Gudurički vrh / Гудурички врх (641 m) - Höchster Berg der Vojvodina


Published by pika8x14 , 24 October 2014, 02h42.

Region: World » Serbien
Date of the hike: 4 October 2014
Hiking grading: T2 - Mountain hike
Waypoints:
Geo-Tags: SRB 
Time: 3:00
Height gain: 430 m 1410 ft.
Height loss: 430 m 1410 ft.
Route:Malo Središte - Gudurički vrh (und zurück), siehe auch Tourenbericht und GPS-Track
Access to start point:Mit dem Pkw nach Malo Središte (Мало Средиште) in der Nähe von Vršac (Вршац). Start der Wanderung beim Parkplatz am Kloster.

Für die letzte Wanderung während unseres Kurzurlaubs in Serbien geht’s in die


Vojvodina.

Die autonome Provinz im Norden des Landes liegt größtenteils in der Pannonischen Tiefebene und ist dementsprechend flach. Im Südosten erheben sich allerdings an der Grenze zu Rumänien die Vršačke planine, sozusagen die „Berge von Vršac“. Die bewaldeten Hügel ragen deutlich über die Umgebung hinaus. Der höchste Gipfel des Mittelgebirges und der Vojvodina ist mit 641 m der


Gudurički vrh.

Und genau diesen möchten wir heute besteigen. Nach unseren - doch eher langen und teils weglosen - Touren im Stara planina erwarten wir also eher einen „gemütlichen Spaziergang“.

Zuerst einmal müssen wir jedoch die mehrstündige Anfahrt zum Ausgangspunkt unserer Wanderung absolvieren: Von Jabučko ravnište geht’s nach Vršac. Nach einem kurzen Aufenthalt in der Stadt erreichen wir gegen Mittag auch Malo Središte an den nördlichen Ausläufern der Vršačke planine.

Am Parkplatz neben dem Kloster des kleinen Dorfes beginnen wir unsere Wanderung auf ca. 220 m. Sofort entdecken wir Wegweiser und Markierungen - die Route ist also kaum zu verfehlen.

Anfangs folgen wir der allmählich ansteigenden Piste durch den Wald. Das klingt vielleicht ein bisschen langweilig und ist es sicherlich stellenweise sogar ...

Wir schlendern also verträumt vor uns hin, bis an einem Abzweig auf etwa 400 m Höhe plötzlich und völlig unerwartet eine Entscheidung zu treffen ist - Schilder weisen zwei mögliche Wege aus:

Zu einem ist ein „umlaufender“ Weg („обилазно“) - offensichtlich weiter entlang des Waldsträßchens - möglich. Bis zum Gudurički vrh soll das 45 Minuten dauern.

Anderseits führt ein „Grat“-Weg („гребеном“) in 30 Minuten zum Gipfel.

Letzteres scheint spannender (und vor allem schneller ;-) zu sein. Deshalb verlassen wir die breite Piste nach links hinein in den Wald. Einen messerscharfen Grat finden wir hier zwar nicht. Aber immerhin geht’s nun deutlich steiler als bisher aufwärts. Auf einem schmalen Pfad schlängeln wir uns über den westlichen Bergrücken durch teils dichten Wald und Gestrüpp. Hier und da sind tatsächlich auch einige knochentrockene, rutschige Wegstücke dabei.

Am Gipfel erreichen wir dann eine kleine Lichtung. Hier gibt es auch die „obligatorische“ Beton-Vermessungssäule - selbstverständlich mit Höhenangabe (641 m) und als höchster Punkt der Vojvodina beschriftet. Der müde Wanderer könnte sich daneben auf einer Sitzbank ausruhen. Wer allerdings immer noch nicht genug vom Aufstieg hat, kann zu den bisherigen ca. 420 Höhenmetern noch einige hinzufügen und auf den hölzernen Aussichtsturm steigen.

Also stapfen wir etliche Stufen hoch auf die überdachte Plattform. Von hier schauen wir nun - wahrscheinlich als Belohnung für unsere sagenhafte Sportlichkeit - sogar über die Baumwipfel hinweg weit ins Umland. Freundlicherweise hat der frische Wind gerade auch die meisten Wolken vertrieben, und die Sonne zeigt sich.

Nach längerem Aufenthalt am Gipfel beginnen wir den Abstieg. Diesmal nehmen wir den „umlaufenden“ Weg. Also folgen wir der Piste erst einmal südwärts, bevor wir wieder nach Norden schwenken. Da Malo Središte anfangs nicht ausgeschildert ist, halten wir uns in Richtung „Планинарски дом“. Auf ca. 400 m erreichen wir wieder den vom Hinweg bekannten Abzweig.

Auf dem weiteren Rückweg nehmen wir zwischendurch noch einen markierten Pfad abseits der Piste, der uns im Aufstieg gar nicht aufgefallen ist. Dabei ist an einem weiteren Wegabzweig dann auch Malo Središte (Мало Средиште) ausgewiesen.

Kurz vor dem Ort gelangen wir wieder auf die Piste und wenig später erreichen wir den Parkplatz am Kloster von Malo Središte.

Nach der Besteigung des Gudurički vrh folgt in Vršac noch ein weiterer Höhepunkt: Neben Šopska-Salat gibt es eine Riesen-Portion Ćevapi. Anschließend  begeben wir uns auf die lange Rückfahrt nach Jabučko ravnište im Stara planina.


Fazit

Wir erleben eine schöne Kurzwanderung durch viel Wald zum Gudurički vrh. Obwohl wir an einem Samstag unterwegs sind, treffen wir während unserer kleinen Tour niemanden. Ab Malo Središte ist der höchste Punkt der Vojvodina in etwa einer Stunde erreichbar. Selbstverständlich ließe sich die Wanderung durch die Vršačke planine erweitern. Als möglicher Ausgangspunkt für den Besuch des Gudurički vrh käme auch Mesić - mit seinem bekannten Kloster - in Frage.

pika8x14 sind heute: A. + A.


Wegpunkte und dergleichen in kyrillischer Schrift

Vršačke planine - Вршачке планине
Gudurički vrh - Гудурички врх
Vršac - Вршац
Malo Središte - Мало Средиште
Veliko Središte - Велико Средиште
Gudurica - Гудурица
Mesić - Месић

Hike partners: pika8x14


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Comments (2)


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ABoehlen says: Deutscher Name
Sent 27 October 2014, 13h34
Herzlichen Dank für diesen spannenden Bericht! Die Vojvodina und insbesondere dieser Teil, das Westbanat, wurde ja bis zum 2. Weltkrieg mehrheitlich von den deutschsprachigen Banater Schwaben bewohnt und gemäss der Karte der K&K-Monarchie 1:200'000, Kartenblatt Versecz hatte dieser Berg entsprechend auch einen deutschen Namen:

Kudritzer Kopf.

Das Gebirge ist auf dieser Karte leider nicht mit einem Namen bezeichnet, wird aber teilweise als "Bergland von Werschetz" bezeichnet (z.B. hier).

Viele Grüsse
Adrian

pika8x14 says: RE:Deutscher Name
Sent 29 October 2014, 22h34
Hallo Adrian,

danke für Deinen Kommentar und die Links.

Dass früher in der Vojvodina - neben anderen Nationalitäten - auch viele Deutsche gelebt haben, war uns bekannt. Die Bevölkerungsmehrheiten waren sicherlich von Ort zu Ort sehr unterschiedlich, auch heute existieren diesbezüglich verschiedenste Konstellationen.

In Gudurica / Гудурица (deutsch: Kudritz, ungarisch: Temeskutas) wohnten bis zum Ende des 2. Weltkrieges offenbar überwiegend Deutsche, entsprechend sind vor Ort noch etliche Spuren zu erkennen.

Ein Besuch der Region lohnt sich also aus landschaftlichen wie historischen Gründen, und auf gastfreundliche Menschen wird man in aller Regel ohnehin treffen …

Viele Grüße, Andrea + André.


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