Tai Mo Shan (957m) - Höchster Gipfel von Hong Kong


Publiziert von pame , 22. April 2019 um 21:01.

Region: Welt » Hong Kong
Tour Datum: 5 April 2019
Wandern Schwierigkeit: T2 - Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: RC 
Zeitbedarf: 3:45
Aufstieg: 500 m
Abstieg: 500 m
Strecke:MacLehose Trail, Tai Mo Shan Rd.
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Tsuen Wan Line bis Tsuen Wan Station, oder West Rail Line bis Tsuen Wan West Rail Station (jeweils ca. 0.5h von Kowloon). Dann Bus 51 (fährt an Werktagen nur stündlich, 15-20min., evtl. Taxi nehmen) bis Tai Mo Shan Country Park (Haltestellen werden in Englisch angesagt). Fahrkarten nur mit Cash (kein Wechselgeld) oder Octopuskarte (empfehlenswert) bezahlbar.
Zufahrt zum Ankunftspunkt:s.o.
Unterkunftmöglichkeiten:Viele günstige Hotels in Kowloon.

An die chinesische 7-Millionen-Metropole und ehemalige britische Kronkolonie Hong Kong denkt wahrscheinlich niemand, wenn es um Wandern und Trekkingtouren geht. Trotzdem ist die Stadt am Perlflussdelta mit ihrem erstaunlich ausgedehnten Hinterland - den "New Territories" - sowas wie ein Geheimtipp für Wandertouren. In der ganzen Region ist "HK" sogar durchaus als klassische Wanderdestination bekannt.

Der höchste Gipfel von Hong Kong, d.h. der "Special Administrative Region (SAR)" ist der knapp 1000m hohe Tai Mo Shan (der oberste Bereich ist allerdings nicht zugänglich, da dort eine Radaranlage betrieben wird). Am einfachsten kann der Gipfel vom Tai Mo Shan Country Park Visitor Centre (gute Busanbindung mit Linie 51) auf ca. 500m erreicht werden. 

Einreise:

Hong Kong gehört zwar politisch zur Volksrepublik China, aber die Einreise ist für Westeuropäer normalerweise ohne (teures) chinesisches Visum möglich. Im Flugzeug (bzw. am Flughafen vor der Einreisekontrolle) bekommt man ein kleines Formblatt, das man mit den übl. Angaben ausfüllen muss. Ein zusätzl. Zettel wird einem bei der Einreise gegeben, den man nicht verlieren sollte (kann bei Verlust kostenlos ersetzt werden; falls man es aber zu spät bemerkt, verpasst man evtl. seinen Abreiseflug).

Sprache:

Fast überall wird neben Chinesisch (Kantonesisch) auch Englisch (zweite Amtssprache) gesprochen. Schilder und Durchsagen in der Metro und den Bussen sind immer auch in Englisch.

Steckdosen:

230V, UK-Typ.

Währung:

Hong-Kong-Dollar (1HK$ = 0.11€, Stand April 2019)

Übernachtungsmöglichkeiten:

Am besten in Kowloon. Dort gibt es viele, günstige Hotels (€40-€50/Nacht) und Geschäfte, die rund um die Uhr geöffnet sind.  

Fortbewegung:

Vom Flughafen am besten den Airport-Bus (Linie 21, klimatisiert, genug Platz für Gepäck) nach Kowloon nehmen (HK$33, ca. 1h). Braucht nur unwesentlich länger als der Airport-Express-Train, ist aber viel billiger und bringt einen direkt in die Hauptverkehrsstraße von Kowloon (Tsim Sha Tsui). Vor allem muss man sich dann nicht auch noch mit schwerem Gepäck durch das endlose Metrostationengewühl durchkämpfen.

Taxis sind relativ billig. Uber noch billiger und sehr bequem. Am Billigsten sind Metro (MTR) und Busse. Am besten Octopus-Card am Flughafen oder an Metrostationen kaufen. Dies ist eine Touch-in-touch-out Karte, die man an den Metrostationen als Prepaid-Karte aufladen kann. Am Flughafen gibt es die Möglichkeit, sich bei der Abreise ein etwaiges Restguthaben (minus eine geringe Gebühr) sowie die Kaution in bar ausbezahlen zu lassen. 

Meine Tour:

Wie der Zufall es so will, habe ich meine Tour an einem chinesischen Feiertag (Qingming), dem Ahnenfest, gemacht. Deswegen waren ziemlich viele Ausflügler ins Grüne unterwegs. Allein würde ich also nicht sein.

Von Kowloon aus bin ich zuerst mit der Metro (Tsuen Wan Line) bis Tsuen Wan West gefahren (halbe Std.). Dort habe ich dann erstmal die Haltestelle der Buslinie 51 gesucht. Nach einer halben Stunde umherirren im Gewusel der riesigen Metro-/Shopping-Mall-Station hat mich eine freundliche Stationsmitarbeiterin auf die obskure Treppe aufmerksam gemacht, die hoch zu einer Schnellstraße auf dem Dach der Metrostation führt. Dort habe ich dann auch gleich die richtige Haltestelle gefunden, und der Bus kam schon nach ein paar Minuten, der mich dann über die kurvenreiche Route Twisk in 20min. zum Tai Mo Shan Country Park brachte.

Da ich vorher die genaue Wanderroute auf mein GPS-Gerät geladen hatte, war es auch kein Problem, den richtigen Weg im Gewirr der vielen Wanderwege zu finden. Im Wesentlichen folgt man dem MacLehose Trail.

Zuerst führt der Weg durch schattigen Wald (T2), was bei den doch sehr hohen Temperaturen (knapp 30 Grad) und der hohen Luftfeuchtigkeit ganz angenehm war. Auf ca. 630m Höhe kommt der Weg dann in offeneres Gelände, und man kann voraus schon das Ziel, Tai Mo Shan (957m) erblicken, dessen Gipfel mit einer unübersehbaren Radarstation bebaut ist.

Beim Tai Mo Shan Lookout auf ca. 660m trifft man wieder auf die Zufahrtsstraße zur Radarstation, die ab hier zum Glück für Autos gesperrt ist. Ursprünglich wollte ich in direkter Weise die Gipfelflanke besteigen, habe aber den auf Open-Street-Map markierten Pfad nicht gefunden. Also bin ich einfach der Straße weiter gefolgt, die in Serpentinen bis zum Tor der Radarstation führt, wo einem unmissverständlich klar gemacht wird, dass man hier nicht fotografieren darf. 

Mit der chinesischen Armee wollte ich mich auch nicht anlegen und habe kurzerhand beschlossen, dass eine flachere Stelle östl. der Station mein eigentliches Gipfelziel darstellt, wo ich ausgiebig Pause gemacht habe, und die - leider etwas diesige - Aussicht nach Osten über die New Territories genossen habe. Die Gegend sieht durchaus so aus, als ob man hier mehrere schöne Tagestouren machen könnte.

Beim Rückweg habe ich im Wesentlichen dieselbe Route genommen wie beim Aufstieg, wo mir nun etliche Radfahrer entgegenkamen. Im schönen Abendlicht konnte man auch die Tiefblicke auf die "Suburbs" von Hong Kong mit ihren vielen Hochhäusern bewundern, die sich zwischen den steilen Hügeln das letzte bisschen Platz gesucht haben.

Fazit:
  • Durchaus schöne (Halbtags)-Wanderung, die man anlässlich eines Besuchs in der sehenswerten Millionenmetropole unkompliziert durchführen kann.
  • Während der Regenzeit im Sommer (Mai-Sept.) wahrscheinlich nicht sehr angenehm.
  • Hong Kong selbst ist natürlich das eigentliche Reiseziel: Die Lage in der Bucht ist einfach toll, verbunden mit dem Gewusel überall in den Straßen und Gassen. Kein Wunder, dass die Stadt als Inspiration für viele Science-Fiction-Filme wie Blade Runner, usw., gedient hat.  

Tourengänger: pame


Minimap
0Km
Klicke um zu zeichnen. Klicke auf den letzten Punkt um das Zeichnen zu beenden

Galerie


In einem neuen Fenster öffnen · Im gleichen Fenster öffnen


Kommentar hinzufügen»