Testa di Malacosta 3216m

In den Cottischen Alpen, im Piemont, liegt südlich des Monviso das Valle Varaita, ein Tal in der Provinz Cuneo.
Von Casteldelfino auf 1300m, zweigt nach Westen ein kleines Seitental ab. Dieses fahren wir hinauf bis zum letzten Ort,  S. Anna di Bellino 1850m. Eine ursprüngliche Gegend, die sehr dünn bevölkert ist.
Hier wollten wir uns für die folgenden drei Tage niederlassen und einige interessante 3000er erwandern.
Die Testa di Malacosta  3212m sollte der erste Gipfel werden. So genau wussten wir das aber beim Abmarsch noch nicht. Ganz am Ende des Tals kamen wir zu Steinhütten, die von Schäfern genutzt werden. Ab dort bogen wir nach Norden. Entlang steiler Grashänge von vielen kleinen Gräben geteilt  erreichten wir die Alp Gr. Rui 2476m. Wir verliessen den Weg, der weiter in das Hochtal führte und hielten uns weglos nach Nordwesten, dort wo wir den Col di Malacosta 3064m erahnen konnten. Oberhalb 2850m wurde es deutlich steiniger und recht rasch befanden wir uns in einer Steinwüste. Der Anstieg zum Col wies Wegspuren auf, denen wir folgten.
Am Col die Malacosta empfing uns ein unbarmherziger Wind. Die Testa di Malacosta mit 3212m war nicht mehr weit entfernt. Ein weiterer mühsamer Schutthang und endlich war der Gipfel erreicht. Er belohnte mit einem fabelhaften Panorama. So viele Gipfel lachten uns an und die Sehnsucht, einfach ein Jahr hier zu bleiben, alle besteigen zu wollen war gross. Ging aber nicht und so machten wir uns auf gleichem Weg an den Abstieg. Mächtige Nebelschwaden stiegen dabei aus dem Tal und hüllten uns an der Alp Gr. Rui in weisses Nichts, ehe der Nebel so schnell wieder sank, wie er aus dem Tal heraufgestiegen war. Ein eindrückliches Schauspiel. Die Nacht verbrachten wieder mal im Hotel VW-Bus und die Vorfreude auf den nächsten Tag liess zufrieden schlummern.