Dôme de Chasseforêt (3586 m) - Südostrücken
|
||||||||||||||||
![]() |
![]() |
Es gibt ja bestimmte Berge, die findet man irgendwie beeindruckend, in der allgemeinen alpinen Wahrnehmung gehen sie aber eher unter. Der Dôme de Chasseforêt ist so ein Gipfel für mich: mit 3.586 Metern einer der höchsten Gipfel der Vanoise, gelegen inmitten der Glaciers de la Vanoise und ein Name - zumindest für deutsche Ohren - wie bei einem Loireschloss. Andererseits hat er aufgrund seiner hubbeligen Form keine alpinistisch wirklich spannende Route und geht zwischen den deutlich höheren Gipfeln des Dent Parrachée und der Grande Casse etwas unter.
Der kürzeste Aufstieg auf den Dôme de Chasseforêt führt vom Refuge de l'Arpont (2.309 m) zum Gipfel. Wir wollten den Gipfel aber als Tagestour machen. Dies ist aufgrund des hohen, auf einer Teerstraße erreichbaren Parkplatz Bellecombe (2.314 m) möglich. Insgesamt ist aber einiges an Strecke sowie an Höhenmetern zurückzulegen. Etwas erleichtert wird die Tour, da auf dem ersten Teilstück zwischen dem Parkplatz Bellecombe und der Talsenke von Entre deux Eaux eine Navette pendelt, die einem etwas Strecke und ein paar Höhenmeter abnehmen kann. Die Taktik war folgende: Frühe Auffahrt mit dem Auto zum Parkplatz Bellecombe, Aufstieg zum Gipfel ohne Inanspruchnahme der Navette (zu unserer Startzeit am Parkplatz ist sie noch nicht gefahren), Rückweg auf der gleichen Route, wobei wir ab Entre deux Eaux die Navette nehmen wollten (Ersparnis: rund 5 Kilometer und 350 Höhenmeter Gegenaufstieg). Trotz der Benutzung der Navette bleibt mit einer Strecke um die 26 Kilometer sowie gut 1600 Höhenmeter gleichwohl noch eine anständige Hochtour übrig.
Und so starteten wir um ca. 6:00 Uhr am Parkplatz - trotz vorhergesagten hervorragendem Wetter - in einer Wolkennebelsuppe. Der Weg führt anfangs ohne viel Höhenunterschied zum Refuge Plan du Lac, das zu dieser Zeit noch 'schlief'. Danach erfolgt der etwas ärgerliche Abstieg in die Talsenke von Entre des Eaux. Unten angekommen checkten wir an der Haltestelle der Navette die letzten Abfahrtszeiten des Tages, um ja nicht doch noch auf dem Rückweg den Gegenanstieg nehmen zu müssen. Vor dem Gegenanstieg auf der anderen Talseite mussten wir noch Kuhweiden queren, die von bellenden Herdenschutzhunden bewacht wurden. Am Vortag hatte ich gelesen, dass Herdenschutzhunde ein ausgeprägtes Territorialverhalten haben, das nicht unbedingt am Kuhzaun endet. Insofern schlugen wir einen etwas größeren Bogen um die Kuhweide, um nur in das nächste Territorium von Herdenschutzhunden zu gelangen. Diese waren aber zum Glück noch in einem Käfig.
Der Gegenanstieg nach der Talsenke war schnell überwunden und eine Querung unter dem Mont Pelve führte uns zu den schön gelegenen Lacs des Laziers, in denen sich nach dem Auflösen der Nebelsuppe der Dôme de Chasseforêt spiegelte. Wir folgten weiter dem Weg in Richtung Refuge de l'Arpont, immer mit Blick auf dem Dôme de Chasseforêt. Für den Gipfelaufstieg muss man dann aber den Weg verlassen, ohne dass besondere Wegspuren oder Markierungen vorhanden sind. Nächstes Ziel sind die Lacs des Chasseforêt. Hier wechselt die Landschaft von grünen Matten zu Schutthalden und leichten Felsstufen mit Geröll.
Spätestens ab hier sucht man sich selbst den günstigsten Weg, da weder Markierungen noch Wegspuren vorhanden waren und Steinmänner nur sehr spärlich und wahllos in der Landschaft standen. Insgesamt ist das aber kein großes Problem, da das Gelände übersichtlich und wenig schwierig ist. Leichte schuttige Felsstufen und Schneefelder wechselten sich ab und so erreichten wir den schuttigen breiten Südostrücken, der zum Gipfel führte.
Wie beim gesamten Aufstieg begegnete uns auch auf dem Gipfel keine Menschenseele, dafür aber eine großartige Aussicht ringsum vom Montblanc, über Grande Casse, Gran Paradiso, Pointe de Charbonnel bis runter zur Dauphiné und Pic de l'Étendard.
Den Abstieg nahmen wir im Wesentlichen über die gleiche Route, wobei die letzte Abfahrt der Navette immer etwas im Hinterkopf war. Wir schafften die letzte Navette, nicht zuletzt deshalb, weil die beim Aufstieg noch in einem Käfig eingeschlossenen Herdenschutzhunde nun frei umherliefen und uns verfolgten, worauf wir das Tempo etwas erhöhten.
In der Navette ereignete sich noch eine nette Begebenheit: Ein Fahrgast ohne Bargeld wollte sein Ticket mit dem Smartphone bezahlen, was aber nicht möglich war. Sofort sprangen mehrere Fahrgäste auf, um ihm aus der Patsche zu helfen.
Resumee
Leichte Hochtour auf einen zentralen Gipfel der Vanoise. Obwohl er mitten in den Glaciers de la Vanoise liegt, kann er ohne Gletscherbegehung erstiegen werden. Der finale Gipfelaufstieg (ca. 800 Höhenmeter) vollzieht sich in unmarkiertem, weglosem schuttigen Felsgelände, ggf. mit Schneefeldern. Als Tagestour nicht zu unterschätzende konditionelle Anforderungen mit ca. 1600 Höhenmetern und etwa um die 26 Kilometer an Strecke. Sofern man die letzte Navette verpasst, kommen nochmal 350 Höhenmeter und 5 Kilometer dazu. Entlohnt wird man mit einem einsamen Gipfel mit grandioser Aussicht.
Der kürzeste Aufstieg auf den Dôme de Chasseforêt führt vom Refuge de l'Arpont (2.309 m) zum Gipfel. Wir wollten den Gipfel aber als Tagestour machen. Dies ist aufgrund des hohen, auf einer Teerstraße erreichbaren Parkplatz Bellecombe (2.314 m) möglich. Insgesamt ist aber einiges an Strecke sowie an Höhenmetern zurückzulegen. Etwas erleichtert wird die Tour, da auf dem ersten Teilstück zwischen dem Parkplatz Bellecombe und der Talsenke von Entre deux Eaux eine Navette pendelt, die einem etwas Strecke und ein paar Höhenmeter abnehmen kann. Die Taktik war folgende: Frühe Auffahrt mit dem Auto zum Parkplatz Bellecombe, Aufstieg zum Gipfel ohne Inanspruchnahme der Navette (zu unserer Startzeit am Parkplatz ist sie noch nicht gefahren), Rückweg auf der gleichen Route, wobei wir ab Entre deux Eaux die Navette nehmen wollten (Ersparnis: rund 5 Kilometer und 350 Höhenmeter Gegenaufstieg). Trotz der Benutzung der Navette bleibt mit einer Strecke um die 26 Kilometer sowie gut 1600 Höhenmeter gleichwohl noch eine anständige Hochtour übrig.
Und so starteten wir um ca. 6:00 Uhr am Parkplatz - trotz vorhergesagten hervorragendem Wetter - in einer Wolkennebelsuppe. Der Weg führt anfangs ohne viel Höhenunterschied zum Refuge Plan du Lac, das zu dieser Zeit noch 'schlief'. Danach erfolgt der etwas ärgerliche Abstieg in die Talsenke von Entre des Eaux. Unten angekommen checkten wir an der Haltestelle der Navette die letzten Abfahrtszeiten des Tages, um ja nicht doch noch auf dem Rückweg den Gegenanstieg nehmen zu müssen. Vor dem Gegenanstieg auf der anderen Talseite mussten wir noch Kuhweiden queren, die von bellenden Herdenschutzhunden bewacht wurden. Am Vortag hatte ich gelesen, dass Herdenschutzhunde ein ausgeprägtes Territorialverhalten haben, das nicht unbedingt am Kuhzaun endet. Insofern schlugen wir einen etwas größeren Bogen um die Kuhweide, um nur in das nächste Territorium von Herdenschutzhunden zu gelangen. Diese waren aber zum Glück noch in einem Käfig.
Der Gegenanstieg nach der Talsenke war schnell überwunden und eine Querung unter dem Mont Pelve führte uns zu den schön gelegenen Lacs des Laziers, in denen sich nach dem Auflösen der Nebelsuppe der Dôme de Chasseforêt spiegelte. Wir folgten weiter dem Weg in Richtung Refuge de l'Arpont, immer mit Blick auf dem Dôme de Chasseforêt. Für den Gipfelaufstieg muss man dann aber den Weg verlassen, ohne dass besondere Wegspuren oder Markierungen vorhanden sind. Nächstes Ziel sind die Lacs des Chasseforêt. Hier wechselt die Landschaft von grünen Matten zu Schutthalden und leichten Felsstufen mit Geröll.
Spätestens ab hier sucht man sich selbst den günstigsten Weg, da weder Markierungen noch Wegspuren vorhanden waren und Steinmänner nur sehr spärlich und wahllos in der Landschaft standen. Insgesamt ist das aber kein großes Problem, da das Gelände übersichtlich und wenig schwierig ist. Leichte schuttige Felsstufen und Schneefelder wechselten sich ab und so erreichten wir den schuttigen breiten Südostrücken, der zum Gipfel führte.
Wie beim gesamten Aufstieg begegnete uns auch auf dem Gipfel keine Menschenseele, dafür aber eine großartige Aussicht ringsum vom Montblanc, über Grande Casse, Gran Paradiso, Pointe de Charbonnel bis runter zur Dauphiné und Pic de l'Étendard.
Den Abstieg nahmen wir im Wesentlichen über die gleiche Route, wobei die letzte Abfahrt der Navette immer etwas im Hinterkopf war. Wir schafften die letzte Navette, nicht zuletzt deshalb, weil die beim Aufstieg noch in einem Käfig eingeschlossenen Herdenschutzhunde nun frei umherliefen und uns verfolgten, worauf wir das Tempo etwas erhöhten.
In der Navette ereignete sich noch eine nette Begebenheit: Ein Fahrgast ohne Bargeld wollte sein Ticket mit dem Smartphone bezahlen, was aber nicht möglich war. Sofort sprangen mehrere Fahrgäste auf, um ihm aus der Patsche zu helfen.
Resumee
Leichte Hochtour auf einen zentralen Gipfel der Vanoise. Obwohl er mitten in den Glaciers de la Vanoise liegt, kann er ohne Gletscherbegehung erstiegen werden. Der finale Gipfelaufstieg (ca. 800 Höhenmeter) vollzieht sich in unmarkiertem, weglosem schuttigen Felsgelände, ggf. mit Schneefeldern. Als Tagestour nicht zu unterschätzende konditionelle Anforderungen mit ca. 1600 Höhenmetern und etwa um die 26 Kilometer an Strecke. Sofern man die letzte Navette verpasst, kommen nochmal 350 Höhenmeter und 5 Kilometer dazu. Entlohnt wird man mit einem einsamen Gipfel mit grandioser Aussicht.
Tourengänger:
Stirml

Minimap
0Km
Klicke um zu zeichnen. Klicke auf den letzten Punkt um das Zeichnen zu beenden
Kommentare