Skitour im Raum Kalwang

Schon beim Start in Graz herrschten winterliche Verhältnisse, daher war die Anreise über die Autobahn wegen der vielen hängen gebliebenen LKWs mühsam. Daher war heute auch keine lange Grabenanfahrt angebracht, sondern eine Tour direkt vom gut geräumten Straßennetz. Der Anstieg führte uns, nicht zuletzt wegen der derzeit äußerst heiklen Lawinensituation, über sanfte Hänge und Wiesen. Gerade jetzt ist es wichtig, stets die  30°-Marke im Auge zu haben. Die Spurarbeit wurde nach oben hin immer anstrengender, im obersten Teil mussten wir mehr als knietief spuren. Dennoch entschlossen wir uns für die Abfahrt auf der hinteren Seite unseres Gipfels und der Hang bescherte uns einen Pulverrausch der Sonderklasse. Der Wiederaufstieg war erwartungsgemäß anstrengend und auch der Schneefall wurde wieder deutlich dichter. Und so genossen wir die herrliche Abfahrt über freie sanfte Hänge zurück zum Parkplatz.
Die angespannte Lawinensituation bestätigte sich auch bei einigen steilen Böschungen, wo sich kleine Rutsche schon bei geringer Zusatzbelastung abtreten ließen. Passives Verhalten, perfekte Geländewahl und Erfahrung in der Einzelhangbeurteilung sind derzeit unerlässlich!

AUFSTIEG / ABFAHRT: Selbst erkunden!

LAWINENGEFAHR/SCHNEE: 4 (Neuschnee und Sturm! Teilweise große Lawinengefahr!); Großflächig verteilter Triebschnee wurde auf einer Oberflächenreifschicht abgelagert. Innerhalb des Triebschnees sorgen eingelagerte Graupelkörner für zusätzliche Schwachschichten. Auch die Mächtigkeit des Triebschneepakets ist beachtlich. Dieser heikle Schneedeckenaufbau wurde von wenigen Zentimetern lockerem Neuschnee "versteckt" und ist somit nicht auf den ersten Blicke ersichtlich. Größte Vorsicht und Passivität ist geboten!

MIT WAR: Kathi, Tanja

WETTER: Dichter Schneefall, bald abklingend und überraschend gute Sicht. Dann wieder einsetzender dichter Schneefall.

Tour beschrieben von Matthias Pilz (mammut-extreme@gmx.at), ©Matthias Mountaineering