Skitourenreise Aladaglar - Kücük Alaca und Kortekli


Publiziert von Matthias Pilz , 15. März 2023 um 07:44.

Region: Welt » Türkei
Tour Datum:27 Februar 2023
Ski Schwierigkeit: S
Wegpunkte:
Geo-Tags: TR 
Aufstieg: 1621 m
Abstieg: 1621 m

Von unserer sehr schön gelegenen Unterkunft etwas oberhalb vom Çukurbağ im Aladaglar-Camp unternehmen wir unsere erste Skitour ins Emli-Tal. Das Tal ist vor allem für Kletterer bekannt, der Betreiber unserer Unterkunft Recep hat das Einrichten von Klettergärten und Mehrseillängentouren in den letzten Jahren deutlich vorangetrieben. Im Winter ist es im Tal ruhig, aber mittlerweile kommen auch regelmäßig Skitourengruppen. Wegen der wenigen Unterkünfte in der Region und der wenigen Bugalows, die Recep anbietet, hat man aber quasi eine Alleinstellung wenn man 3 oder mehr Bugalows bucht. 
Die Anreise ins Emli-Tal ist schon etwas schwieriger, die Straße zum Campingplatz am Taleingang ist nur geschottert und in den schattigen Schluchten oft schlammig und in schlechtem Zustand. Mit Schwung und unter Nichtberücksichtigung unserer Kunststoffverkleidungen unter dem Motor können wir aber den Parkplatz erreichen. 
Beim Ausgangspunkt ist gerade genug Schnee um mit Skiern zu starten, leider nimmt die Schneemenge hier mit der Höhe kaum zu. Eine Besonderheit, die wir auch in den folgenden Tagen beobachten konnten. Wegen der extrem kalten Temperaturen der letzten Wochen hat sich auch ein völlig aufgebautes Schneedeckenfundament gebildet und sobald wir den Harschdeckel durchbrachen, standen wir am Boden - das Wiederum ist ungewöhnlich. Typischerweise liegt zwar die Schneegrenze höher als derzeit, dafür ist normal dort wo Schnee liegt auch eine Skibefahrung sinnvoll machbar. 
Unser Aufstieg führt uns gleich zu Beginn des Emli-Tals ins Seitental Mangirci Vadisi, ab etwa 2100 Metern ist in einigermaßen ausreichender Menge Schnee vorhanden. Immer dem Tal folgend steigen wir nun unter den dolomitenähnlichen Felslandschaften hinauf bis unter die Nordwand des Alaca. Ein sehr steiler und wegen lokaler frischen Triebschneeansammlungen heikler Hang erfordert unsere volle Aufmerksamkeit. Nach vielen Spitzkehren und einer langen steilen Querung erreichen wir den Sattel zwischen Kücük Alaca und Alaca. Im Sattel beschließen wir den ursprünglich geplanten Alaca wegen seiner schneefreien Südseite nicht zu besteigen sondern den Grat Richtung Kortekli zu überschreiten um jenseits eine gute Abfahrt zu finden.
Nach einer längeren Rast bei herrlichem Wetter packen wir die Skier auf unsere Rucksäcke und klettern über Schutt und leichten Fels zum Gipfel des Kücük Alaca und einige Meter nach Norden hinab auf den Schneegrat, welcher uns waagrecht hinüber zum Gipfel des Kortekli führt. 
Von hier genießen wir eine sehr schöne Abfahrt durch die Westrinne, welche direkt vom Gipfel ins Hochtal hinabführt. So erreichen wir das Yedigöl-Tal und eine felsige Steilstufe führt zurück zur Aufstiegsspur. Wegen der geringen Schneelage ist diese Steilstufe heuer nur bedingt mit Skiern befahrbar, lediglich ein schmales Band führt herunter. 
Im unteren Teil hatten wir zahlreiche Steinkontakte und trotz sehr vorsichtiger Fahrweise war dies nicht vermeidbar. Ganz unten packen wir die Skier wieder auf uns legen die letzten zehn Minuten zum Auto zu Fuß zurück. 
Dort erwartet uns schon ein Nationalparkaufseher um die obligatorischen Tickets für etwas weniger als einen Euro pro Person zu verkaufen. 
 
AUFSTIEG/ABFAHRT: Vom Parkplatz beim Campingplatz leicht rechtshaltend ins bereits gut sichtbare Tal. Band folgt man dem Rücken links des Taleingangs, dieser wird bald verlassen und in einer Querung der Talboden erreicht. Nun folgt man dem Tal bis unter die Nordwand des Alaca. Hier nun je nach Verhältnissen rechts oder links der schmalen Rinne durch felsddurchsetztes Steilgelänge hinauf und in einer steilen Querung in den Sattel zwischen Kücük Alaca und Alaca. Von hier zu Fuß links der Felsen zum Gipfel des Kücük Alaca und nach Norden kurz zu Fuß hinab bis zum flachen Grat. Diesen nun je nach Schneehärte mit Fellen oder rutschend zum Sattel vorm Kortekli. In wenigen Schritten zu seinem Gipfel. Von hier nun nach Westen in der Rinne hinab bis ins Hochtal und nach Norden zur Steilstufe. Diese (wenige Meter 40-45°, bei wenig Schnee besser zu Fuß) hinab zur Aufstiegsspur.
 
SCHNEE: Stark aufbauend umgewandelte Schneedecke, wenig Schnee, frische kleine Triebschneelinsen
 
MIT WAR: Jasmin, Richi, Charly, Karl, Karin
 
WETTER: Sonnig
 
Tour beschrieben von Matthias Pilz (mammut-extreme@gmx.at), ©Matthias Pilz

Tourengänger: Matthias Pilz


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4 Mär 23
Skitourenreise Aladaglar - Emler · Matthias Pilz

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