Der letzte Urwald Europas (Białowieża-Nationalpark): Eine Rundwanderung


Publiziert von Mistermai , 31. August 2011 um 21:50.

Region: Welt » Polen
Tour Datum: 7 Juli 2011
Wandern Schwierigkeit: T1 - Wandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: PL 
Zeitbedarf: 5:00
Aufstieg: 10 m
Abstieg: 10 m
Strecke:20km (geschätzt)
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Mit dem Auto bis Bialowieza im nordosten Polens (ab Warschau ca.4h Fahrt)
Unterkunftmöglichkeiten:diverese in Bialowieza

Für unsere diesjährigen Polen-Ferien buchten wir im Voraus eine Rundwanderung im polnischen Teil des letzten Urwaldes von Europa (Białowieża-Nationalpark). Dies ist ein sehr strenges Naturreservat und darf nur mit einem ausgebildeten Guide betreten werden. Touren wie die hier Beschriebene müssen im Voraus gebucht werden, da das Tourismusbüro für längere Touren Zutrittsbewilligungen für den Guide und alle Teilnehmer beantragen muss.

Grundsätzlich sind die Wege problemlos begehbar (T1). Das Augenmerk richtet sich bei solchen Touren vor allem auf Flora und Fauna. Neben uralten Baumriesen können mit etwas Glück Wildschweine, Hirsche und vor allem selte Vögel (verschiedenste Spechtarten und vieles mehr) und mit noch mehr Glück Wisente (europäische Bisons) beobachtet werden. Die Flora hat neben Bäumen vor allem viele Pilzarten zu bieten.

Nachtrag: Wir konnten Buntspechte, einen Dreizehenspecht, einen Weissrückenspecht und einige Wildschweine beobachten. Ausserdem haben wir noch diverse andere seltene Vögel gesehen, deren Namen ich leider wieder vergessen habe.

Unser Guide sprach sehr gut Deutsch und ging trotz geschätzten 65 Jahren sehr gut zu Fuss. Er hielt sehr oft inne lauschte den Vogelstimmen und überhäufte uns mit lateinischen und deutschen Bezeichnungen für Tiere und Pflanzen und bei letzteren auch immer deren Zweck in der Naturheilkunde. Geblieben ist vor allem das Wissen, dass es heute noch Leute gibt, die wirklich jede Pflanze und deren Zweck kennen und nicht etwa die Bezeichnungen selbst.

Highlights unserer Tour waren Gewaltsexemplare von Stileichen, der Besuch der grössten gemeinen Esche der Welt und der Besuch eines riesigen Biberdammes. Ausserdem gab es sehr eindrückliches Totholz das im Wald lag bzw. stand. In diesem Gebiet trifft man auch immer wieder auf Wasserlinsen-gefüllte Wasserstellen die so einen fast märchenhaften Eindruck hinterlassen.
 Leider spielte das Wetter nur beschränkt mit und es regnete immer wieder, ausserdem wurden wir von unzähligen Mücken richtiggehend ausgesogen. Trotzdem war es ein sehr eindrückliches Erlebnis Waldgebiete zu begehen, in denen noch nie ein Mensch einen Baum gefällt hat.

Fazit: Wer im Nordosten Polens vorbei kommt sollte sich diesen Urwald auf gar keinen Fall entgehen lassen. Es lohnt sich auf jeden Fall eine grössere Tour zu buchen, da sie sowieso sehr billig (für Polen typisch) ist und viel eindrücklichere Dinge besichtigt werden können als von Normaltouristen.
 


Tourengänger: Mistermai


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