Wanderung rund um den Bogensee
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Eine wunderschöne Rundwanderung um den Bogensee in einem naturbelassenen Wald fast ohne Höhenmeter mit überwucherten Bunkern, kilometerlangen Stacheldrahtzäunen, einer verlassenen, leer stehenden siebenteiligen FDJ Jugendhochschule im stalinistischen Zuckerbäckerstil und außerdem gibt es zusätzlich noch eine Waldschule, wo Berliner Plattenbaukinder im Wald Erlebnisse sammeln können d.h.durchs Unterholz pirschen, Hütten bauen mit Lagerfeuer Romantik oder über Baumstämme balancieren.
Am Bogensee hatte auch Goebbels seinen "Waldhof" - eine große Villa und das kleinere Blockhaus, wo er sich mit willigen, karrierebewußten Filmschauspielerinnen vergnügte - unwillige Filmschauspielerinnen bekamen kein Engagement mehr.
Der Nazi - Propagandaminister und Zivilist Joseph Goebbels, Wehrdienst- und Kriegsuntauglich, mit Klumpfuß und mit großer Klappe bei der Sportpalastrede :
"Wollt ihr den totalen Krieg?"
wurde auch der "Bock von Babelsberg" genannt, wo sich in seinem "Liebesnest" am Bogensee die UFA Starlets die Klinke in die Hand gaben.
Zitat : "Jedes Weib reizt mich bis aufs Blut. Wie ein hungriger Wolf rase ich umher."
Spaziergänger verirren sich nur noch selten an diesen Ort, von dem aus sich Hass und destruktive Energie über ganz Europa verbreiteten. Und es ist still geworden um dieses geschichtsträchtige Ensemble.
Doch es liegt in der Ruhe die Kraft von dem turbulenten Berliner Leben Abstand zu gewinnen in den uralten Buchenbeständen, lichten Kiefernwäldern, Erlenbruch- und Birkenbruchwäldern, Mooren und Wiesen.
Inmitten von Seen und Waldgebieten nördlich von Berlin, zwischen dem Dorf Prenden und dem Bogensee, unweit der Autobahnabfahrt Lanke, liegt ein Refugium der etwas anderen Art. Unter mehr als 84.000 Tonnen Beton hätte hier vor 1989 SED-Chef Erich Honecker mit seinen engsten Getreuen im Krisenfall Zuflucht gesucht, wenn sich der Kalte Krieg zur atomaren Krise entwickelt hätte - unter fünf Metern Erdreich und weiteren vier Metern doppelt ausgeführter Betondecken in bis zu 24 Metern Tiefe.
Als rettender Fluchtpunkt bei einem Atomangriff sollte die Anlage, 30 Kilometer Luftlinie vom ehemaligen Regierungszentrum der DDR in Berlin gelegen, dem obersten Entscheidungsgremium der DDR im Kriegsfall dienen: den Mitgliedern des Nationalen Verteidigungsrates NVR. 14 Tage hätten die SED-Funktionäre in ihrem atombombensicheren Ausweichquartier maximal ausharren können - dann hätten sie, angetan mit Schutzkleidung und Atemmasken, den Bunker verlassen müssen. Mit gepanzerten Spezialfahrzeugen aus dem nahegelegenen Garagenkomplex wären sie durch die atomare Wüste zum nächsten Flugplatz gefahren, um in Richtung Sowjetunion ausgeflogen zu werden.
Tourengänger:
Bergneger
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