Skitouren in Georgien 1: Sioni-Tal


Publiziert von Matthias Pilz , 16. April 2024 um 19:58.

Region: Welt » Georgien » Kazbek
Tour Datum: 3 April 2024
Ski Schwierigkeit: S-
Wegpunkte:
Geo-Tags: GE 
Aufstieg: 1822 m
Abstieg: 1822 m

Von unserem Stützpunkt in Stepanzminda unternehmen wir unsere erste Skitour ins Sioni-Tal. Den Ausgangspunkt bildet das Ende der Fahrmöglichkeit hinter dem Dorf auf knapp unter 2000 Metern. Bei ausreichender Schneelage starten wir in das große flache Tal. Anfangs wirkt es so, als gäbe es zahlreiche Möglichkeiten hinten im Talkessel, bald aber wird deutlich, dass viele Touren im Mittelteil äußerst steil sind. Am Ende des Tals tut sich so nur eine „einfache“ Skitourenmöglichkeit auf. Diese führt nach Süden aufwärts und folgt einer Reihe von wunderbaren Skihängen. Erst ganz oben verengt sich das Tal und einige heikle Einflussbereiche sind zu beachten. Aktuell herrscht eine sehr angespannte Lawinensituation, praktisch das gesamte Steilgelände ist in Form von Gleitschneelawinen abgerutscht. Zuletzt queren wir nach rechts und erreichen so den Gipfelrücken. Diesem folgen wir unschwierig bis zum höchsten Punkt dieses namenlosen Gipfel (rund 3105 m).
Während Andi, Hannes, Sebastian und Martin entlang der Aufstiegsroute abfahren, entschließen wir uns noch für einen Abstecher nach Süden. Vom Gipfel folgen wir kurz dem Rücken nach Süden, hier tut sich eine gute Einfahrtsmöglichkeit ins Ostkar an. Dieses bietet und schon etwas tiefen aber immer noch sehr guten Firn bis hinab in den großen Boden oberhalb von Artknmo. Der Wiederaufstieg wird dann zur Challenge: Wir versuchen nach Nordwesten direkt aufzusteigen, hier ist durch die Sonneneinstrahlung die Situation sehr schwierig und wir müssen immer wieder über eine gangbare Route entscheiden. Unter dem etwa 15-25 cm dicken Deckel der Schneedecke finden wir vielerorts einen mehrere Zentimeter dicken Hohlraum, welche als Schwach- und Gleitschicht fungiert. Schlussendlich erreichen wir zwischen zahlreichen frischen Lawinen den Gipfel, der Weiterweg über den Grat ist schwierig. Wir entscheiden uns daher schlussendlich für einen Fußabstieg durch eine etwa 45° steile ausgeblasene Rinne – wie sich herausstellt eine gute Wahl. Die abschließende Abfahrt nach Norden bietet uns dann doch noch besten Firn.
 
ROUTE: Keep The Adventure – selbst erkunden!
 
SCHNEE: Firn, in schattigen Hochlagen Pulver. Der vormittags tragende Deckel ist mit dem Schneedeckenfundament schlecht verbunden. Das Fundament selbst ist isotherm und stark durchfeuchtet. Die Auslösung des Deckels schlägt vielerorts bis zum Boden durch.
 
MIT WAR: Andi, Hannes, Sebastian, Martin, Richi, Charly, Karin
 
WETTER: Sonne, windstill
 
Tour beschrieben von Matthias Pilz (mammut-extreme@gmx.at), ©Matthias Pilz
 

Tourengänger: Matthias Pilz


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