Yunnan fuer Einsteiger - die Westberge bei Kunming


Publiziert von Leopold , 5. April 2012 um 04:48.

Region: Welt » China
Tour Datum: 3 April 2012
Wandern Schwierigkeit: T1 - Wandern
Klettern Schwierigkeit: I (UIAA-Skala)
Zeitbedarf: 5:00
Aufstieg: 500 m
Abstieg: 500 m
Strecke:Kunming: Westberge
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Taxi
Unterkunftmöglichkeiten:Jugendherbergen in Kunming. Sehr zu empfehlen ist das Cloud Land Hostel, dessen Personal sehr hilfsbereit ist. (Englisch)

Angeblich heisst es in China: "Wer Kunming besucht, aber die Westberge nicht gesehen hat, der hat Kunming nicht gesehen." Kunming die Hauptstadt der suedwestchinesischen Yunnan Provinz ist eine Partnerstadt von Zuerich, wobei die Praefektur Kunming mehr Einwohner als die Schweiz hat (rund 7 Mio.). Die Stadt selbst ist cirka zwei Mal so gross wie Wien. Zugegeben liegen die wirklichen Hiker Dorados der Yunnan Provinz weiter noerdlich. Etwa bei Lijiang, wo man die Tiger Leaping Gorge entdecken kann. Diese ist ein echter Hit. Da es aber noch frueh im Jahr ist, fuehrt mich meine Reise etwas weiter suedlich. Meine dritte "Wanderung" in China, nach dem Tai Shan und dem Huang Shan. Im Norden der Provinz Yunnan ist es noch recht kuehl. Kunming, die Stadt des Ewigen Fruehlings, wartet mit sehr angenehmen 25 Grad auf. Was fuer ein Gegensatz zum kalten Ostchina. Wien hat den Kahlenberg, Kunming den Xi Shan (Westberg). Allerdings liegt Wien 1600 Meter niedriger als Kunming und der Westberg ist fast so hoch, wie der Saentis. Genug der Einleitung. Am besten man faehrt mit dem Taxi hinaus und startet zeitig. Der erste Teil der Wanderung ist relativ einfach, fuehrt durch Mischwald an einigen Tempeln vorbei, etwa dem Huating und dem Taihua Tempel. Leider geht es auch immer wieder auf einer Strasse dahin. Schliesslich kommt der eigentliche Eingang zum Nationalpark und nach einem letzten Stueck Strassenmarsch der Einstieg zum Drachentor. Wie in China ueblich, sind Wander- und Spazierwege, die haeufig begangen werden, gut gepflegt. Hier geht es ueber Stufen hinauf, mit etwas schwindelerrengenden Tiefblicken den Fels entlang zum Drachentor. Bei Regen muss das echt unangenehm sein, alles ist schon sehr glatt und abgetreten. Man zwaengt sich zwischen chinesischen Reisegruppen durch und versucht, dem Laerm der Lautsprecher zu entgehen. Es folgt ein Slalom durch fotografierende Touristen - immer laecheln beim Vorbeigehen - und man muss aufpassen, dass man ihnen nicht auf die Halbschuhe steigt. Oberhalb des Drachentores wird es etwas ruhiger, ab der Bergstation des Sesselliftes dann noch etwas mehr. Mein Ziel (ohne Gipfel geht es nicht) ist der "Beautiful Peak", etwa 3 Kilometer oberhalb der Bergstation. Die Crete ist dann ziemlich felsig - kein Genuss in Turnschuhen - und etwas verwachsen. Immer wieder zwaenge ich mich durch das Dickicht, zerkratze mir die Haende an Dornen und erreiche (etwas brummig) die Felszone. SG 1, aber man kommt gut hinauf, muss jedoch auf die vielen, teilweise 2 - 3 Meter tiefen Spalten aufpassen und darauf, nicht auf zu spitze Steine zu steigen, die die Turnschuhe zerschneiden koennten. Schliesslich stehe ich auf dem  "Beautiful Peak", dessen Schoenheit nur dadurch getruebt ist, dass es heute sehr dunstig ist - man sieht kaum den See - und dass er leider etwas vermuellt ist. Ich schaetze ihn auf 2300 Meter. 2 hoehere Berge in der unmittelbaren Umgebung (Saentishoehe) sind off limits. Oben befinden sich Radarstationen. Nach kurzem small talk mit anderen Wanderern, einer Schulklasse, der immer wieder geduldigen Antworten auf die Fragen nach woher, Name, wie gefaellt Dir China, etc., zu dem ich, sehr zur Erheiterung der Kinder, mein rudimentaeres Chinesisch zusammen krame, gehe ich zur Bergstation des Sesselliftes und dann wieder zum Eingang des Nationalparks hinunter. Hunger macht sich bemerkbar, eine Nudelsuppe (Nudeln sind eine Spezialitaet in Kunming) schafft Abhilfe. Wie geht es jetzt weiter? Es gibt eine Gondelbahn, die zum See hinunterfuehrt. Made in Switzerland, also kann nichts passieren. Diese nehme ich und besteige an ihrem Ende ein Taxi zurueck nach Kunming. Es war eine lohnende Wanderung, die Kultur und Bewegung kombinierte.

Tourengänger: Leopold


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