Friedehorstpark, 32 m (16 Summits Teil 2 - Bremen)

Ich hatte Blut geleckt. Hatte ich am vorigen Wochenende noch erfolgreich den Hasselbrack, höchsten Berg Hamburgs, erklommen, so wollte ich es nun mit dem Friedehorstpark in Bremen, 32 m, aufnehmen. Um diese Aufgabe noch anspruchsvoller zu gestalten als sie eh schon war, plante ich eine längere Strecke (32 km) mit dem Fahrrad ein.

Am 16.2. lud ich mein Fahrrad in den Metronom von Hamburg nach Bremen. Für nicht ortskundige: Der Metronoom ist ein Konkurrenzprodukt zur Deutschen Bahn, der stündlich auf diversen Strecken im norddeutschen Raum verkehrt und mit komfortablen Großraumwagen die großen Metropolen Hamburg, Lüneburg, Bremen und Hannover verbindet.

Am frühen Nachmittag erreichte ich den Hauptbahnhof Bremen und aktivierte Google Maps auf meinem Handy. Ca. 15 km sollten es bis zum Friedehorstpark, der im Nordwesten des Bremer Stadtgebiets liegt, sein. Also trat ich in die Pedale. Wegen meiner dicken Winterjacke geriet ich schnell ins Schwitzen und der Schweiß floss in Strömen.

Meine Fahrt führte mich durch Viertel, in denen ich über längere Strecken keine deutsche Person ausmachen konnte. Aber es gab viele Gelegenheiten zum Döner essen. Als ich diese rauen Gegenden durchquert hatte, gelangte ich an den Stadtrand und gelangte in eine Marschgegend. An einem hübschen Fluß entlang fuhr ich durch die Marsch und kam nach einiger Zeit im Stadtteil Burglesum an.

Ehrlich gesagt hätte ich nicht vermutet, dass es bei 32 m noch einen Schlussanstieg gibt, aber es gab ihn. Und er begann genau hier. 32 m ist immerhin schon die Höhe eines Hochhauses. Über Kopfsteinplfaster quälte ich mir bergan bis ins Zentrum von Burglesum. Von dort war ich in einigen Minuten im eingeschneiten Friedehorstpark.

Doch oje, wo war der höchste Punkt? Alles schien ungefähr gleich hoch zu sein. Also fuhr ich einmal durch den ganzen Park, stellte gelgentlich das Fahrrad ab und ging auf alle Erhebungen, die ich finden konnte. Ich nahm meine Aufgabe schon ernst :-)

Nach einer kurzen Rast sagte mir ein Blick in die App der Deutschen Bahn, dass bereits in 50 Minuten der nächste Metronom nach Hamburg fahren würde. Also: wieder in die Pedale getreten, Gas geben!

Fünf Minuten vor Abfahrt erreichte ich verschwitzt den Zug am Hauptbahnhof und wechselte zum Amüsement der wenigen Fahrgäste mein T-Shirt. Denn schon hier hatte ich gelernt: das wichtigste auf solchen Expeditionen ist ein Ersatz-T-Shirt. Denn nur so lässt sich die Gefahr einer Erkältung abwenden, wenn man verschwitzt nach getaner Arbeit im Zug sitzt. In späteren Unternehmungen ging ich dann sogar dazu über, auch Ersatzpullover und Ersatzssocken mitzunehmen.


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