Sieg Linde

Sieglinde ist der treffendste Name für diese Tour. Wir radeln an der Sieg, die Lindenblüte ist in vollem Gange, und der Biergarten am gedachten Umkehrpunkt hat den gleichen Namen.

 

Entgegen aller Befürchtungen, keine Spur von urbanem Radeln. Wir folgen dem 'Traumtouren' Vorschlag Nummer 6 - 'an Sieg und Agger' (Hartmut Schönhöfer, Idee Media), und können bestätigen, dass die Tour sehr gut ausgesucht ist. Glückwunsch auch den Verantwortlichen, die es geschafft haben, im dichtbesiedelten Bonn-Siegburger Raum so ein Radwegenetz hinzukriegen.

 

Es geht los in den Siegauen, also dort wo die Sieg in den Rhein mündet, und man befindet sich sofort abseits der Alltagssorgen, inmitten von Schafweiden und sattgrünen Brachflächen. Wir folgen immer dem Grünstreifen erst entlang der Sieg und dann der Agger, schlängeln uns quasi ungesehen zwischen Troisdorf und Siegburg hindurch, um dann hinter Lohmar den einzigen längeren Berg in Angriff zu nehmen - hoch nach Birk. Die Steigung hält sich in Grenzen.

 

Runter und an der Wahnbachtalsperre vorbei - dort lohnt auch ein kurzer Stopp, obwohl es nicht mehr weit bis zum Biergarten Sieglinde ist. Da es von jetzt nur noch Sieg-abwärts geht, kann man sich Zeit lassen. Endlich hat der Sommer angefangen.

 

Sehr schön auf dem Sieg Radweg entlang. Ein Highlight dann die Siegfähre - der Fährmann stakst uns sehr fotogen über das trübe Gewässer.

 

Wer genug hat, kehrt geradewegs zurück zum Parkplatz, aber es lohnt sich noch eine kleine Extratour zur tatsächlichen Mündung zu machen. Ein Caveat: Die Brücke am sogenannten Obersten Fahr ist zerstört. Anstatt sie herzurichten, hat man sich mit dem Anbringen von Tafeln begnügt, besagend dass die Brücke nicht begehbar ist. Wir lassen uns nicht entmutigen, es hat kaum geregnet, und tatsächlich ist die Oberste Fahr so gut wie ausgetrocknet, und wir bringen die Räder auf die andere Seite. Dort hat man dann endlich den Ausblick auf den Rheinstrand und kann den Schiffen zusehen.