Su Nuraxi - Castello di Marmilla - Santa Cristina


Publiziert von Max , 19. Mai 2013 um 09:56.

Region: Welt » Italien » Sardinien
Tour Datum: 5 Mai 2013
Wandern Schwierigkeit: T1 - Wandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: I 
Zeitbedarf: 2:30
Aufstieg: 200 m
Abstieg: 200 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Su Nuraxi: Von der SS131 bei Sanluri auf die SS197 nach Norden, dann in Barumini 1km nach Westen (beschildert). Las Plassas: Direkt an der SS197 gelegen, gut 3 km südlich von Barumini. Santa Cristina Pozzo Sacro: An der SS131 bei km 114 südlich von Paulilatino (Ausfahrt beschildert)

Die Ureinwohner Sardiniens, die Nuragher, leisteten bereits vor 3500 Jahren Erstaunliches. Sie bauten Häuser mit riesigen Steinen, ähnlich wie Bienenkörbe und deren Infrastruktur war gar nicht mal schlecht. Es gab sogar fliessend warmes (!)  Wasser. Zur Verteidigung wurden Festungstürme errichtet, von denen ca. 8000 über die ganze Insel verteilt sind.

Su Nuraxi ist einer der am Besten erhaltenen archäologischen Spots. Täglich von 9-19h gibt's stündlich Führungen, man wandert über das gesamte Areal und hat auch ein bisschen T3 Feeling (kein Witz!). Der Guide warnt Menschen mit Klaustrophobie und Höhenangst, denn um in die Türmchen rein zu kommen, aber vor allem wieder raus, braucht's tatsächlich ein bisschen Schmackes. Das war wahrscheinlich vor 3500 Jahren auch der Sinn der Sache...

Wenn man so über die Mauern turnt und nach Süden schaut, erblickt man einen wohlgeformten Kegelberg, der total isoliert in der Ebene Marmilla steht. Auf ihm befindet sich die Ruine Castello di Marmilla. Die Überreste stammen zwar nicht von den Nuraghern, aber man hat einen wunderbaren Blick über die ganze Ebene und die nicht mal ganz 150 Höhenmeter sind schnell absolviert, ausserdem schreitet man durch eine wahre Blütenpracht. Ausgangspunkt ist am westlichen Dorfrand von Las Plassas, der Einstieg ist gekennzeichnet, markiert und beschildert, ausserdem wacht eine Nuragher(?)Figur davor, es ist nicht zu verfehlen.

Um den Kulturtrip zu komplettieren, empfiehlt sich zuletzt ein Besuch in Santa Cristina. Die Nuragher verehrten das Wasser (siehe oben) und bauten ein Brunnenheiligtum, Pozzo Sacro. Vom Eingang (Eintritt) läuft man ca. 600 m nach Osten. Wunderschöne alte Olivenbäume säumen den Weg und plötzlich steht man vor einer trapezförmigen Treppe, die in die Tiefe führt. Ein bisschen Indiana-Jones-Feeling kommt schon auf, wenn man hinabsteigt zum Wasser und dann den Lichteinfall über dem Brunnen sieht. Das Archäologie-Abenteuer-Gefühl verstärkt sich, wenn man erfährt, dass genau zur Tagundnachtgleiche, also so gegen den 21 März und den 21 September der Lichtstrahl das Wasser tief unten trifft, sonst nicht. Das haben die Jungs und Mädels so um 1500 v. Chr. wirklich sauber ausgerechnet. Ausserdem sind die Stufen und die Einfassung von einer Bearbeitungsqualität, wo heute wahrscheinlich mancher Steinmetz noch neidisch würde. Der Ort strahlt eine gewisse Magie aus.

Am südlichen Ende des Geländes kann man nochmals auf einen Nuraghen Turm steigen. Auch etwas verblüffend ist die Nutzung der zentralen Gebäude zwischen Pozzo Sacro und Turm. Scheinbar handelt es sich hier um eine Art Erholungspark. Einheimische machen Picknick, in dem halb verfallen alten Kirchlein wird gerade eine Messe gelesen (man bereitet sich auf ein Fest vor), Kinder spielen auf den Plätzen und hie und da wird ein Gläschen Rotwein genommen.

Schade, dass es hier kein Restaurant gibt.

Der Zeitbedarf bezieht sich auf die (gemütlichen) Gehzeiten bei den 3 Spots, die natürlich erheblich variieren können. Für Su Nuraxi muss man knapp 1,5 Stunden einplanen.


Tourengänger: Max


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