Aufstieg zum Rocca d´Orel (2439m)
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Nach einem Gewittertag wollten wir die klarere Luft nun nutzen, um uns einen Überblick über die italienischen Seealpen zu verschaffen. Laut Wanderkarte bot sich hierfür der Gipfel des Rocca d´Orel an, welcher mit 2439m einen guten Aussichtspunkt abgeben dürfte und welcher sich laut Karte ganz gut in eine Rundtour integrieren lassen müsste.
Von Palanfre, einem kleinen Bergdorf in einem landschaftlich sehr schönen Talschluss südwestlich von Vernante starteten wir dem hier gut markierten Wanderweg in Richtung Colle di Garbella. Man hat hier Anfangs die Wahl zwischen einem Fahrweg und einen Naturlehrpfad durch einen alten Bergbuchenwald. Wir wählten die nur wenig anstrengendere, aber landschaftlich reizvollere Variante durch den Wald. Nachdem wir wieder auf dem Fahrweg waren, zweigte irgendwann der Wanderweg ab und führte nun durch Alm und Wiesengelände steiler bergauf. Man hält dabei eine ganze Weile auf die Felsen der Monte Garbella drauf zu, ehe der Weg über einige Kehren nach rechts auf den Kamm führt. Auf dem Kamm angekommen, war dann reinstes Panorama-Genuss-Wandern angesagt. Als Erstes wurde problemlos das Colle di Garbella und dann der „Gipfel“ des Monte Pianard erreicht – eigentlich nur eine Kammkuppe vor dem Gipfel des Rocca d´Orel. Nach Überschreiten der Kuppe gelangten wir in eine kleine Scharte mit einer automatischen Wetterstation. Hier begann nun der Gipfelanstieg, welcher nun deutlich anspruchsvoller über Schrofen und feines Kalkgeröll hinauf führte. Die Spur war gut erkennbar -einige Steinmänner halfen bei der Wegfindung – etwas Trittsicherheit ist aber auf jeden Fall notwendig bei diesem Aufstieg. Schließlich erreichten wir den Gipfel. Auch wenn in Richtung Poebene Wolken die Sicht schmälerten, ergaben sich doch schöne Blicke nach Westen und Süden. Auch die tiefen Wolken über der Ebene ergaben ein tolles Bild. Das Gipfelbuch war immerhin von 1992!
Nach ausgiebiger Rast machten wir uns an den Abstieg. Laut Wanderkarte sollte es einen Abstiegspfad, später Wanderweg vom Einschnitt zwischen Monte Panard und Rocca d´Orel geben, der uns eine Rundtour ermöglichen würde. Ich interpretierte mal einige Wildspuren als diesen Pfad. Diese verloren sich bald im steilen Wiesengelände, bald kamen wieder neue Spuren dazu, aber eine Linie war nicht zu erkennen. Dennoch konnten wir gut eine weithin erkennbare Viehtränke ca. 300 Höhenmeter tiefer ansteuern. Hier schien es nun tatsächlich einen deutlichen Kuhpfad zu geben, welcher nach Süden am Hang entlang führte. Eine Zeit lang erschien uns dies der richtige Weg zu sein. Aber irgendwann teilte sich der Pfad in Spuren nach unten und weiter am Hang entlang auf. Wir entschieden uns den Bergab-Spuren zu folgen. Diese verloren sich im steilen Gras und Strauchgelände. Schließlich stiegen wir weglos in Richtung der Almgebäude ab, wo wir wieder auf den Anstiegsweg gelangten. Diesem folgten wir schließlich zurück zum Ausgangspunkt.
Fazit:
Technisch eine problemlose Bergwanderung. Das Problem hat man, wenn man sich auf das vorhandene Kartenmaterial verlässt – dann wird daraus wegloses Querfeldein-Wandern. Die eingezeichneten Wege der Karte stimmen hinten und vorne nicht! Abgesehen davon handelt es sich bei dieser Runde um eine panoramareiche Tour in wunderschöner Bergwiesen-Umgebung mit einem netten Gipfelfinale.

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