Purple Mountains / 紫金山 (448m) - Wanderung in den Außenbezirken von Nanjing


Publiziert von DonPico , 8. Juni 2014 um 07:49.

Region: Welt » China
Tour Datum: 2 Mai 2014
Wandern Schwierigkeit: T1 - Wandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: RC 
Zeitbedarf: 4:00
Aufstieg: 400 m
Abstieg: 400 m
Strecke:白马公园 White Horse Park - 头陀岭 Summit - 灵谷寺 Linggu Temple
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Mit dem Taxi vom Jinling Hotel zum White Horse Park
Unterkunftmöglichkeiten:Keine
Kartennummer:keine Karte verfügbar

Allgemeines:

Einen Monat nach meinem Umzug nach Suzhou (苏州), China, ergab sich die erste Möglichkeit zu einer leichten Wanderung. Mein Kollege Markus und ich hatten ein paar Tage vorher für den ersten Mai Zugtickets nach Nanjing (南京) gekauft und ein Hotel im Zentrum von Nanjing gebucht. An diesem  verlängerten Wochenende wollten wir uns die Sehenswürdigkeiten Nanjings anschauen.

Anfahrt:

Tag 1: Donnerstag, 01.05.2013

Am ersten Mai stand ich um 5:00 Uhr auf und war kurz vor halb sechs in der Lobby meines Hotels, wo ich mich mit Markus traf. Am Vorabend hatte ich ein Taxi für 5:30 Uhr gebucht, allerdings fand ich schnell heraus, dass ich einem Irrtum erlegen war, die Angestellte hatte die Buchung nicht weitergegeben. Ein Taxi war nicht also bestellt. Der Rezeptionist erreichte die Taxizentrale auch nicht, und so stellte ich mich nach kurzer Diskussion auf die Straße, um ein Taxi abzupassen. Das ist Feiertags um diese Uhrzeit aber schwierig, und es dauerte fast eine Viertelstunde, bis wir schließlich eins hatten. Trotz dieser Verzögerung erreichten wir den riesigen Hauptbahnhof Suzhous noch rechtzeitig vor der Abfahrt um 6:20 Uhr.
Die Zugfahrt nach Nanjing dauerte etwa eineinhalb Stunden, der Zug war voll besetzt. Von Bahnhof in Nanjing fuhren wir mit der U-Bahn. Das Gedränge feiertags morgens war unvorstellbar; mit einer deutschen Großstadt nicht zu vergleichen.
Nach dem Check-In im Jingling-Hotel machten wir uns auf Sightseeing-Tour. Erste Station war das Zhonghua-Stadttor (中华门) im Süden der Altstadt. Das mittelalterliche Stadttor ist in die riesige Stadtmauer von Nanjing integriert. Diese war einst 33km lang, etwa 75% der Mauer sind heute noch erhalten bzw. wieder aufgebaut. Wäre der alte Stadtkern quadratisch, entspräche die umschlossene Fläche einem Quadrat gut 8x8 = 64 Quadratkilometern. Nanjing besitzt aber einen länglich-ovalen Kern, die Fläche ist daher etwas kleiner. Trotzdem wird aus der Rechnung klar, wie riesig die Dimensionen der Stadt bereits im Mittelalter waren.
Wir besuchten außerdem das Taiping-Museum, das einen schönen Garten besitzt, sowie den Konfuzius-Tempel. Dann fuhren wir mit der U-Bahn zum Denkmal des Nanjing Massakers von 1937. Der riesige, schön gestaltete Bereich umfasst große Freiflächen mit Monumenten, die an das von den Japanern bei der Eroberung von Nanjing durchgeführte Massaker erinnern. Außerdem wird die Geschichte des Massakers in einem großen Museum auf Schautafeln und mit Videos dargestellt. Das Denkmal und insbesondere das Museum waren sehr gut besucht. Und das bedeutet in China, dass man mit zehntausend anderen unterwegs ist.
Nach einer Dusche im Hotel aßen wir in der Nähe des Xuanwu-Sees (玄武湖) chinesisch zu Abend. Nach einem kurzen Spaziergang zu den Inseln des Sees ließen wir den Abend in einem deutschen Restaurant in der Nähe unseres Hotels ausklingen.

Tag 2: Freitag, 02.05.2013

Nach dem Frühstück im Hotel fuhren wir mit dem Taxi zum White Horse Park (白马公园) am östlichen Rand des Stadtkerns. Dort starteten wir die Tour.

Tourenbeschreibung:

Mit vielen anderen Ausflüglern stiegen wir zunächst die Holztreppen zur Seilbahn hinauf. Die Seilbahn führt hinauf in den Gipfelbereich der Purple Mountains (紫金山). An der Talstation der Seilbahn befindet sich ein Parkplatz. Dort fragten wir nach dem Wanderweg zum Gipfel, und uns wurde erklärt, dass wir uns zunächst rechts halten sollten. Auf einem relativ wenig begangenen, geteerten Fahrweg setzten wir die Wanderung fort. Nach gut 20 Minuten bogen wir dann an einem Wegweiser links in den Wald ab und stiegen einen gepflasterten Pfad hinauf, häufig auf Treppenstufen. Nach einer guten halben Stunde erreichten wir einen Kiosk, an dem die Seilbahn den Weg kreuzte. Nach einer weiteren halben Stunde hatten wir (und viele andere) das Gipfelplateau erreicht. Wir kauften ein paar Melonen und machten uns dann auf zum letzten Stück. Dies führt etwa 200m auf einem ungepflasterten Weg an eine Stelle mit Aussichtmöglichkeiten vor allem nach Norden, weniger auf den Stadtkern von Nanjing. Die Sicht war durch den Smog nicht allzu gut.
Das nächste Ziel war der Linggu-Tempel (灵谷寺) , den wir auf einer breiten, aber nicht befahrenen Fahrstraße nach etwa einer weiteren Stunde  erreichten. Zuerst kletterten wir auf die Pagode aus dem 20. Jahrhundert, von der aus man einen schönen Blick zurück auf den bewaldeten Kamm der Purpurberge hat. In der Ferne sahen wir im Smogdunst die Skyline von Nanjing. In einem nicht sehr empfehlenswerten Restaurant aß ich eine völlig fade Pilzsuppe. Dann besuchten wir die Tempelanlage und im Anschluss die balkenlose Halle aus dem Jahr 1381.
Für den Rückweg über das Sun Yat-sen-Mausoleum (中山陵) und Mingxiaoling (明孝陵), das Grab des ersten Ming-Kaisers, entschieden wir uns für den Touristenbus.

Rückfahrt:

Nach dem Ticketkauf für den Bus mussten wir erstmal 20 Minuten warten, während die große Schlange vor uns nach und nach durch Busse im Fünfminutentakt abgebaut wurde. Nach nur 10 Minuten Fahrt erreichten wir dann die Basis des Mausoleums, einen großen runden Platz. Zum Mausoleum gingen wir zunächst ein leicht ansteigender Weg hinauf, bis wir ein erstes Gebäude erreichten. Mit uns strömten Massen zum Mausoleum hinauf. Der zweite Abschnitt besteht aus einer breiten Treppe. Im Mausoleum geht man schweigend in einem Halbkreis um den Sarg.
Nach dem Abstieg fuhren wir mit dem Bus weiter und schauten uns noch die eindrucksvolle Grabanlage des ersten Ming-Kaisers und die berühmten Steinskulpturen an. Dann gingen wir zu Fuß weiter zu einer U-Bahn-Station und kehrten zum Hotel zurück.
Am nächsten Morgen fuhren wir mit dem Zug zurück nach Suzhou.

Tourengänger: DonPico


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