Mont Tremblant 968m


Publiziert von MunggaLoch , 6. Januar 2008 um 17:21.

Region: Welt » Canada » Québec
Tour Datum:13 August 2000
Wandern Schwierigkeit: T2 - Bergwandern
Mountainbike Schwierigkeit: WS - Gut fahrbar
Wegpunkte:
Geo-Tags: CDN 
Zeitbedarf: 5:00

Geschäftlich war ich in Canada. Und konnte noch ein freies Wochenede geniessen...

Der Sonntag begann dann früh mit einem richtigen canadischen Frühstück: Spiegeleier, Speck, Toast mit Marmelade, Cornflakes, Tee und Orangensaft. Eine richtige Grundlage für eine Biketour. Hier liegt das Dorf Tremblant, neben eben diesem Berg. Für mich sieht es so aus, wie wenn vor ein paar Jahren mal jemand gedacht hat: "Oh, ein schöner Berg, da könnte man ein paar Lifte bauen, ein paar Schneisen in den Wald schneiden und ein paar Häuser und Hotels hinwerfen." Ich fand keinen alten Teil in diesem Dorf. Aber eigentlich ist es auch kein Dorf. Es sind echt nur die paar Hotels und Läden und die Bahnen. Aber alles scheint so neu und sauber dort. Mir gefiel es gut. Das eigentliche Dorf Mont-Tremblant-Village liegt etwa zwei Kilometer weg.

Gleich beim Rand von diesem Ort beginnt der Natioanlpark. Das wunderte mich etwas, Lifte und Bahnen in einem Park. Naja, vielleicht wurde der Park ja erst später um diesen Teil erweitert. In diesem Gebiet gibt es ein paar verschiedene Downhill-Strecken. Auch davon hatte ich eine Karte. Jetzt wusste ich auch was "schwierig" und "leicht" (gab es aber keine) hiess. Ich dachte mir, wenn eine Down-hill Strecke "extrem" eingestuft wird, dann muss ich ja wohl nicht probieren, "hinauf" zu fahren. Da aber diese Karte eben auch nicht zu gebrauchen war, fuhr ich einfach mal los. Meine Strecke führte vom Dorf aus etwas links schräg nach oben bis etwa in die Hälfte zu einer Liftstation. Bis dahin waren alles steile schwierige Wege. Wohl doch "expert". Die Hälfte musste ich laufen, die andere Hälfte ging ich zu Fuss. Ok, ganz so schlimm war es nicht, aber es gab schon Stellen, die einfach zu steil waren. Von dort aus schwenkte ich etwas mehr nach links auf den Hügel am Ende der Schneise ganz links. Das restliche Stück bis zur Bergstation (mit dem Turm) war dann ein recht gute Kiesstrasse.

Dann bemerkte ich plötzlich, dass ich wohl doch in einem Nationalpark sein musste. Stand doch diese Reh 10 Meter vor mir und machte keine Anstalten zu fliehen. Ok, ich bin mir nicht ganz sicher, ob es ein Reh ist, aber für eine Hirschkuh war es eher etwas klein. Ich fragte mich, ob dieses Reh (oder was auch immer) blind sei, oder einfach restloses Vertrauen in die Menschen hat. Die Antwort bekam ich auch gleich postwendend. Sie sind nicht taub und haben auch kein restloses Vertrauen in die Menschen. Denn es donnerten drei Downhill-Biker vorbei, es machte "witsch" und das Reh war weg.

Die Strapazen der Fahrt wurden nicht nur mit dem Anblick dieses Reh entschädigt, sondern auch mit einem fantastischen Panorama, als ich oben war.

Dann gings an die Abfahrt. Ich wollte eigentlich nicht einer von diesen Downhill-Biker sein. Und schon gar nicht den selben Weg hinunter nehmen, wie ich schon herauf kam. Das finde ich jeweils nicht so toll. Und Helm hatte ich ja auch keinen dabei, also entschloss ich mich auf der Rückseite des Berges herunterzufahren. Ich musste auch nur ein "biken verboten"-Schild übersehen. Aber an biken war dann nicht zu denken. Es war eng, steil, steinig, sumpfig, dreckig,... Oben wäre besser ein Schild gewesen "biken unmöglich". So wurde das Bike halt wieder grösstenteils gestossen. Und irgendwie hatte ich das Gefühl, ich käme nicht an das Ort, wo ich wollte. Bis ich dann auf eine Skipiste kam, dann wusste ich wenigstens, dass ich wirklich in eine andere Richtung fuhr/laufte. Es war nicht weiter schlimm, da es näher beim Dorf war, als ich ursprüngliche Route. Auf alle Fälle war ich bis dahin schon nass und voll mit Schlamm. Als ich nachher das Bike (ebenfalls voll dreckig) zurückbrachte, wirkte der Besitzer schon etwas schockiert. Ich wollte noch etwas sagen. So wie "man kann nicht immer gewinnen" oder "Hey, nur die Harten kommen in den Garten". Aber ich liess es dann, da ich dachte, er wolle jetzt vielleicht etwas alleinsein mit dem zurückgebrachten Haufen Schlamm und Kies. Und ich ging.

Da ich für das alles nur etwa 5 Stunden brauchte (Foto- und Trinkpausen inbegriffen) blieb mir noch etwas vom Nachmittag. Und diese Zeit verbrachte ich mit an-der-Sonne-liegen und mit Kanufahren. Jetzt weiss ich dafür nicht, ob mein roter Kopf immer noch von der anstrengenden Biketour ist, oder ob da noch etwas von der Sonne am See dabei ist. Morgen werde ich das ja dann wissen. Egal wie es herauskommt, da ich die meisten von euch ja wahrscheinlich die nächsten paar Tage nicht sehen werde, wird mein Kopf bis dann wohl wieder eine normale Farbe bekommen haben...

Weitere Berichte zu Reisen und sonst über mich gibts auf meiner Homepage www.MunggaLoch.ch.

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Tourengänger: MunggaLoch


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Kommentare (1)


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roligugus hat gesagt: Kein Nationalpark
Gesendet am 19. August 2009 um 01:35
"Parc National du Quebec" ist mit einem Provinzpark gleichzusetzen und je nach Einzonung sehr liberal mit den Benutzungsbedingungen. www.sepaq.com kann Dir mehr Infos geben. Das Wort "national" wird wohl eher wegen politischen Gruenden gebraucht.
Die richtigen Nationalparke Kanadas haben restriktivere Regulierungen.
Mont Tremblant ist ein "kuenstliches Dorf" von Intrawest geplant und gebaut. Die haben auch schon Whistler und andere Retortenorte gebaut.


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