Paraguay: Von San Bernardino in die Cordillera (Loma Grande)

Blauer Himmel, Sonne satt und über 30 Grad. Ein perfekter Tag für einen kleinen Ausflug von meinem derzeitigen Basecamp in Sanbern (San Bernardino) in die Hügellandschaft der Cordillera.
Sanbern ist DER Urlaubsort für die Einheimischen, Berichten zufolge ist hier zwischen Dezember und Februar die Hölle los. Dann spielt sich alles am Lago Ypacarai ab. Optisch ein sehr feiner Ort, allerdings bin ich bei der Wasserqualität mehr als skeptisch, die schwarze Brühe hatte eine Sichtweite von vielleicht 20 cm. Immerhin liegt kein übler Geruch über dem See, wer also nicht ins Wasser möchte kann eine tolle Zeit am Strand haben ... Heute ist so gut wie niemand Nutzer der touristischen Infrastruktur. Der Strand leer, die Boote alle an Land und die meisten Shops geschlossen.
Mit dem Bus geht es dann über Altos nach Loma Grande in die Hügel der Cordillera. Hier hat man einfach das Gefühl, dem Himmel ein Stück näher zu sein, Straßen die scheinbar in den blauen Himmel führen. In Loma Grande verlasse ich den Bus und gehe den Weg an der Straße nach Sanbern zu Fuß zurück. Viel Zeit, die Tier- und Pflanzenwelt zu begutachten, die Aussicht zu genießen und natürlich mit den Einheimischen in Kontakt zu treten. Die müssen im Moment meine rudimentären Spanischbrocken ertragen, aber sie scheinen daran Spaß zu haben, so dass ich diese (für scheinbar beide Seiten) gute Unterhaltung  fortführe.
Auch den motorisierten Einheimischen ist das Bild eines wandernden Gringos offenbar ein sehr unterhaltsames Bild - ich bekomme laufend ein Grinsen und den Schumi-Daumen gezeigt. Eine ältere Dame hält dann sogar an und bietet mir die Rückbank ihres Motorrads an. Ich lasse mich gerne ein paar Kilometer mitnehmen und verspreche ihr dann auch, weiter fleißig Spanisch lernen. Die Freundlichkeit und Lockerheit der Einheimischen macht einfach Spaß, dazu die Sonne und die Wärme ... Paraguay als neue Wahlheimat erscheint mir nun realistischer als zuvor, man fühlt sich wohl.