Skitour Kaltwasserscharte
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Schon von der Ferne sieht man das beeindruckende Kar unter der Kaltwasserscharte und die unglaublich schmale Rinne hinauf zum Ausstieg. Doch diese Tour muss man sich erst verdienen: Das etwa 5km lange Kaltwassertal muss hinter sich gebracht werden. Im Hochwinter am Rückweg eine wilde Taucherei, im Frühjahr ein langer Fußmarsch. Ideal wäre die Zufahrt mit dem Mountainbike. Und auch nach dem Ende des Tals gab es noch keinen Schnee, die Skier mussten bis kurz vors Carnizza-Biwak getragen werden. Dann aber folgen geniale Skihänge mit 30-35° Neigung. Erst zuletzt wird das Gelände steiler und die Rinne beginnt. Ein Stück konnten wir noch mit Skiern aufsteigen, dann aber ließen wir die Skier aufgrund der zu schmalen Rinne zurück und stiegen in die Rinne ein: "Staunend wird man den Einstieg zur Scharte betreten, einem Höllenschlund gleich führt der Weg eng zwischen Felsen eingezwängt geradewegs zum Ausstieg und zur ersehnten Sonne" (Skialpinismus in den Julischen Alpen West, Versante Sud). Besser kann man die Rinne nicht beschreiben. Sie ist ca. 100 Hm lang und bis zu 50° steil, wobei die steilste Stelle im Mittelteil liegt. Bei der aktuellen Schneelage ist Schlüsselstelle zu schmal (rund 70cm) für eine Skibefahrung, in schneereicheren Wintern ist dies aber möglich.
Eine geniale Skitour mit einem atemberaubenden Finale durch den Höllenschlund. Unten gibt es weite Skihänge von ihrer allerbesten Sorte! Der Fußmarsch lohnt sich...
AUFSTIEG: Von der Kapelle (P) am Beginn des Kaltwassertals folgt man dem Forstweg taleinwärts bis zu einem Kreuz auf einer Wiese. Nun der Forststraße in vielen kurzen Kehren bis etwa 1300m aufwärts folgen, hier bei einem Wegweiser nach links auf den Latschenrücken. Diesen ansteigend nach links und querend zur Waldkanzel mit dem wunderschön gepflegten und einladenden Bivacco Carnizza (Holz, Herd, Decken, Geschirr vorhanden). Gerade hinauf ins große Kar, wobei die erste Steilstufe links umgangen wird. Nun direkt auf den schon lange sichtbaren "Höllenschlund" zu. Das letzte Stück vor der Rinne steigt man rechts über den Hang neben der Rinne auf. Zuletzt in die Rinne queren, einige Meter aufwärts (hier zweigt nach links der Aufstieg zum Grat der Cima del Vallone ab) und so zum Skidepot unter einem in der Rinne stehenden Felsturm. Zu Fuß links am Turm vorbei aufwärts, vorbei an der oft eingeschneiten Leiter des Klettersteigs, und durch die Engstelle (50°). Danach etwas flacher zum Ausstieg, die letzten Meter sind von unten nicht einsehbar und wirken daher felsig. Meist gibt es aber links eine verdeckte Schneerinne, ansonsten in der leichten Felsstufe das Seil des Klettersteigs. Man erreicht so die Kaltwasserscharte mit der weißen Madonna.
ABFAHRT: Gleich bis zum Biwak. Etwa 20Hm oberhalb nach rechts queren und so ganz neben der Felswand durch eine Rinne hinab (Achtung bei Blankeis! Vom Zustieg besichtigen!) und je nach Schneelage durch die Latschenzonen hinab. Linkshaltend zurück zum Forstweg (meist zu Fuß) und weiter wie Aufstieg.
LAWINENGEFAHR / SCHNEE: 1, Tagesgang 2; Heute ist die Schneedecke durchgehend gefroren, wird jedoch in Sonnenhängen rasch firnig.
MIT WAR: Charly, Tanja
WETTER: Wolkenlos mit einigen, umherziehenden Nebelfetzen.
Tour beschrieben von Matthias Pilz (mammut-extreme@gmx.at), ©Matthias Mountaineering
Hike partners:
Matthias Pilz
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