Klettertour "Y a pas l feu au lac"


Publiziert von Matthias Pilz , 17. September 2019 um 16:41.

Region: Welt » Frankreich » Briançonnais
Tour Datum: 9 September 2019
Klettern Schwierigkeit: 6a (Französische Skala)
Wegpunkte:

Die Klettertouren am Rocher du Pierron sind zwar sehr gut abgesichert, allerdings ist das Gelände alpin und der Tourencharakter deutlich ernster als die Touren im nahen Ailefroide. Die von uns gekletterte "Y a pas l feu au lac" im Grad 6a führt über einen markanten Pfeiler hinauf, welcher sich jedoch im obersten Wandteil verläuft und in eine leicht überhängende Wand mit großen gelben Flecken übergeht. Doch zu allererst muss der Zustieg hinter sich gebracht werden: Einen Teil der Strecke kann man idealerweise mit dem Rad bewältigen und erst ganz zum Schluss ist der Zustieg über Geröll ordentlich mühsam. Die Tour beginnt dafür dann gemütlich und erst in der 4. Seillänge (5c) muss erstmals kräftig zugepackt werden. Die darauffolgenden drei Seillängen sind von mäßiger Schönheit, vor allem aber die 7. Länge, welche einen Steilaufschwung rechts umgeht, ist alles andere als ein Genuss. Der Fels ist teilweise etwas lose und Vorsicht ist somit geboten, zudem führt diese Länge durch gestuftes und "klassisch" alpines Gelände. 
Doch dann ändert sich der Charakter der Tour augenblicklich: Über ein Band geht es nach links in eine senkrechte und kompakte Wand. Nach einigen Metern Kletterei wird das Gelände zu schwierig und man muss einige Meter hakentechnisch hinaufkämpfen um einen Stand in allerhöchster Exponiertheit zu erreichen. Die folgende 6a-Schlüssellänge führt entlang einer leicht überhängenden Piazschuppe an Riesenhenkeln hinauf und endet, dort wo die Arme schon ziemlich müde sind, in einer technisch anspruchsvollen Platte bevor der rettende Stand erreicht ist. Die beiden folgenden Seillängen sind dann ebenfalls wunderschön und sehr ausgesetzt, vor allem in der letzten 45m-Seillänge pfeift es gewaltig nach unten. 
Aus der Wand kommt man entweder durch einen alpinen Fußabstieg oder eine ebenfalls nicht zu unterschätzende Abseilfahrt durch die gesamte Wand...
Für Alpinkletterer eine sehr tolle Unternehmung in fantastischer Kulisse!

ZUSTIEG: Vom Chambran folgt man dem Forstweg taleinwärts bis zur Hirtenhütte. Nun dem Wanderweg Richtung Lac de l`Eychauda folgen und die erste Felstufe links umgehen. Man erreicht so eine Mulde und verlässt diese dort wo der Wanderweg nach rechts hinaus führt bei einem Steinmann nach links. Über Geröll hinauf zur Wand und am Wandfuß kurz absteigend nach links zum Einstieg am Fuße einer Platte.

ROUTE: Siehe Topo.

ABSTIEG: Entweder wenig empfehlenswert abseilen (2x50m erforderlich) oder vom Ausstieg kurz aufwärts auf einen Wiesensattel. Nun leicht ansteigend weiter queren (Steinmänner) bis zu einem großen Steinmann. Hier über ein brüchigen Band (I-II) hinab in den Geröllkessel und durch diesen ziemlich mühsam hinab. Zuletzt rechts zum Seeufer und auf dem Wanderweg zurück ins Tal.

SCHWIERIGKEIT: 6a (5b obl.) und A0, Schlüsselstelle höchst exponiert

ABSICHERUNG: ++++/++++, sehr gute Abstände allerdings teilweise Alulaschen bzw 8mm Spit. Derzeit aber alles noch in gutem Zustand und daher stressfrei.

MIT WAR: Karin

Tour beschrieben von Matthias Pilz (mammut-extreme@gmx.at), ©Matthias Mountaineering

Tourengänger: Matthias Pilz


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