Wanderung auf den Monte Vettore


Publiziert von Runner , 25. September 2019 um 06:35.

Region: Welt » Italien » Marken
Tour Datum:30 August 2019
Wandern Schwierigkeit: T2 - Bergwandern
Aufstieg: 930 m
Abstieg: 930 m
Strecke:10.8 Km: Forca di Presta - Rifugio Zilioli - Monte Vettore

Wer sich im Nationalpark der Monti Sibillini an der Grenze von Marken und Umbrien umtut, der kommt um eine Wanderung auf den König dieser Region, den Monte Vettore, nicht herum.

 

Der mit 2476 m höchste Berg im weiteren Umkreis stellt so etwas wie der Balkon des Nationalparks dar. Die Fernsicht ist – bei entsprechenden Verhältnissen – gewaltig. Bis zur Adria reicht der Blick… Dass diese Gegend im Jahre 2016 von schweren Erdbeben heimgesucht wurde, geht dabei fast vergessen. Die nach wie vor zerstörten Häuser erinnern jedoch wieder an diese Katastrophe.

 

Mit ÖV ist man ist diese Gegend nun nicht gerade gesegnet und so gelangt man einfachsten und schnellsten mit dem eigenen Fahrzeug auf die Forca die Presta (1534 m), den Ausgangspunkt der Wanderung. Bei schönem Wetter ist man hier oben auch nicht allein, wenngleich sich der Volksaufmarsch in Grenzen hält. Apropos Grenze: Unsere Wanderung verläuft mehr oder weniger ständig auf der Grenze von Marken und Umbrien.

 

Auf stets gutem Weg sind gleich zu Beginn die ersten Höhenmeter zu absolvieren und schon bald geniesst man einen Blick über die Piano Grande. Diese Ebene besticht vor allem Ende Mai und Mitte Juni durch ihre gewaltige Blumenpacht und das phantastische Farbenspiel der abertausenden Mohn- und Linsenblüten. Linsen werden hier übrigens grossflächig angebaut und verarbeitet, Sogar zum Brauen von Bier wird es verwendet.  Als schönes Detail am gegenüberliegenden Hang hat wohl ein Bauer mit Buschwerk ‘Bella Italia’ gepflanzt.

 

Mit Erreichen des Rifugio Zilioli stehen wir auf dem Grat zwischen der Cima del Redentore und dem Monte Vettore, in einer Höhe von 2'250 m ü. M. Diese einfache Schutzhütte wurde im Jahre 1960 durch die Sektion Ascoli Piceno des italienischen Alpenvereins erbaut und später erweitert.  Am 30. Oktober 2016 wurde das Refugium jedoch so stark in Mitleidenschaft gezogen, dass es aktuell nicht mehr genutzt werden kann.

 

Unter uns liegt nun der Lago di Pilato, ein natürlicher Stausee, welcher eigentlich aus zwei Trichtern besteht, welche wie eine riesige Sonnenbrille im Kessel zwischen der Cima del Redentore und dem Monte Vettore liegen. Der Wasserstand hängt von der Schneemenge der umliegenden Berge ab und kann stark schwanken. Eine Schautafel erklärt uns, dass in diesem Gewässer der Chirocephalus marchesoni, ein kleiner roter Wasserkrebs, endemisch vorkommt.

 

Der weitere Verlauf der Wanderung führt über die Südwestflanke des Monte Vettore auf dessen Gipfel. Von hier geniesst man nun das eingangs erwähnte, wunderbare Panorama über die Monti Sibillini bis zur Adria (wenn es die Sicht zulässt).

 

Wer nicht zur Forca die Presta zurück muss, kann von hier auch nach Casale Nuovo / Colle absteigen. Ebenfalls bieten sich die benachbarten Gipfel für eine Stippvisite an, allerdings sollte hierfür genügend Zeit eingerechnet werden. Auch dem Umstand, dass hier die Gewitter genauso schnell aufziehen können wie in den heimischen Alpen, ist Rechnung zu tragen. Gutes Schuhwerk und wetterfeste Kleidung gehören ebenso zur notwendigen Ausrüstung wie genügend Proviant.


Tourengänger: Runner


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