Coma Pedrosa (2943m) der höchste Berg Andorras


Publiziert von Andenpuma (Thomas Wilken) , 10. Februar 2023 um 13:59.

Region: Welt » Andorra
Tour Datum:10 Juli 2019
Wandern Schwierigkeit: T4+ - Alpinwandern
Hochtouren Schwierigkeit: L
Klettern Schwierigkeit: I (UIAA-Skala)
Zeitbedarf: 8:00
Aufstieg: 1400 m
Abstieg: 1400 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Von La Vella fahren wir immer nach Norden und folgen den wenigen Ausschilderungen zum Skiort Arinsal. Dieses befindet sich auf 1480 Metern Meereshöhe. Ausgangangspunkt für die Besteigung der Coma Pedrosa ist aber der Parkplatz am Torrent Ribal, schon auf 1580m gelegen. In Arinsal versuchen wir zuerst zum Skigebiet Estacio de Arinsal zu gelangen. Bei der Abbiegung zum Skigebiet fahren wir aber geradeaus durch einen Tunnel. Direkt hinter dem Tunnel finden sich Parkplätze am Torrent Ribal.
Unterkunftmöglichkeiten:zahlreiche Hotels in Andorra, aber auch in Arinsal gibt es Ferienwohnungen.

 

Gipfelbeschreibung Comapedrosa, Andorras höchster Berg.
Die Coma Pedrosa ist vor allem unter Bergsteigern aus Andorra sehr beliebt. Mit 2942m zählt der Berg nicht nur zu den höchsten Gipfeln der östlichen Pyrenäen, sondern ist zudem noch der höchste Berg Andorras. Zudem ist er verhältnismäßig einfach zu ersteigen und erschließt tolle Landschaften. Vor allem aber überzeugt die gewaltige Gipfelrundsicht, welche vom Mittelmeer bis zu den 3000ern der Hochpyrenäen reicht.

Da sich der komplette Berg auf dem Territorium Andorras befindet, hat er für die Einheimischen eine besondere Bedeutung.

Vom Parkplatz aus halten wir uns zuerst Rechts, bis zum Bach und steigen links vom Bach auf Spuren eine Wiese hinauf. Hier landen wir auf dem zuerst breiten Fahrweg zur Hütte. Refugi Coma Pedrosa ist ausgeschildert. Nach Links geht es zur Hütte. Wir bleiben solange wie möglich auf dem Fahrweg, es ist die direkteste Verbindung. Doch nach wenigen 100m wird der Weg schmaler und biegt leicht nach Rechts ab. Dabei verlieren wir einige Höhenmeter, der Weg zum Refugio Coma Pedrosa ist beschildert. Hierbei steigen wir durch Kiefernwald bis wir auf 1760m den Aigues Juntes erreichen, den Zusammenfluß zwischen dem Talbach und dem Riu d’ Areny.
 

Nun geht es auf steinigen Wegen steiler bergan, aber die Wege sind sehr deutlich. Auf einer kleinen Ebene findet sich mal wieder ein Wegweiser. Nach Links geht es in 10 Minuten zum Refugi de Coma Pedrosa auf schon 2272 Metern Höhe. Die Hütte bietet sich für einen Zwischenstopp an, aber natürlich kann hier auch übernachtet werden. Platz hat es reichlich. 2 Minuten neben der Hütte finden wir den Estany de los truites, den tiefblauen Forellensee. Zum Berg geht es allerdings von Hütteneingang geradeaus, der Estany Negr ist ausgeschildert.

Ein paar kleine Bäche müssen dabei überquert werden. Nach einem kurzen Abstieg landen wir in einer Ebene, wo wir auf den Pfad treffen, der vom Wegweiser unter der Hütte etwas direkter hierher führt. Es folgt der nächste Hang, also ein Aufstieg. Auf einer weiteren, kleineren Ebene halten wir uns links und überqueren erneut einen Bach. Weiterhin geht es kräftig bergauf, weiterhin bleibt der Weg deutlich. Nach wenigen Steilaufschwüngen kommen wir dann zu den malerisch gelegenen Basseys d’ Estany Negr. Etwas weiter führt uns der Weg durch ein schuttiges Tal, bis wir am großen Estany Negr vorbei zur Abzweigung Richtung Furcla Baiau gelangen. Hier trennen wir uns vom gut ausgetretenen GR Weg und halten nach rechts, ebenfalls auf Wegspuren, auf den Grat der Coma Pedrosa zu. Im durchwegs Schotter durchzogenen Gelände ist der Pfad trotz einiger gelber Punkte nicht immer leicht zu finden. Aber das macht nicht wirklich was, man kommt praktisch überall durch. Dabei kommen uns immer mal kurze Stellen in die Quere, wo wir die Hände gebrauchen müssen. Mehr als im ersten Grad braucht aber definitiv nicht geklettert zu werden. Im Zweifelsfall macht es Sinn immer wieder zur Grathöhe zurück zu kehren, spätestens in der nächsten Einsattelung sollten wir den Weg wiederfinden können.
Die Aussicht weitet sich mit jedem Schritt, aber immer wieder stellen sich uns Graterhöhungen in den Weg, welche suggerieren schon der Gipfel zu sein. Irgendwann, nachdem wir feines, buntes Gestein durchquert haben, steht er aber unvermeidlich vor uns.

Noch ein paar steile Höhenmeter und es ist geschafft. Das bunte Emblem mit der Flagge von Andorra steht direkt vor uns. Falls es, wie bei mir, wolkig ist findet sich eine Tafel mit der Aussichtsbeschreibung und Fotos der umliegenden Berge. Sehr praktisch…

Wer nicht zurück nach Andorra muss kann auch über die Furcla Baiau in Richtung Areau nach Katalonien absteigen. Hier bietet sich der Pic de Estats als nächstes Gipfelziel an.

Nach Arinsal wird am Aufstiegsweg auch wieder abgestiegen.
Als zusätzliche Gipfelziele bieten sich die nahegelegenen Pic de Sanfonts oder Pic de Baiau an.

 


Andorra: 

Das kleinste Land der iberischen Halbinsel, Andorra, ist flächenmäßig zwar nur mit ungefähr dem Kreis Paderborn vergleichbar, aber von durchaus imposanten Bergen umgeben. Diese gipfeln im Pic de Comapedrosa oder Pic Coma Pedrosa auf immerhin 2943m. Das sind nur 20 Meter weniger als die Zugspitze.

76.000 Einwohner verteilen sich auf Andorra, welches zwar zu den europäischen Zwergstaaten zählt, von denen aber der größte ist. Gut die Hälfte ist auf Einwanderungen zurück zu führen, vor allem aus Spanien, Frankreich und Portugal. Später kamen Arbeitsmigranten aus Ländern wie Marokko, Argentinien oder den Phillipinen. Dazu reiche Europäer, auch Deutsche die von den steuerlichen Vorteilen angelockt werden, die Andorra immer noch bietet. Eine Rolle spielt natürlich die den Zwergstaat umgebende Berdidylle der Pyrenäen mit einer Vielzahl an Skigebieten.

Die Hauptstadt heißt Andorra la Vella und zusammen mit ihrer Nachbarstadt Escaldes-Engordany beherbergt sie weit über die Hälfte der Bevölkerung.


Tourengänger: Andenpuma (Thomas Wilken)


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