Monte Senino (618 m): Monte Senino ohne Risiko

Die Tourenberichte meiner Vorgänger stimmen. Jedoch: Zwischen den abgestürzten Blöcken an Westseite der Punta Castellaciu sind Baumstämme eingeklemmt und die sind irgendwann so morsch dass sie nicht mehr halten! Wir haben sogar schon mal eine Sprengung diskutiert, um die Passage zu entschärfen - offiziell, durch die Gemeinde Osani. Also wenn unbedingt, dann einzeln und vorsichtig.

Da mir der Übergang so langsam wirklich zu gefährlich erscheint, gebe ich einen Insider-Tipp bekannt. Es geht auch einfacher: In einer Linkskurve unterhalb des Dorfes Osani zweigt ein Weg nach Westen ab (mit Kette abgesperrt). Immer weiter und dann oberhalb der Bergerie mehr oder weniger die Höhe halten der Südflanke vom Castellaciu und Senino entlang. Irgendwann kommt eine Steinmauer mit Durchgang. Etwas rechts oberhalb ist eine alte Quelle mit einem Feigenbaum. Etwas vorher scharf rechts eher etwas zurück gehts steil hoch. Der Aufstieg durch den Wald ist dann ziemlich klar. Der Pfad mündet unterhalb der abgerutschten Blöcke in die Traversierung von der Punta Castellaciu. Der Rest entspricht den anderen Beschreibungen.

Aufpassen: sollte jemand den Aufstieg ab der Quelle nicht finden, besser umkehren. Bis ich wusste wo es hochgeht habe ich Stunden beim Suchen verbracht und es hat mich 3 Hosen gekostet - und trotzdem habe ich später den Einstieg wieder verpasst. Also nicht immer ganz einfach.

Trotz pfadfinderischen Problemen bleibt der Senino für mich der schönste Berg von Korsika! Absolut einmalig!

Dann noch einige Infos:
- etwas weiter von der Quelle sind die Reste einer Kapelle. Hier hat der Legende entsprechend San Francisco einige Zeit gelebt.
- der ganze Hang war früher mit Zedrat-Bäumen bepflanzt und die Früchte wurden nach Italien exportiert
- im Tal unterhalb Osani wurde früher Kohle abgebaut und am Strand von Osani mit einer Seilbahn verladen.
- Auf der Punta Castellaciu sind Reste einer Festung aus Trockenmauern. Von wem und wie alt scheint niemand so recht zu wissen.
- Links am Strand von Gradelle ist das Restaurant Santa Maria von Toussainte und Doumé. Vernünftig, gemütlich und es hat auch einige Zimmer.
- Und wenn wir schon bei Werbung sind, ich segle regelmässig um die Insel: www.sailandtrail.ch