Liathach Traverse


Publiziert von Delta Pro , 14. August 2024 um 16:51.

Region: Welt » United Kindom » Schottland
Tour Datum:24 Juli 2024
Wandern Schwierigkeit: T5 - anspruchsvolles Alpinwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: GB 
Zeitbedarf: 2:45
Aufstieg: 1330 m

Überschreitung in grandioser Landschaft an Schottlands Westküste

Liathach - ein Name, der mir von unserer ersten Schottlandreise vor über 20 Jahren in bester Erinnerung bleibt. Damals konnten wir eine eindrückliche Tour bei wechselhaftem Wetter auf diesen spannenden Gipfel unternehmen, ohne aber die Traverse abzuschliessen. Mir war klar, dass ich die Besteigung und Überschreitung dieses schönen Massivs wiederholen wollte. Die Wetterprognose wies ziemlich eindeutig auf diesen Morgen als einzige Möglichkeit hin, denn das Wetter der Westküste lässt nicht viele Optionen offen. Im Vergleich zu den letzten Wochen erwartete mich eine etwas längere und anstrengendere Runde vor dem Frühstück, nicht zuletzt wegen der deutlich längeren Anfahrt als sonst (40min), die sich aber voll gelohnt hat. Die Traverse des Liathach ist nicht eigentlich schwierig und kann es bzgl. Ausgesetztheit nicht mit Aonach Eagach oder den Cuilins aufnehmen. Dennoch finden sich um den kleinen Gipfel Am Fasarien ein paar steile Abschnitte, die - wenn man sie nicht umgeht - gute Trittsicherheit verlangen.

Wie jeden Tag geht es etwas vor 5 Uhr los. Zu meinem Erstaunen ist zu dieser Zeit noch ein anderer Wanderer am Start - der Liathach ist ein populärer Klassiker. Vom kleinen Parkplatz führt ein mit groben Steinen befestigter Pfad erbarmungslos in die Höhe. Zwischendurch muss schon unten ab und zu kurz mit den Händen zugepackt werden. Erstaunlich schnell ist der Kamm in einem Pass erreicht. Ich wende mich hier nach rechts zum Ostgipfel (Stuc a'Choire Dhuibh Bhig), eine Sackgasse, aber die Traverse will ja komplett sein. Anschliessend wieder zurück und auf guten Wegspuren, teils in Geröll, teils auf dem felsigen Grat weiter gegen den Hauptgipfel (Spidean a'Choire Leith). Schwierige Passagen gibt es in dem Sinn nicht, aber das Gelände ist mit grossen Blöcken unruhig und erfordert Konzentration. Das Wetter ist zwar nicht perfekt und eine Wolkenschicht hält die Sonne ab. Das Morgenlicht scheint aber vom Osten herein und es ist trocken und warm - mehr könnte man sich für die Westküste nicht wünschen. 

Nun beginnt der mir unbekannte und spannendere Teil der Überschreitung. Die vielen Felsnadeln um Am Fasarien könnte man komplett auf Grasbändern links umgehen, wie es aussieht. Schöner ist es natürlich sich an den Grat zu halten. Das braucht etwas mehr Zeit und erfordert an einigen Stellen ziemlich steile Abstiege mit viel Tiefblick (Stellen T5, nicht zwingend). Der Sandstein ist aber sehr griffig, wohl auch bei Nässe. Nach einer ersten Gruppe von Türmen schwingt der Grat gegen den Am Fasarien-Gipfel auf. Dort ist nochmals etwas Kraxelei nötig, alles in allem sehr genussvoll. Dann wird der Kamm breiter und gute Wegspuren führen zum Westgipfel (Mullach an Rathain), den ich eine gute Stunde nach Beginn der Überschreitung erreiche. Eigentlich viel zu schnell vorbei... Vom Gipfel geht es steil hinab in ein schwach ausgeprägtes Seitental. Oben sind die Wegspuren undeutlich und das Gelände ist sehr geröllig, weiter unten folgt ein befestigter Weg, der landschaftlich schön über Felsen bis auf Meereshöhe hinabführt. Dann folgt noch das Auslaufen (gut 3 km) entlang der selten befahrenen Strasse zurück zum Ausgangspunkt.  

Durchgangszeiten:
PP Liathach: 4.56
Liathach Ostgipfel: 5.48
Mullach an Rathain: 6.54
PP Liathach: 7.48 

Tourengänger: Delta


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T4
1 Aug 03
Liathach · Delta

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