Bidean nam Bian


Publiziert von Delta Pro , 9. August 2024 um 07:25.

Region: Welt » United Kindom » Schottland
Tour Datum:16 Juli 2024
Wandern Schwierigkeit: T3 - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: GB 
Zeitbedarf: 3:00
Aufstieg: 1420 m

Lohnende Runde durch Täler und über felsige Rücken über dem Glencoe
 
Tags zuvor zu gleicher Zeit durfte ich bei besten Bedingungen die Bergkette nördlich des Glencoe überschreiben (Aonach Eagach), nun kommt noch der südliche Teil dran. Die Charakteristik ist hier etwas anders: Statt auf einem schmalen Grat bewegt man sich hier eher in tief eingeschnittenen Seitentälern oder auf schuttigen Rücken. Die Runde ist sehr abwechslungsreich und führt auf die höchsten Gipfel rund um das Tal. Während die Wege recht oft begangen sind, halten die beträchtlichen Höhendifferenzen doch die Besuchermassen unten im Talgrund, was dem ganzen doch einen etwas alpinen Touch gibt.
 
Exakt 24 Stunden nach dem Start zur gestrigen Tour laufe ich etwas vor 5 Uhr in der Dämmerung wiederum am Three Sisters Parkplatz im Glencoe los. Diesmal zuerst nach unten. Nach wenigen Metern biege ich auf dem Weg ins Seitental unterhalb des Lost Valley ab und überquere den Hauptfluss auf einer Brücke. Der Weg ist wie oft in Schottland mit grossen Blöcken befestigt und führt sehr effizient an mehreren kleinen Wasserfällen vorbei in die Höhe. Nach rund zwei Dritteln des Aufstiegs wird ein Plateau mit einigen Seen erreicht. Um zum Stob Coire nam Lochanzu gelangen könnte man rechts rum, was wahrscheinlich die meisten machen. Ich hole aber weglos etwas nach links aus und kann auf dem windigen Rücken bald gut weitersteigen bis zum Gipfel. Das Wetter ist weiterhin trocken, heute aber bedeckt, so dass die Sonne fehlt.
 
Ein steiniger Abstieg und gerölliger Gegenanstieg, bei dem teils auch die Hände kurz eingesetzt werden können, bringt mich auf den höchsten Punkt des ganzen Schottland-Aufenthalts – Bidean nam Bian, sage und schreibe 1150 m.ü.M. Es ist mir zu windig und kalt für eine Rast und ich entscheide mich für den Abstecher zum westlich vorgelagerten Gipfel, dem Stob Coire Sgreamhach. Das muss man nicht unbedingt gemacht haben, denn er ist wenig prominent. Der Lauf über den Grat ist aber abwechslungsreich und die Ausblicke aufs Meer sind besser als vom Hauptgipfel. Ich steige zurück zum Bidean nan Bian und folge dem felsigen Rücken nun nach Osten. Es gibt gute Wegspuren, aber im unruhigen Gelände muss man die Füsse doch gut setzen. Aus der Scharte gelange ich immer noch bei grauem Himmel über einen Geröllrücken zum letzten Gipfel des Tages – Stob Coire nam Beith. Der Abstieg vom Pass hinein ins Lost Valley, das wir tags zuvor mit der Familie (im unteren Teil) erkundet haben – ist oben recht steil und erfordert auf feinem Geröll Vorsicht (kurz T4). Weiter unten wird der Weg besser, bleibt aber abschüssig. Der Weg durch das wunderschöne Tal von der fast vegetationslosen Zone, durch Grashänge in eine Schwemmebene und dann durch urwaldartige Vegetation ist ein Erlebnis. Früh morgens, wenn das Tal noch nicht durch die Touristenströme eingenommen ist, definitiv eine der besseren Laufstrecken in der Gegend. 
 

Durchgangszeiten:
PP Three Sisters: 4.43
Stob Coire nan Lochan: 5.50
Stob Coire Sgreamhach (inkl. Stob Coire nam Beith): 6.45
PP Three Sisters: 7.38

Tourengänger: Delta


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