Cima delle Lobbie (3.015 m) - mit spannendem Finale
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Unser dreiwöchiger Piemont-Aufenthalt startet im wundervollen Val Varaita. Leider schwächelt das große Hochdruckgebiet und die piemontesische Quellwolkenbildung entspricht jeden Tag meiner bisherigen Erfahrung (es ist schon morgens alles dicht!). Dennoch hofften wir auf ein schönes Panorama an der Cima delle Lobbie. Das schöne Panorama hatten wir dort freilich nicht, obschon wir den Monviso sehen durften, doch eine tolle, spannende Tour ist es allemale. Am Wochenende ist man dort nicht alleine, denn der Berg ist zumindest bei den Italienern sehr bekannt und beliebt, handelt es sich doch um den südlichsten und damit aussichtsreichsten 3000er im Viso-Massiv.
Die Schwierigkeit ist bis zum Passo Sud dei Duc moderat (T3), der Kanal verlangt einen guten Tritt (T4) und die letzte Platte weist dann schon ein paar Kletterstellen im unteren II-ten Grat auf; etwas ausgesetzt ist es dabei und ganz oben hilft zum Glück ein solider Strick den entscheidenden abdrängenden Kanal hinauf. Die Italiener turnten alle sehr behend und schnell hinauf, meine Teuerste bevorzugte eine Seilsicherung, was am Karabiner oben problemlos möglich ist. Für mich ein schönes T5.
Die Wege sind durchgehend gut zu finden; entweder gibt es viele Markierungen oder viele Steinmänner (nie beides).
Ich empfehle einen Helm für das Couloir - an unserem Gipfeltag war die Helmquote 4/6.
DIE TOUR
Direkt vor dem Rifugio Alevè (1.582 m) startet ein breiter Weg steil durch den Wald hinauf zum Rifugio Bagnour. Wir starten früh mit Stirnlampe (in der fälschlichen Hoffnung, so den piemontesischen Quellwolken ein Schnippchen schlagen zu können), kommen an mehreren Abzweigen vorbei und stehen nach einer Stunde am Rifugio Bagnour (2.017 m). Der Hüttenhund (der nachmittags angekettet sein Dasein fristet) kommt freudig zur Begrüßung angerannt, zwei müde Wanderer stehen auf der Terrasse und schauen uns erstaunt an. Ansonsten ist es still an diesem wunderschönen Platz mit seinem eigenen herrlichen See.
Um den See geht es nun am rechten Ufer entlang (weiterhin auf Weg U08) und dahinter links hinauf in Richung der Übergänge, die zu unserem Berg, zu der Punta Malta und letztlich auch zum Rifugio Quintino Sella führen. Zunächst geht es durch Wald, danach aber ruppig über Blockgelände. Der Weg wird flacher und macht einiges an Strecke. Wir passieren den Abzweig zum Passo del Ranco und später auf 2.590 m den Abzweig zum Passo Calatà (wo es zur Punta Malta geht). Nun stehen wir vor dem steilen und schuttigen Schlussaufstieg in unseren Passo Sud dei Duc, wir befürchten das Schlimmste, doch der Weg führt etwas linkshaltend fast durchwegs durch festes Gelände, so dass der Aufstieg sogar viel Spaß macht. Zweieinhalb Stunden benötigen wir zum Passo Sud dei Duc (2.793 m).
Kurz vor dem Pass erkennt man das Hautpcouloir unseres Berg und wir halten direkt darauf zu. Im Couloir können wir dann auf der linken Seite fast durchgehend in festem Gelände unterwegs sein (viele Steinmännchen). Nach hundert Höhenmetern flacht das Couloir etwas ab, wendet sich nach rechts und in stufigem Gelände gelangen wir einfach zur Platte (Placca), die weit weniger steil ist, als sie auf den Bildern aussieht. Es gibt mehrere gutmütige Möglichkeiten hochzukommen, zuweilen werden die Griffe oder Tritte schmal, weiter oben etwas ausgesetzt; das Finale ist dann das kurze Seil, das die letzte Stufe überwindet - die wäre ohne Seil auch richtig gemein und keine IIer-Stelle mehr. Es folgen ein paar einfache Meter zum soliden Metallkreuz der Cima delle Lobbie (3.015 m, 40 Minuten ab Pass + Sicherungsarbeit wenn nötig).
Der Abstieg geschieht auf dem Hinweg nun in etwas weniger Zeit; bei gutem Wetter würde es sich anbieten, die Punta Malta in einer kleinen Rundtour mitzunehmen. Eine Einkehr am Rifugio Bagnour ist sehr nett, doch die heimelige Stimmung von früh morgens hat sich verwandelt (am letzten August-Samstag nimmt das nicht Wunder): See und Hütte sind belagert, der Hüttenhund (s.o.= angekettet. Allerdings gab es an diesem August-Samstag Kaffee nur aus der Thermoskanne und aus Plastikbechern (brrr!) - das kennen wir aus der Lombardei aber anders und verzichteten dankend und gerne!
Es ist trocken gebleiben, aber die Sonnen- und Fernsicht-Ausbeute war durchaus mäßig; schade, denn der Berg hätte mehr verdient gehabt!
Die Schwierigkeit ist bis zum Passo Sud dei Duc moderat (T3), der Kanal verlangt einen guten Tritt (T4) und die letzte Platte weist dann schon ein paar Kletterstellen im unteren II-ten Grat auf; etwas ausgesetzt ist es dabei und ganz oben hilft zum Glück ein solider Strick den entscheidenden abdrängenden Kanal hinauf. Die Italiener turnten alle sehr behend und schnell hinauf, meine Teuerste bevorzugte eine Seilsicherung, was am Karabiner oben problemlos möglich ist. Für mich ein schönes T5.
Die Wege sind durchgehend gut zu finden; entweder gibt es viele Markierungen oder viele Steinmänner (nie beides).
Ich empfehle einen Helm für das Couloir - an unserem Gipfeltag war die Helmquote 4/6.
DIE TOUR
Direkt vor dem Rifugio Alevè (1.582 m) startet ein breiter Weg steil durch den Wald hinauf zum Rifugio Bagnour. Wir starten früh mit Stirnlampe (in der fälschlichen Hoffnung, so den piemontesischen Quellwolken ein Schnippchen schlagen zu können), kommen an mehreren Abzweigen vorbei und stehen nach einer Stunde am Rifugio Bagnour (2.017 m). Der Hüttenhund (der nachmittags angekettet sein Dasein fristet) kommt freudig zur Begrüßung angerannt, zwei müde Wanderer stehen auf der Terrasse und schauen uns erstaunt an. Ansonsten ist es still an diesem wunderschönen Platz mit seinem eigenen herrlichen See.
Um den See geht es nun am rechten Ufer entlang (weiterhin auf Weg U08) und dahinter links hinauf in Richung der Übergänge, die zu unserem Berg, zu der Punta Malta und letztlich auch zum Rifugio Quintino Sella führen. Zunächst geht es durch Wald, danach aber ruppig über Blockgelände. Der Weg wird flacher und macht einiges an Strecke. Wir passieren den Abzweig zum Passo del Ranco und später auf 2.590 m den Abzweig zum Passo Calatà (wo es zur Punta Malta geht). Nun stehen wir vor dem steilen und schuttigen Schlussaufstieg in unseren Passo Sud dei Duc, wir befürchten das Schlimmste, doch der Weg führt etwas linkshaltend fast durchwegs durch festes Gelände, so dass der Aufstieg sogar viel Spaß macht. Zweieinhalb Stunden benötigen wir zum Passo Sud dei Duc (2.793 m).
Kurz vor dem Pass erkennt man das Hautpcouloir unseres Berg und wir halten direkt darauf zu. Im Couloir können wir dann auf der linken Seite fast durchgehend in festem Gelände unterwegs sein (viele Steinmännchen). Nach hundert Höhenmetern flacht das Couloir etwas ab, wendet sich nach rechts und in stufigem Gelände gelangen wir einfach zur Platte (Placca), die weit weniger steil ist, als sie auf den Bildern aussieht. Es gibt mehrere gutmütige Möglichkeiten hochzukommen, zuweilen werden die Griffe oder Tritte schmal, weiter oben etwas ausgesetzt; das Finale ist dann das kurze Seil, das die letzte Stufe überwindet - die wäre ohne Seil auch richtig gemein und keine IIer-Stelle mehr. Es folgen ein paar einfache Meter zum soliden Metallkreuz der Cima delle Lobbie (3.015 m, 40 Minuten ab Pass + Sicherungsarbeit wenn nötig).
Der Abstieg geschieht auf dem Hinweg nun in etwas weniger Zeit; bei gutem Wetter würde es sich anbieten, die Punta Malta in einer kleinen Rundtour mitzunehmen. Eine Einkehr am Rifugio Bagnour ist sehr nett, doch die heimelige Stimmung von früh morgens hat sich verwandelt (am letzten August-Samstag nimmt das nicht Wunder): See und Hütte sind belagert, der Hüttenhund (s.o.= angekettet. Allerdings gab es an diesem August-Samstag Kaffee nur aus der Thermoskanne und aus Plastikbechern (brrr!) - das kennen wir aus der Lombardei aber anders und verzichteten dankend und gerne!
Es ist trocken gebleiben, aber die Sonnen- und Fernsicht-Ausbeute war durchaus mäßig; schade, denn der Berg hätte mehr verdient gehabt!
Hike partners:
panodirk
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