, die Sicht wird besser aber der Boden immer noch matschiger. Teilweise erinnert es an einen Hindernislauf wie wir versuchen die schlimmen Stellen zu umgehen.
Kurz danach können wir noch kurz einen schönen Blick auf den Gletscher erhaschen bevor sich die Wolkendecke schließt und wir nur noch weiß sehen.  Den Aufstieg zum Gipfel gehen wir trotzdem noch an, immerhin gibt es diesmal auf dem Gipfel eine warme Suppe vom Campingkocher.  Man könnte vom Gipfel auf dem Grat weiter in Richtung Osten den Gletschern entgegen wandern, aufgrund der geringen Sicht lassen wir dies jedoch bleiben.
Zumal wir am Gipfel auch noch eine nette junge Rumänin treffen, die zwar ein paar Minuten vor uns losgelaufen ist vom Parkplatz, sich aber im Aufstieg komplett verstiegen hat und über eine Stunde weglos durch das steile Gehölz aufgestiegen ist.
Gemeinsam steigen wir nach einer längeren Pause wieder ab, wobei der Weg aufgrund der Nässe, der vielen Wurzeln und des schlammigen Bodens nicht gerade einfach zu gehen ist. Unterwegs treffen wir auch auf ein paar andere Wanderer, alle entweder mit Halbschuhen oder Sneakern ausgestattet. Viel Spass beim Schuhe putzen später ;-)
Die Tour ist mit 8 Stunden ausgeschrieben, wir haben gut 5 1/2 Stunden benötigt, wobei es bei besseren Bedingungen sicherlich schneller geht.

Da die Sicht im Tal deutlich besser ist statten wir dem Fox-Glacier Lookout noch einen kleinen Besuch ab, der kurze Marsch lohnt sich, der Blick auf en Gletscher ist echt schon.
Danach geht es auf einen mega-leckeren neuseeländischen Karottenkuchen ins schöne Cafe am Lake Matheson bevor wir wieder zurück ins YHA nach Franz-Josef fahren.

Am nächsten Morgen geht es bereits eine Stunde vor Sonnenaufgang zurück an den Lake Matheson um den Bilderbuchsonnenaufgang endlich zu sehen. Vom Parkplatz erreicht man die schönen Lookout-Plätze auf einem breiten Wanderweg nach gut 15 Minuten.
Der Sonnenaufgang hier ist wirklich was Besonderes, die Sonne geht über den höchsten neuseeländischen Bergen auf und das ganze Panorama spiegelt sich dabei im komplett ruhigen Lake Matheson. Wir müssen nur bald danach aufbrechen da wir um 12 Uhr in Queenstown unsere Fähre erwischen müssen und es noch ein weiter weg ist.

Fazit:
Der Mount Fox ist an wolkenfreien Tagen ein toller Aussichtsgipfel, aber man muss schon etwas Glück haben um an der regenreichen Westküste einen solchen Tag zu erwischen. Aber auch bei nicht ganz optimalen Bedingungen macht der Aufstieg Spass, er darf aber nicht unterschätzt werden.
Der Sonnenaufgang am Lake Matheson findet sich nicht umsonst in den vielen Bildbänden über Neuseeland, es ist eigentlich ein Muss für jeden Neuseelandurlauber sich diesen anzusehen.