Auf Ursulas Spuren...

Ein wahrhaftiger "Bombentag"!
Bereits am morgen früh zeichnet sich ein fantastischer, beinahe schon Sommertag ab. Es ist für uns noch ungewohnt warm...Die Vögel erfüllen den Park unseres Feriendomizils mit wohltuendem Gesang!
Meine Mutter macht sich noch vor dem "Zmorge" auf ein "Joggingrundeli" in dieser Stimmung und ich beschliesse mich mit Fidoline Gioia auf Ursulas Spuren zu begeben.
Freundlicher Weise hat sie mir ihre Karten ausgeliehen, auf denen sie ihre zahlreichen Spazierwanderungen eingezeichnet hat. Ohne diese Karten hätte ich mich wohl jämmerlich verlaufen. Ist es in dieser Gegend nämlich nicht einfach sich zu orientieren, fehlen eben praktische Orientierungspunkte, wie markante Hügel und immer wieder sieht es doch ähnlich aus mit Feldern und Hecken...

Von unserer Ferienwohnung in Ménetreuil mache ich mich also auf über die schmalen Strässchen. Zuerst komme ich (in grossen Abständen) immer einmal wieder an einem, typisch für diese Gegend, schönen, alten Bauernhaus vorbei. Sie sind schmal und niedrig, jedes ist dennoch etwas anders.
Das typische Bresse-Bauernhaus versteckt sich oft hinter Bäumen. Es zeichnet sich durch seine Harmonie und Bescheidenheit aus. Oft sind die Wände aus ziegelvermauertem Fachwerk darüber mit ausladendem Dach. Meist gehört viel Land dazu mit grosszügigen (Natur)Pärken. Eingezäunt auf grosszügigen Weiden mit Bäumen und Hecken entdecke ich dazu manchmal Ponys, Esel, Pferde, Schafe oder Hühner, manchmal alle zusammen.
Bald einmal wage ich die Strässchen mit Kartenstudium zu verlassen und gelange über eine Art Feldweg, an Hecken mit zur Zeit blühendem Weissdorn vorbei, zu einem kleinen Wald. Der auf der Karte eingezeichnete Eingang in diesen Wald  finde ich nicht auf Anhieb, folge aber dann einem schmalen Weglein ins "Dickicht".
Schon bin ich guten Mutes den Weg gefunden zu haben, komme ich bald an einen "Wassergraben" , den ich nicht überspringen kann. Also muss ich den Waldweg/Pfad kurz verlassen, um eine zum Passieren geeignete Stelle zu finden. Keine einfache Angelegenheit, denn die Wälder können z.T. recht dicht sein und mit einigen Dornbüschen durchsetzt...
Zurück auf dem Weg sehe ich bald den Ausgang und gelange an zwei Häusern vorbei an einen recht grossen Teich . Dieser Platz gefällt mir sehr gut und ich verweile gerne etwas da.
Weiter, wieder über schmale Strässchen, gelange ich zu einer "Häusergruppe" mit Namen auf der Karte: "les Bois Blanchins". Dort entdecke ich einen wirklich lieblich angelegten Hühnerhof mit vielen Büschen und zur Zeit blühenden Narzissen. Gewiss holt gerade hier der Osterhase seine Eier ;)!
Ein paar Felder wurden kürzlich gepflügt und die schwere lehmhaltige Erde ist gut zu erkennen. 
Bald biege ich wiederum auf einen Feldweg ab und geniesse gerade diese Passage besonders, welche über frühlingshafte Felder führt! Dabei entdecke ich in einem Wassergraben wundervoll blühende Sumpfdotterblumen .
Ein mit Dornen überwucherter Weg führt mich nun durch ein kurzes Waldstück. Darin entdecke ich blaue Netze, welche ich zuerst für Abfall halte, bis ich mehrere davon ausmache und Fallen daraus schliesse. Für welches Tier wohl?
Bald komme ich wieder hinaus aufs Feld und zurück auf die Strasse. Dieser folge ich nur kurz und biege danach wieder in Feldwege ab, wo ich bald drei Rehe beim Weiden beobachten kann, bevor sie mich entdecken und in die Heckenwäldchen verschwinden..
Zum Schluss führt mich mein Heimweg nun an einen schönen alten Brunnen und einer kleinen Häusergruppe vorbei, bevor ich wiederum übers Feld und entlang von Hecken zurück zu meinem Ausgangspunkt gelange. 


Vielen lieben Dank für die freundliche Unterstützung, die Tipps und die Karten!
Ich konnte ein paar wundervolle Tage an einem wirklich herzerfüllendem Ort verbringen!