Mrtvica Canyon


Publiziert von SCM , 16. Februar 2022 um 09:54.

Region: Welt » Montenegro (Crna Gora)
Tour Datum:28 September 2021
Wandern Schwierigkeit: T3 - anspruchsvolles Bergwandern
Mountainbike Schwierigkeit: SS - Fahrtechnisch sehr schwere Tour
Wegpunkte:
Zeitbedarf: 5:15
Aufstieg: 450 m
Abstieg: 450 m
Strecke:18.8 KM

Nach den beiden sehr schönen Wanderungen im Komovi Gebirge fahren wir weiter nach Međurečje. Dort wollen wir am Tag danach den Mrtvica Canyon besuchen. Wir finden einen kleinen Campingplatz an einer schmalen Strasse der direkt beim Ausgangspunkt für die Wanderung am nächsten Tag liegt. Allerdings führt eine sehr steile ungeteerte Strasse zum Campingplatz hinunter. Runter kommen wir, aber als wir unten stehen sind wir unsicher, ob wir nach den angekündigten Regenfällen am nächsten Tag wieder hoch kommen ohne Allrad und nur mit Diffsperre. Für den Campingplatz wollen wir das dann doch nicht riskieren und fahren wieder ein bisschen weiter Richtung E65. Das erweist sich als Glücksfall, treffen wir doch nach kurzer Zeit auf das Radovic Kamp. Dort dürfen wir bei einer sehr netten Familie im Garten übernachten und werden sogar noch mit Rakia, Äpfeln, Brot und Pflaumen verpflegt. Gemäss der Familie ist es für die eigene Gesundheit am Besten, wenn man jeden Tag einen Rakia trinkt und dann vor allem ein wenig Rakia auf die Augenlieder schmiert. Ausserdem wollen sie uns noch etwas über die Brücke im Mrtvica Kanjon erzählen, aber hier zeigt sich dann, dass die Verständigungsprobleme doch zu gross sind und wir nicht verstehen was sie uns über die Brücke erzählen wollen. Früh genug werden wir es am nächsten Tag aber noch erfahren.

Los geht es mit dem Mountainbike auf der schmalen Strasse Richtung Osten. Nach einigen Kilometern biegt rechts ein schwach ausgeprägter aber markierter Wanderweg ab, der hinunter in den Canyon führt. Wir biegen ab, können aber nicht hinunter fahren, sondern müssen das Bike schieben. Anschliessend führt uns der Pfad ein wenig den Canyon entlang und dann kommen wir zu der Brücke (Rimski most), die uns auf die richtige Seite des Canyons führen soll. Nur leider steht die Brücke nicht mehr! Nur noch die grossen steinernen Brückenpfeiler stehen, der Rest ist wohl weggeschwemmt. Wir überlegen uns kurz was wir tun sollen, entscheiden uns dann aber durch das zum Glück nur hüfttiefe, dafür aber eiskalte Wasser zu queren. Das dauert ein wenig, aber schlussendlich kommen wir alle heil aber durchgefroren am anderen Ufer an. Noch sind die Schwierigkeiten aber nicht vorbei, wir müssen das Bike noch den steilen Hang auf der anderen Seite des Canyons hochschieben. Danach deponieren wir dann allerdings die Bikes und gehen zu Fuss weiter.

Wir folgen einem Fussweg der uns in die immer enger werdende Schlucht hineinführt. Nach etwa 15 Minuten erreichen wir ein wenig abgelegen vom Weg ein natürliches Felsentor, das Kapija želja, das Tor der Wünsche. Der kleine Umweg zum Felsentor lohnt sich definitiv. Nicht nur das Felsentor ist sehenswert, sondern auch die Umgebung, die sich hier mit von den Bäumen hängenden Moosen und Flechten in einen Urwald verwandelt. Weiter geht es danach weiter schluchtaufwärts zum Highlights des Canyons, die Mrtvičke Grede, einen gut 200 Meter langen Pfad der komplett aus einer senkrechten Felswand gehauen wurde.

Nach dieser Galerie könnte man noch 10 Minuten weiter gehen zu einem schönen Badestrand. Dort hätte man ungefähr die Hälfte des Canyons durchquert und wer will kann noch komplett bis zum Ende wandern. Wir kehren aber nach den Mrtvičke Grede wieder um, da das auch das Highlight des Canyons ist. Auf dem gleichen Weg gehen wir zurück zu den Mountainbikes, fahren dann aber auf der orographisch linken Seite über den Wanderweg und gleich danach über eine Schotterpiste talauswärts. Nach ein paar Kilometern erreichen wir eine markierte Abzweigung, die über einen Wanderweg wieder hinunter in den Canyon zur Danilov most führt. Hier müssen wir das Bike wieder schieben / tragen, aber immerhin steht dieses Mal die Brücke. Wir können also ohne Probleme den Canyon abermals überqueren und befinden uns nach einem kurzen Aufstieg wieder auf der Strasse die uns zurück zu unserem Camp führt.

Tourengänger: SCM, melo, Clueue


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