In Gummistiefeln durch`s Getreide (Börde, Harzvorland)


Publiziert von Alpenorni , 6. Juni 2012 um 21:33.

Region: Welt » Deutschland » Norddeutsches Tiefland
Tour Datum:19 Mai 2012
Wandern Schwierigkeit: T1 - Wandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: D 



Impressionen von zwei etwas "anderen" Wanderwochen :

Im Rahmen einer umfangreichen Feldhamsterkartierung war ich einmal ganz anders unterwegs :
In Gummistiefeln ging es zwei Wochen lang durchs Getreide, um auf ausgewählten Probeflächen Hamsterbauten zu ermitteln ! Den dämmerungs- und nachtaktiven Hamster haben wir zwar erwartungsgemäß nicht zu Gesicht bekommen, wohl aber an diversen Stellen seine Falllöcher mit dem charakteristischen Fraßkreis kartieren können.
So legten wir täglich Strecken von ca. 10-12 km zurück, meist im leicht wellig-hügeligen Gelände - mal bei Hitze, mal im taufrischen Morgen - immer mitten durch die Felder.
Bei diesen Gängen fühlt man sich an jahrtausendealte Feldarbeiten erinnert. Wieviele, zahllose Generationen von Bauern und Feldarbeitern mögen hier auf den besten Böden Europas (Börde,Harzvorland) schon so wie wir tagein, tagaus ihre Bahnen gezogen haben ?
Am Horizont grüßt wie seit ewigen Zeiten der Harz mit Vater Brocken (1142m), und bei schönem blauem Himmel gibt es auch anmutige Wolkenschiffe, die gemächlich über die Weiten der Börden ziehen.

Die Vogelwelt zeigte sich hier artenarm - Dominierend die Feldlerche, einige Wiesenpieper, viele Schafstelzen...dazu ein paar Rebhühner und Wachteln, so die allgemeine spärliche Lage in den Getreidefeldern.
Nur ein paar Büsche, Hecken, Bäume allerdings - und schon waren die Äcker gesäumt von singenden Mönchs-, Dorn- und Gartengrasmücken, dazu Gelbspötter, Sumpfrohrsänger, auch mal eine Nachtigall und gar Braun- und Schwarzkehlchen anbei.
Unter den Greifvögeln war der Rotmilan sehr präsent, auch Rohrweihen und durchziehende Wespenbussarde erschienen, während die ortsansässigen Kolkraben schon Nachwuchs hatten.

Zuguterletzt wäre ich beinahe noch auf eine junge Feldlerche getreten - man kann sich leider nur zu gut vorstellen, wie die Feldvögel und ihre Nester den verschiedenen landwirtschaftlichen Aktivitäten ziemlich hilflos ausgeliefert sind - vor allem, wenn man selber einmal tagein, tagaus mitten im Getreide unterwegs war !

Anmerkung : Ich habe als Wegpunkt die Ortschaft Schladen an der Oker gesetzt, damit man auf der Karte einen Anhaltspunkt hat, der relativ zentral liegt.
Wir waren auf vielen verschiedenen Flächen im weiteren Umkreis unterwegs.







Tourengänger: Alpenorni


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