Ihlara Tal und Undergroundcity Kaymakli


Publiziert von GingerAle , 14. Oktober 2011 um 10:41.

Region: Welt » Türkei
Tour Datum: 8 Oktober 2011
Wandern Schwierigkeit: T2 - Bergwandern
Klettern Schwierigkeit: III (UIAA-Skala)

Im Gegensatz zu den weichen Formen der Tuff-Formationen in den Tälern rund um Göreme besticht die Ihlara Schlucht mit kantig, schroffen Wänden. Der Melendiz, welcher das Tal ganzjährig bewässert, hat einen gewaltigen Canyon ins basalt- und andresithaltige Gestein geformt.
Es gibt auch hier wieder viele Felsenbehausungen und Kirchen zu sehen.Schon sehr früh wurde das Tal von Christen bewohnt. einige Kirchenräume stammen aus dem 6.Jh. und haben syrische und persische Wurzeln.
Insgesamt sind die Fresken und Räume in einem schlechteren Zustand als in Göreme.
In Ihlara befindet sich der Einstieg etwas ausserhalb des Dorfes. Von einem ueberdimensionierten Parkplatz gelangt man ein paar Asphaltmeter weiter unten zum Eingang. Eintritt 5TL. Ueber eine Treppe steigen wir zum Talboden. Auf der linken Seite des Melendiz wandern wir in der idyllischen Flusslandschaft Richtung Belisirma. Etwa in der Mitte gibt's ein gemütliches Flusskiosk. In Belisirma passieren wir das Drehkreuz, 
durch ein weiteres Flussrestaurant gelangen wir auf die andere Flussseite. Der erste Abschnitt zurück zum Flusskiosk ist weniger begangen und lange Hosen sind von Vorteil. 
Ein Fenster weit oben im Fels weckt unsere Aufmerksamkeit, denn wo ein Fenster, dort gibt's meistens spektakuläre Zustiege. Wir stossen auf einen Kirchenraum mit einer Wohnanlage. Mit etwas Armkraft kann man in die obere Etage gelangen. Runter geht's nicht mehr so leicht, entweder man wirft sich bäuchlings in den Staub , damit man einen der eingemeisselten Tritte zu fassen kriegt , oder man mutet seinen Gelenken mit einem Sprung einiges zu. Ich schone lieber meine Gelenke, denn Wasser gibt's ja für einmal genug.

In Kappadokien wohnte man nicht nur in Feentürmen mit schwindelerregenden Aufgängen, es gibt jede Menge unterirdischer Städte. Diese boten nicht nur eine Rückzugsmöglichkeit in kriegerischen Zeiten, sondern wurden auch im Winter genutzt, da die Temperatur auch bei Minusgraden draussen, drinnen konstant sechs bis acht Grad bleibt. Kaymakli ist eine der grössten Anlagen, sie ist über acht Etagen angelegt. Bis zur fünften Etage kann man sie besichtigen. Ein geniales Belüftungssystem machte das Leben dort unten erst möglich, denn in den Räumen wurde gekocht und auch die Tiere hatten ihre Ställe.
Platzangst sollte man allerdings nicht haben, und so nach einer Stunde untertags sind wir froh um etwas frischere und vor allem auch staubfreiere Luft.

Tourengänger: GingerAle


Galerie


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