Skitourenreise Aladaglar - Emler

Der vorletzte Tag unserer Tourenwoche war von schlechtem Wetter geprägt, daher entschlossen wir uns für einen Kulturtag in Kappadokien. Unser erstes Ziel war die unterirdische Stadt von Derinkuyu, dann ging es weiter zu den Tuffsteinlandschaften in Göröme.

 

Den letzten Tag nutzen wir noch für eine Skitour auf den Emler. Dieser liegt in nördlichen Paralleltal des Emli-Tals und in direkter Nachbarschaft zum höchsten Gipfel des Aladaglar, dem Demirkazik. Der Emler ist mit fast 1900 Höhenmetern eine der längsten Touren der Region, vor allem wenn der höchste Ausgangspunkt wegen der Schneelage nicht erreicht werden kann.

 

Auch heute haben wir eine kurze Anreise, die Straße von Demirkazik zum Campingplatz Karayalak ist aber an einer schattigen Passage eingeschneit und so müssen wir unseren Bus schon deutlich früher als geplant stehen lassen. Die paar Meter Schnee sind schnell überquert, dann geht es tragend noch ein gutes Stück weiter zum Campingplatz.

 

Hier schnallen wir dann auch die Skier an und folgen dem Fahrweg nach rechts in Richtung unseres Tals. Am Eingang zum Tal gibt es dann noch einen weiteren, sehr einfachen Campingplatz, hier gibt es nicht einmal ein Klo. Nun folgen wir dem Talboden, bald wird das Tal wieder weiter und wir sehen gut auf die erste Engstelle. Das Tal verengt sich zu einer teils nur zwei Meter breiten Schlucht, hier versperrt uns eine Nassschneelawine den Weiterweg auf Skiern. Rasch packen wir die Skier auf unsere Rucksäcke und stapfen hinauf, ein langes Verweilen an der Engstelle ist hier wohl nicht besonders empfehlenswert. Nach etwa 100 Metern schwenkt die Rinne nach rechts und wird wieder flacher. Nach wenigen Metern wird erneut eine kurze Engstelle erreicht, diese bewältigen wir die Skier tragend. Nun folgen wir dem immer noch engen Tal, nach wenigen Minuten erreichen wir die Sonne und machen eine erste Pause.

 

Wir folgen weiter dem nun immer breiter werdenden Tal bis dieses nach links schwenkt und zu einem weiten Boden wird. Von hier sieht man schon die zweite Engstelle, diese ist zwar bei weitem nicht so eng wie die erste, dennoch aber wegen der darüber liegenden Felsen landschaftlich sehr schön. So erreichen wir den Sattel unterm Gipfel. Hier weht uns der kräftige Wind entgegen und im unteren Teil des Gipfelgangs erschweren große Windgangeln das Fortkommen. Der Hang stellt sich nach oben auf und in einigen Kehren erreichen wir den höchsten Punkt.

 

Die Gipfelrast fällt heute kürzer aus, denn der Wind ist kräftig und in Flanke gibt es keine guten Rastplätze. Außerdem steigen knapp südlich von uns schon hohe Wolkentürme der aufziehenden Front auf und hüllen die ersten Gipfel in Wolken.

 

So fahren wir bald den Gipfelhang hinab und queren zurück zur Scharte. Ab hier ist dann der Wind wieder schwächer und wir genießen die Abfahrt in vollen Zügen. Die Abfahrt ist landschaftlich sowie skitechnisch wirklich außergewöhnlich schön und genussreich.

 

Selbst die letzten Schwünge zum Campingplatz sind noch schön, dort machen wir noch eine kurze Pause und im T-Shirt geht es bei frühlingshaften Temperaturen entlang der von Blumen gesäumten Straße zurück zum Auto.

 

So geht eine äußerst lohnende Skitourenreise in einem wirklich besonderen Gebiet zu Ende!

 

AUFSTIEG/ABFAHRT: Je nach Schneelage bis zum Campingplatz fahren. Von hier dem Fahrweg zum zweiten Campingplatz am Eingang zum Tal folgen. Dem Talboden folgen, an der Engstelle durch die Schlucht und danach erneut dem Talboden folgen. So erreicht man eine Hochebene, von hier linkshaltend zwischen Felsen hindurch zum Sattel unterm Emler. Linkshaltend den Gipfelhang hinauf, der Fels oben kann durch eine schmale Rinne links erstiegen oder rechts einfach umgangen werden. Abfahrt wie Aufstieg.

 

SCHNEE: Hart verfestigte Schneedecke, bald bester Firn

 

MIT WAR: Jasmin, Benni, Richi, Charly, Karin

 

WETTER: Sonnig, aufziehende Front

 

Tour beschrieben von Matthias Pilz (mammut-extreme@gmx.at), ©Matthias Pilz