Eshki tay (Ешкітау / Гора Ичка) - Höchster Punkt im europäischen Teil Kasachstans?
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Mittlerweile sind wir auf unserer „Rundreise“ durch Kasachstan ganz im Westen des Landes angekommen. Und heute steht zur Abwechslung sogar eine kleine „Bergtour“ an - es geht auf den
Eshki tay (kasachisch: Ешкітау / russisch: Гора Ичка).
Der Hügel erhebt sich ca. 10 km nördlich der Stadt Tasqala aka Taskala (Тасқала / Таскала) und befindet sich damit nur etwa 8 km entfernt von der Grenze zu Russland.
Trotz der eher mäßigen Höhe von 259 m zählt der Berg zu den höchsten Erhebungen des Höhenzuges Obschtschi Syrt aka Jalpy Syrt bzw. Obshchiy Syrt (Жалпы Сырт / Общий Сырт).
Für alle, die den Fluss Ural (wie von Strahlenberg) als innereurasische Grenze in Kasachstan ansehen, stellt der Eshki tay sogar den höchsten Punkt im europäischen Teil des Landes dar. Auf HIKR teilt man diese Ansicht und führt den Gipfel deshalb als „Europäischen Höhepunkt“.
Heutzutage wird die Definition nach von Strahlenberg allerdings aus wissenschaftlicher Sicht durchaus kritisch bewertet und die innereurasische Grenze weiter nach Osten verlegt. Freaks können deshalb selbstverständlich auch an anderer Stelle nach Höhepunkten suchen ;-)
Zum Namen des Hügels gilt im Allgemeinen - wie für alle geografischen „Objekte“ in Kasachstan: Es gibt chaotisch viele in Frage kommende Bezeichnungen, Schreibweisen und Transliterationen - in Kasachisch/Russisch, in kyrillischer/lateinischer Schrift (Kasachstan entwickelt zur Zeit ein angepasstes lateinisches Alphabet) - zum Beispiel
Eshkitau--Eshki tay--Eshki taý--Eşkıtau/Ешкітау, (Ýlken) Eshki taýy/(Үлкен) Ешкітауы, Gora (Bolshaya) Ichka/Гора (Большая) Ичка, …
Vor Ort bzw. auf Google Maps ist momentan Eshki tay (taýy) zu finden, Wikipedia verwendet Ешкітау (kasachisch) bzw. Гора Ичка (russisch). Deshalb machen diese Schreibweisen auch Sinn als HIKR-Wegpunkt.
Im Speziellen ist der als „Eschkitau“ ausgesprochene Name übrigens recht einfach: Ешкі = Ziege, Тау = Berg, also: Ziegenberg. Das russische Gora Ichka/Гора Ичка, ist offenbar lediglich eine Abwandlung aus dem Kasachischen: Aus „Eshki“ wird „Ichka“, und Gora heißt einfach Berg. Mitunter ist Үлкен bzw. Большая = Groß vorangestellt.
Es handelt sich also um einen bzw. den (Großen) Ziegenberg.
Die Landschaft am Eshki tay ist steppenhaft und heutzutage als Staatliches Naturdenkmal geschützt: Die endlosen Wiesen sind an den Hängen des Hügels von seltenen Pflanzen durchsetzt. An der östlichen Flanke befindet sich als Besonderheit ein offenbar jahrhundertealter Espenhain. Und bei archäologischen Ausgrabungen wurde ein Gräberfeld aus der Eisenzeit entdeckt.
Markierte Wanderwege gibt es momentan nicht. Allerdings kann man sich über Feldwege und Spuren gut an und auf den Hügel pirschen. Nächstgelegener Ort ist Jiger aka Zhiger (Жігер / Жигер), knapp 5 km „Luftlinie“ entfernt.
Unsere Tour
… beginnt am frühen Morgen in Oral aka Uralsk (Орал / Уральск), also direkt am Ural-Fluss. Über die Fernstraße E38 (A29) düsen wir westwärts nach Tasqala. Bereits am Ortseingang grüßt der Eshki tay - sowohl als Bild auf der „Willkommens-Tafel“, wie auch als Kontur am Horizont. Und sogar ein entsprechender Wegweiser ist vorhanden. Einen zweiten (Wegweiser) entdecken wir allerdings nicht ;-) und fahren deshalb App-gesteuert durch die Kleinstadt.
Von dort hoppeln wir über eine Erdpiste weiter nach Jiger, wo gerade die Kühe auf ihre Weiden ausschwärmen. Am nordwestlichen Rand des Dorfes beginnt dann die eigentliche Wanderung.
Auf breitem Feldweg geht’s zum Fluss Ermishkina (Ермишкина өзені/ река Ермишкина).
Nach dessen Querung halten wir uns - noch vor Erreichen eines auf freiem Feld gelegenen Friedhofs - rechts und folgen einer Piste dem bereits sichtbaren Eshki tay entgegen. Etwa parallel von uns verläuft ein Geländerücken (über den später unser Rückweg führt). Irgendwann schwenkt die Piste in eine andere Richtung - wir nehmen schmalere Wege/Spuren.
Am Osthang des „Ziegenberges“ gelangen wir wieder auf einen breiten Weg. Dieser führt bald im weiten Bogen um den berühmten Espenhain herum und schließlich auf den Gipfel des Eshki tay.
Hier erkunden wir das Gipfel-Mobiliar: Schilder, Tafeln sowie den trigonometrischen Punkt. Und natürlich gibt’s auch Aussicht: Trotz frühsommerlichem Dunst reicht der Blick weit in die umliegende Steppenlandschaft und auch ins nahe Russland.
Nach einer Stunde Aufenthalt verlassen wir den Gipfel wieder. Der Abstieg führt über die Westflanke (Spuren bzw. weglos, natürlich kann der Rückweg gleich dem Hinweg erfolgen). Am Fuß des Berges erreichen wir eine Piste. Auf dieser dackeln wir südwärts bis zu einer großen Tafel des Staatlichen Naturdenkmals. Wir schwenken südostwärts, später nordostwärts.
Es geht nochmals etwas bergauf - auf den Geländerücken östlich des Eshki tay. Über diesen stapfen wir - vorbei am Friedhof - zurück zum Fluss Ermishkina, wo wir wieder den bekannten Weg erreichen. Wenige Minuten später beenden wir unsere Wanderung in Jiger.
Nun juckeln wir nach Tasqala und sehen uns dort noch etwas um. Schließlich fahren wir durch die westkasachische Steppe wieder zurück nach Oral und weiter nach Aqtöbe (Ақтөбе / Актобе).
Eshki tay (kasachisch: Ешкітау / russisch: Гора Ичка).
Der Hügel erhebt sich ca. 10 km nördlich der Stadt Tasqala aka Taskala (Тасқала / Таскала) und befindet sich damit nur etwa 8 km entfernt von der Grenze zu Russland.
Trotz der eher mäßigen Höhe von 259 m zählt der Berg zu den höchsten Erhebungen des Höhenzuges Obschtschi Syrt aka Jalpy Syrt bzw. Obshchiy Syrt (Жалпы Сырт / Общий Сырт).
Für alle, die den Fluss Ural (wie von Strahlenberg) als innereurasische Grenze in Kasachstan ansehen, stellt der Eshki tay sogar den höchsten Punkt im europäischen Teil des Landes dar. Auf HIKR teilt man diese Ansicht und führt den Gipfel deshalb als „Europäischen Höhepunkt“.
Heutzutage wird die Definition nach von Strahlenberg allerdings aus wissenschaftlicher Sicht durchaus kritisch bewertet und die innereurasische Grenze weiter nach Osten verlegt. Freaks können deshalb selbstverständlich auch an anderer Stelle nach Höhepunkten suchen ;-)
Zum Namen des Hügels gilt im Allgemeinen - wie für alle geografischen „Objekte“ in Kasachstan: Es gibt chaotisch viele in Frage kommende Bezeichnungen, Schreibweisen und Transliterationen - in Kasachisch/Russisch, in kyrillischer/lateinischer Schrift (Kasachstan entwickelt zur Zeit ein angepasstes lateinisches Alphabet) - zum Beispiel
Eshkitau--Eshki tay--Eshki taý--Eşkıtau/Ешкітау, (Ýlken) Eshki taýy/(Үлкен) Ешкітауы, Gora (Bolshaya) Ichka/Гора (Большая) Ичка, …
Vor Ort bzw. auf Google Maps ist momentan Eshki tay (taýy) zu finden, Wikipedia verwendet Ешкітау (kasachisch) bzw. Гора Ичка (russisch). Deshalb machen diese Schreibweisen auch Sinn als HIKR-Wegpunkt.
Im Speziellen ist der als „Eschkitau“ ausgesprochene Name übrigens recht einfach: Ешкі = Ziege, Тау = Berg, also: Ziegenberg. Das russische Gora Ichka/Гора Ичка, ist offenbar lediglich eine Abwandlung aus dem Kasachischen: Aus „Eshki“ wird „Ichka“, und Gora heißt einfach Berg. Mitunter ist Үлкен bzw. Большая = Groß vorangestellt.
Es handelt sich also um einen bzw. den (Großen) Ziegenberg.
Die Landschaft am Eshki tay ist steppenhaft und heutzutage als Staatliches Naturdenkmal geschützt: Die endlosen Wiesen sind an den Hängen des Hügels von seltenen Pflanzen durchsetzt. An der östlichen Flanke befindet sich als Besonderheit ein offenbar jahrhundertealter Espenhain. Und bei archäologischen Ausgrabungen wurde ein Gräberfeld aus der Eisenzeit entdeckt.
Markierte Wanderwege gibt es momentan nicht. Allerdings kann man sich über Feldwege und Spuren gut an und auf den Hügel pirschen. Nächstgelegener Ort ist Jiger aka Zhiger (Жігер / Жигер), knapp 5 km „Luftlinie“ entfernt.
Unsere Tour
… beginnt am frühen Morgen in Oral aka Uralsk (Орал / Уральск), also direkt am Ural-Fluss. Über die Fernstraße E38 (A29) düsen wir westwärts nach Tasqala. Bereits am Ortseingang grüßt der Eshki tay - sowohl als Bild auf der „Willkommens-Tafel“, wie auch als Kontur am Horizont. Und sogar ein entsprechender Wegweiser ist vorhanden. Einen zweiten (Wegweiser) entdecken wir allerdings nicht ;-) und fahren deshalb App-gesteuert durch die Kleinstadt.
Von dort hoppeln wir über eine Erdpiste weiter nach Jiger, wo gerade die Kühe auf ihre Weiden ausschwärmen. Am nordwestlichen Rand des Dorfes beginnt dann die eigentliche Wanderung.
Auf breitem Feldweg geht’s zum Fluss Ermishkina (Ермишкина өзені/ река Ермишкина).
Nach dessen Querung halten wir uns - noch vor Erreichen eines auf freiem Feld gelegenen Friedhofs - rechts und folgen einer Piste dem bereits sichtbaren Eshki tay entgegen. Etwa parallel von uns verläuft ein Geländerücken (über den später unser Rückweg führt). Irgendwann schwenkt die Piste in eine andere Richtung - wir nehmen schmalere Wege/Spuren.
Am Osthang des „Ziegenberges“ gelangen wir wieder auf einen breiten Weg. Dieser führt bald im weiten Bogen um den berühmten Espenhain herum und schließlich auf den Gipfel des Eshki tay.
Hier erkunden wir das Gipfel-Mobiliar: Schilder, Tafeln sowie den trigonometrischen Punkt. Und natürlich gibt’s auch Aussicht: Trotz frühsommerlichem Dunst reicht der Blick weit in die umliegende Steppenlandschaft und auch ins nahe Russland.
Nach einer Stunde Aufenthalt verlassen wir den Gipfel wieder. Der Abstieg führt über die Westflanke (Spuren bzw. weglos, natürlich kann der Rückweg gleich dem Hinweg erfolgen). Am Fuß des Berges erreichen wir eine Piste. Auf dieser dackeln wir südwärts bis zu einer großen Tafel des Staatlichen Naturdenkmals. Wir schwenken südostwärts, später nordostwärts.
Es geht nochmals etwas bergauf - auf den Geländerücken östlich des Eshki tay. Über diesen stapfen wir - vorbei am Friedhof - zurück zum Fluss Ermishkina, wo wir wieder den bekannten Weg erreichen. Wenige Minuten später beenden wir unsere Wanderung in Jiger.
Nun juckeln wir nach Tasqala und sehen uns dort noch etwas um. Schließlich fahren wir durch die westkasachische Steppe wieder zurück nach Oral und weiter nach Aqtöbe (Ақтөбе / Актобе).
Tourengänger:
pika8x14

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