Eine Erstbesteigung!


Publiziert von Nitt Gashi , 31. Juli 2021 um 13:26.

Region: Welt » Kosovo » Bjeshkët Nemuna
Tour Datum:25 Juli 2021
Wandern Schwierigkeit: T5- - anspruchsvolles Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: I (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: AL 
Zeitbedarf: 8:15
Strecke:ca. 11km
Zufahrt zum Ankunftspunkt:Um nach Çerem zu gelangen ist es ratsam mit Geländewagen oder Minibus zu fahren. Des Weiteren: Habt immer ausreichend Wasser mitdabei, da unterwegs keinerlei Wasserquellen gibt!
Unterkunftmöglichkeiten:Çerem ist bekannt dafür zahlreiche Unterkunftmöglichkeiten zu haben.

Von Çerem aus kann man den äußerst markanten Gipfel des Kodra e Deshëve sehen: ein Teil des Kollata-Gebirgsmassivs der Bjeshkët Nemuna in Albanien & mit 2126m nicht realtiv hoch, dennoch laut unsere Kenntnisse jedenfalls unbestiegen - noch!
Es war dann so gegen 08:45h als wir uns für den Aufstieg vorbereiteten. Dabei hatten wir das volle Programm, was mit Ausrüstung angeht: Karabinerhaken, Schlingen, Seil, ect... Anfangs folgten wir einen alten Pfadweg durch den Wald der zum Livadhet e Haxhi Zekës führte. Nach ca. 1h erreichten wir die Livadhet (deu.: Wiesen), gleich unterhalb der der Maja e Madhe e Mijushës. Ab da gab es kein Pfad oder Weg mehr zu folgen & wir gingen dann frei nach dem Motto: "gehen & gucken, gehen & gucken" - jedenfalls richteten wir uns nach dem Gipfel & versuchten so den Anschluss für den Aufstieg zu finden. Der Weg dorthin war übersät mit karstigen Gestein & Felsen mit teilweise sehr scharfen Spitzen! Als wir dann unterhalb der Nordwestwand standen, war es geplant, dass hier unsere Ausrüstung zum Einsatz kommen soll. Aber als wir einen breiten Spalt fanden, das wie eine Art "Kanal" nach oben führte, entschieden wir weiterzugehen & bis auf die Helme auf unsere Ausrüstung zu verzichten, mit der Begründung: "Momentan brauchen wir die erstmal nicht." Wir improvisierten so den Weg bergauf Richtung Gipfelgrat. Die Gelände da war äußerst steil, aber nicht so steil, dass man gleich den Seil nutzen kann. Immerhin waren die Felsen nicht brüchig & somit für die teilweise Kletterei hervorragend. Am Ende haben wir den Gipfelgrat erreicht, gegen 12:45h waren wir schon am Gipfel des 2126m hohen Kodra e Deshëve. Da wir sehr gutes Wetter hatten, war die Aussicht fantastisch. Man konnte u.a. einen gigantischen Teil des Kollata-Massivs sehen, einige Gebirge in Kosovo, der Maja e Hekurave in Westen bis auf die andere Seite den Komovi in Montenegro... Am Gipfel harrten wir mehr als 1h, danach erfolgte der Abstieg durch die gleiche Route. Auch da mussten wir bei den steilen Stellen aufpassen. Bemerkenswert war, dass der Gipfelgrat eine Vielzahl von Risse & Spalten hatten, große & tiefe Löcher in den Boden konnte wir vermehrt bewundern... Als wir unten bei dem mutmaßlichen Anschuss ankamen, folgte dann der endgültige Abstieg bis nach Çerem.

FAZIT: Man kann also sagen, dass der Kodra e Deshëve durch uns die Erstbesteigung vollbracht wurde. Wir nahmen an, dass der Aufstieg - vor allem bei der letzten Etappe - technisch anspruchsvoll sein wird, dennoch fanden wir eine Linie, vermutlich die einzige Linie wo ein Aufstieg ganz ohne Ausrüstung möglich ist!
Mann muss auch erwähnen, dass bei der eine Stelle, bzw. am Anschlusspunkt unterhalb der nordwestliche Seite, eine tiefe Höhle zu sehen war (vermutlich ein Höhlensystem). Als wir da einstiegen, zogen immer wieder leichte Winde mit einer gefühlten Temperatur von knapp über 0°C! Einer von uns folgte die Höhle weiter & meinte, dass es auch nach 50m oder so trotzdem noch weiter geht... Echt faszinierend!

Tourengänger: Nitt Gashi


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