Signal Hill, 350m

Südafrika! Da wollte ich schon seit vielen Jahren mal hin. Ok, Kapstadt ist nicht gleich Südafrika - aber die Fotos dieser so toll gelegenen Stadt gingen mir nicht mehr aus dem Kopf ... Ursprünglich war mal eine 2-wöchige Rundtour zu zweit oder zu dritt geplant - schliesslich wurde es zu einem Solo-Kurztrip, da entweder kurzfristig abgesprungen oder kein Interesse ...
Nun, das sollte mich nicht hindern, diese Gegend endlich mal kennenzulernen.

Mit dem Edelweiss-Direktflug von Zürich nach Kapstadt. Sind zwar ca. 11.5 Std. Flug, jedoch keine Zeitverschiebung (bzw. nur 1 Std.) - das ist der Vorteil, wenn man nach Süden fliegt …
Problemlose Einreise, mit Mietwagen zum Hotel gefahren (war wieder etwas gewöhnungsbedürftig, auf der linken Strassenseite zu fahren; v.a. aber links zu schalten …).

Kaum im Hotel eingecheckt, zog es mich sofort wieder hinaus; ich wollte zunächst mal dem Lions Head einen Besuch abstatten. Problemlos mit dem Mietwagen zum Parkplatz, wo sich der Ausgangspunkt für die Lions Head-Wanderung befindet. Gar nicht mal so viele Autos, wie man immer liest und hört … Das klärte sich dann sogleich auf: mir fielen bereits einige Rangers auf, welche sich am Ausgangspunkt der Wanderung aufhielten und miteinander palaverten. Ich dachte mir jedoch nichts weiter dabei und wollte eigentlich gerade auf dem breiten Pfad loslaufen, als mich einer der Rangers zurückpfiff.
 
„Der Wanderweg ist wegen Unterhaltsarbeiten gesperrt“ … - wie bitte? Kein Schild oder sonstiger Hinweis; nichts. Ich fragte sicherheitshalber nochmals nach, half aber nichts. Auch der Hinweis auf die Alternativroute half nichts; alles gesperrt – im Gipfelbereich müsse der Weg instand gestellt werden, deshalb sei bis Mitte Februar gesperrt.
 
Dies wurde mir dann tags darauf aus verlässlicher Quelle bestätigt: es sei seit längerem überfällig gewesen, den Weg auszubessern. Es sei jedoch ebenfalls typisch für Kapstadt, dass man in Sachen Kommunikation nicht eben stark sei und deshalb auch nicht weiter verwunderlich, dass nirgends ein Hinweis zu finden sei, dass man momentan nicht auf den Lions Head wandern kann …
 
Mist, was nun? Da ich schon mal da war, nahm ich eben die einzige Alternative an und wanderte zum Signal Hill, wo man allerdings auch mit dem Auto rauffahren kann … Immerhin war’s ein schöner Wanderweg mit tollen Aussichten zum Lions Head, Tafelberg und Kapstadt. In nur 30 Min. war der „Gipfel“ dieses Hügels auch schon erreicht.
 
Hier war einiges los, v.a. das Tandem-Paragliding scheint ein Renner zu sein; alle paar Minuten hoben Mutwillige von der Rampe ab. Nachdem ich meine Fotos geschossen hatte, quatschten mich zwei junge Holländerinnen an, ob sie mit mir wandern dürften. Hä? Wohin sie denn wollten? Keinen Plan … Ich erklärte dann, dass ich nun zum Parkplatz zurückwandern würde und sie mich gerne begleiten dürfen.
 
Die zwei waren wohl etwas naiv; hatten aber v.a. etwas Angst, alleine unterwegs zu sein. Tatsächlich schlichen in der Nähe des Wanderweges ein paar Typen umher, von denen man nicht so genau wusste, was sie vorhatten. Störte mich nicht weiter und so wanderten wir drei gemütlich zum Parkplatz zurück. Da sie mit „Uber“ zum Hügel hinauffuhren, benötigten sie auch wieder einen fahrbaren Untersatz, um in die Stadt zurückzuge langen. Ich bot ihnen an, beide in die Stadt mitzunehmen, sie wollten jedoch wieder ein „Uber“ rufen.
 
Ich wollte bereits losfahren, als die beiden Holländerinnen angerannt kamen: kein Netz-Empfang und deshalb keine Chance, jemanden anzurufen. Sie nahmen jetzt doch noch dankbar mein Angebot an und so gelangten wir kurze Zeit zum Quartier „Sea Point“, wo ich mein Hotel hatte. Ihr Hotel befand sich ebenfalls in der Nähe, sodass sie zu Fuss die kurze Strecke gehen konnten.
 
Ich wiederum benutzte wenig später den Hotel-Shuttle, um zur Waterfront zu gelangen, wo ich den restlichen Nachmittag / Abend verbrachte.

Fazit:
Signal Hill ist ein schöner Aussichtspunkt; allemal lohnenswert, diesen zu besuchen. Allerdings kann man auch mit dem Auto zum Hügel hinauffahren, was dem Aussichtspunkt etwas die Attraktivität nimmt.
 
Bemerkungen:
Im Internet liest man viel; u.a. auch über die Kriminalität, welche in Johannesburg ungleich stärker präsent ist als in Kapstadt. Man liest und hört aber auch über Überfälle am Berg (Tafelberg, Lions Head, Signal Hill). Inwiefern und wie oft solche Überfälle tatsächlich stattfinden, ist natürlich schwierig abzuschätzen.
Selber habe ich (wie oben erwähnt) zwar einige Typen herumlungern sehen, sah darin jedoch keine akute Gefährdung. Es ist natürlich auch unbestritten, dass man in einer Gruppe solcher Gefahren weniger ausgesetzt ist als wenn man alleine unterwegs ist.