Ötscher Skitour Fürstenplan


Publiziert von Michael26 , 29. Mai 2014 um 13:29.

Region: Welt » Österreich » Nördliche Ostalpen » Ybbstaler Alpen
Tour Datum: 3 April 2010
Ski Schwierigkeit: WS
Wegpunkte:
Geo-Tags: A 
Zeitbedarf: 2:00
Aufstieg: 500 m
Strecke:Ötscherschutzhaus, Gipfel, Fürstenplanabfahrt durch Nordflanke

Den Ötscher werden wohl nur die Ostösterreicher kennen. Aber wie er mit seiner Höhe von knapp 1.900 m aus dem niederösterreichischen Alpenvorland aufragt, ist er eine durchaus beeindruckende Erscheinung, ist er doch als erster Alpengipfel weit ins Flachland vorgeschoben.
An den Hängen diese Berges bin ich aufgewachsen und habe dort Skifahren gelernt. Ganz in den Anfängen kann ich mich nur an einen Einzel-Sessellift hinauf aufs Ötscherhaus erinnern. Dabei konnte ich als kleines Kind auf diesem Lift manchmal den Vorderbügel nicht schließen, weil er so streng ging und ich hatte dann während der ganzen Auffahrt Angst, heraus zu fallen. Schließlich kam ich auf die Idee die Skistöcke vor mir durch die Armlehnen zu stecken und damit war die Gefahr gebannt. Am Ötscher habe ich auch kennen gelernt was es heißt zu frieren. Denn die Winter waren zeitweise bitter kalt, der Anorak hätte ruhig etwas dicker sein dürfen und die Auffahrten mit dem langsamen Lift war lang. Es war völlig normal, dass uns die Zehen eingefroren und erst bei der Heimfahrt im Auto wieder aufgetaut sind, verbunden mit diesem unvergesslichen ziehenden Schmerz.
Obwohl ich diesen Berg also in- und auswendig kenne habe ich dort erst 2005 meine erste alpine Schitour gemacht. Seitdem ist der Ötscher aber fester Bestandteil meines Standard-Skitourenrepertoires und immer wenn ich im Winter in die alte Heimat komme, versuche ich die Tour. Das ist durchaus nicht immer möglich, denn ungeachtet des einfachen Aufstiegs vom Ötscherhaus über nicht mehr als 500 Hm ist die Abfahrt durchaus alpin und lawinengefährdet. Es geht durch eine sich verengende Rinne durch die Nordflanke, maximal bis 35 Grad steil, die unten in einem Trichter endet. Dort kann man dann sehr schön studieren, was sich bereits alles an Lawinen aus der Rinne angesammelt hat. Ab da sucht man sich den Weg linkshaltend durch den Wald zurück ins Skigebiet, insgesamt eine Abfahrt über mehr als 1.000 Hm.
Diese Abfahrt vom Gipfel in westliche Richtung durch die Nordflanke wird Fürstenplan genannt. Wie ich von den eingefleischten einheimischen Tourengehern gehört habe gibt es aber noch viel anspruchsvollere Abfahrten, etwa die sogenannte ´Juckfidel´-Abfahrt direkt vom Gipfel nach Norden durch die Nordwand, Steilheit bis 40 Grad durch die Felsen. Oder als ultimative Extremabfahrt die berüchtigte ´Himmelsleiter´ vom Ostgipfel des Ötschers, dem Taubenstein. Diese Abfahrt ist wohl mittlerweile aus den Skitourenbüchern entfernt worden, weil für den ´normalen´ Skitourengeher zu gefährlich ! Es bliebe also noch einiges zu entdecken, aber ehrlich gesagt reicht mir meine Fürstenplan völlig aus, die kann ich auch guten Gewissens an andere Tourengeher empfehlen.

Tourengänger: Michael26


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