Mazedonien


Publiziert von Sputnik Pro , 11. Oktober 2009 um 21:14.

Region: Welt » Nordmazedonien
Tour Datum: 3 Oktober 2009

EINE REISE VON GRIECHENLAND DURCH MAZEDONIEN NACH ALBANIEN.

Der höchste Berg von Mazedonien ist der Голем Кораб (Golem Korab) oder auf albanisch Maja e Korabit. Der Gipfel liegt auf der Grenze zu Albanien und ist damit der einzige gemeinsame Landeshöhepunkt Europas den sich zwei Länder teilen. Von Mazedonien her lässt sich der Berg aber nur mit bürokratischen Schwierigkeiten besteigen, da wegen seiner Grenzlage und Nähe zum Kosovo eine Sondergenehmigung des mazedonischen Innenministeriums erforderlich ist. Die einzige Möglichkeit ohne Aufwand von Mazedonien her auf den Gipfel zu gelangen ist die jährliche Massenwanderung welche vom mazedonischen Bergverein Korab durchgeführt wird. Von Albanien her kann der Berg aber ohne Genehmigung bestiegen werden, deshalb fuhr ich nur durch Mazedonien und besuchte den Gipfel von der albanischen Seite her. Wie Mazedonien, ist auch Albanien absolut eine Reise wert!

In Mazedonien gibt es übrigens neben dem Golem Korab noch zahlreiche weitere hohe 2000er für die man keine Genehmigung braucht, besonders schön sind der Титов Врв (Titov Vrv; 2747m) im Norwesten des Landes in der Gebirgskette Шар Планина (Šar Planina) oder der Пелистер (Pelister; 2601m) im Südwesten in den Bergen von Баба Планина (Baba Planina). Auf beide Gipfel führen markierte Bergwege und es gibt verschiedene Berghütten zum Essen und Übernachten.

Reisebericht Mazedonien:

TAG 1-4 (30.9-3.10.): Griechenland.

Siehe Bericht Griechenland mit Besteigung vom griechischen Landeshöhepunkt Όλυμπος-Μύτικας (Ólympos-Mytikas; 2918,8m): www.hikr.org/tour/post17430.html

TAG 4 (3.10.): Griechenland - Битола (Bitola) - Охрид (Ohrid).

Am Nachmittag passierte ich den griechischen Zoll und musste dahinter zu Fuss weiter zur mazedonischen Grenzstelle. Es waren zwar nicht einmal einen Kilometer zwischen den Zollstellen zu Gehen, doch war das bei dem böigen Wind und Regen nicht besonders lustig. Am mazedonischen Zoll wurde nur mein Pass kontrolliert und ich durfte Einreisen. Zu Fuss lief ich weiter mit der Hoffnung dass ein Auto käme, doch es kam bei dem "Sauwetter" keines! Erst nach etwa 1,5km kam von einer Seitenstrasse ein Taxi. Der Fahrer sprach etwas Deutsch und nahm mich für 400 Denar (etwa sFr. 10.-) bis Битола (Bitola; 576m) mit. Bitola liegt 16km hinter der Grenze und ist eine mittelgrosse Stadt mit einer grossen Vergangenheit. Trotz des schlechten Wetters schaute ich mir das schöne Zentrum an und wärmte mich in einem gemütlichen Pub auf. Das mazedonische Bier der Marke Скопско (Skopsko) ist übrigens hervorragend! Inzwischen hat sich der Regen verzogen als ich zum etwas ausserhalb des Zentrums gelegenen Busbahnhof spazierte. Dort musste ich aber noch 30 Minuten warten bis mein Bus nach Охрид (Ohrid; 700m) losfuhr. Im Bus fragte mich dann eine Frau ob ich eine Pension in Ohrid suche. Das war ein toller Zufall, so hatte ich für lumpige 10 Euro ein eigenes kleines Häuschen mitten in einer Hochhaussiedlung etwas ausserhalb vom Stadtzentrum. Um noch etwas von Ohrid bei Tageslicht zu sehen, machte ich mich aber bald nach wieder auf den Weg. Leider regnete es wieder im sehr populären Urlaubsort mit seiner sehenswerten Altstadt. Ohrid liegt am gleichnamigen See Охридско Езеро (Ohridsko Ezero), dessen südwestlicher Teil in Albanien liegt und dort Liqeni i Ohrit heisst. In der Altstadt gibt es viele gute Restaurants, nach einem sehr langen durch Griechenland bis Ohrid liess ich den Tag hier ausklingen. Die Preise fürs Essen und Transport sind in Mazedonien für mitteleuropäische Verhältnisse in Mazedonien ziemlich billig.

TAG 5 (4.10.): Охрид (Ohrid) - Струга (Struga) - Дебар (Debar) / Dibër - Albanien.

Nach dem gestrigen Schlechtwettertag zeigte sich der Himmel nun wieder freundlicher und grössere blaue Lücken zeigten sich in der Wolkendecke. Leider liegt der Busbahnhof in Ohrid ausserhalb der Stadt, also nahm ich wieder ein Taxi. Da von Ohrid kein direkter Bus nach Дебар (Debar; 660m) fährt, musste ich einen halbstündlich fahrenden Minibus in den benachbarten Urlaubsort Струга (Struga) nehmen. Der Minibus machte einige Umwege durch Wohnquartiere und so dauerte die Fahrt fast eine Stunde. Ich stieg im Zentrum von Struga aus, doch musste ich nachträglich feststellen dass sich hier der Busbahnhof ebenfalls am Stadtrand befindet. Nun ja, Taxis sind in Mazedonien billig und so gelangte ich zügig zum Busbahnhof. Lange musste ich nicht warten und bald ging meine Reise entlang des Црн Дрим (Crn Drim) nach Debar weiter. Die Busstrecke ist landschaftlich äusserst schön und führt durch ein tief eingeschnittenes Tal mit hohen bewaldeten Flanken auf beiden Seiten. Zudem ist der Crn Drim (auf albanisch Drini i Zi). Das Gebiet wie auch Debar, das auf Albanisch Dibër heisst, wird hauptsächlich von albanischen Mazedonier bewohnt. So waren im Bus auch praktisch nur albanisch stämmige Mazedonier unterwegs und ich tauchte während der Reise mit der orientalisch tönenden Musik aus dem Radio langsam in eine andere Welt ein, welche ich von früheren Reisen in arabische Länder schon gut kannte. Nach einem türkischen Kaffee in Debar (albanisch Dibër) fuhr ich mit einem Taxi zur nahen Grenzestation zu Albanien. Für die Weiterreise nach Peshkopi siehe im Bericht Albanien.

TAG 5-7 (4.-6.10.): Albanien.

Siehe Bericht Albanien mit Besteigung des Golem Korab / Maja e Korabit, dem mit 2764m höchsten Gipfel von Mazedonien und Albanien: www.hikr.org/tour/post17502.html

TAG 7 (6.10.): Albanien - Дебар (Debar) / Dibër - Струга (Struga) - Охрид (Ohrid) - Битола (Bitola) - Griechenland.

Nach dem spannensten Teil meines Urlaubs in Albanien überquerte ich zu Fuss wieder die Grenze von Albanien nach Mazedonien. Gleich hinter der Zollstelle fuhr ich wieder mit einem Taxi zur Busstation in Debar / Dibrë wo ich nicht lange warten musste um den nächsten Bus nach Struga zu erwischen. Bei schönstem Spätsommerwetter genoss ich die zweistündige Fahrt richtig, leider liess sich die tolle Landschaft wegen Spiegelungen am Busfenster aber nur schlecht fotografieren. Zu meinem Glück fuhr dieser Bus ins Zentrum von Struga und so konnte ich die kleine Stadt am Ohridsko Ezero kurz besuchen. Nach meinem Reisebüchlein fand ich dann auch die Haltestelle für den Minibus nach Ohrid. Doch dort schien aber kein Bus zu kommen, also hielt ich ein Taxi an und fuhr für 200 Denar nach Ohrid. Der Fahrer Митко (Mitko) fuhr seine Frau zuerst nach Hause in einen Vorort von Ohrid, dort lud er mich in sein Haus ein. Bei Bier und Kaffee redeten wir über meine Reise und Mazedonien und seine Frau zeigte mir Fotos von der Hochzeit der Tochter. Das gastfreundliche Paar gab mir dann noch Äpfel und Baumnüsse mit auf den Weg und Mitko fuhr mich zum Busbahnhof von Ohrid. In Ohrid musste ich ebenfalls nicht lange auf meinen Bus nach Bitola warten, und im Gegensatz zu meiner verregneten Anreise wo die Landschaft im Nebel versank war ich auch von den Naturschönheiten auf dieser Strecke überwältigt. In Bitola nahm ich ein etwas teures Taxi (25 Euro) mit bulgarischem Nummernschild direkt ins griechische Φλώρινα (Flórina). Da Mazedonier nicht ohne Visum in die EU reisen können und Bulgarien die slawischen Mazedonier als bulgarischstämmig ansehen, können Mazedonier ohne Mühe einen bulgarischen Pass bekommen und so frei in Europa reisen. Für die Weiterreise nach Θεσσαλονίκη (Thessaloníki) siehe Bericht Griechenland.

TAG 8 und 9 (7./8.10.): Griechenland.

Siehe Bericht Griechenland.

Anmerkung:
Die Namensänderung von Mazedonien zu Nordmazedonien trat am 12.2.2019 offiziell in Kraft.

Tourengänger: Sputnik


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