Ausschnitt aus der Topographischen Karte DDR 1:25’000, Blatt M-32-58-D-a Heßberg. Bis zur Wende waren diese Karten der Öffentlichkeit nicht zugänglich, erst danach wurde der «Geheimhaltungsgrad aufgehoben» und die Karten konnten (mit teils abenteuerlich langen Laufzeiten) auch von Privatpersonen beschafft werden.
 
 

Kommentare (4)


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klemi74 hat gesagt:
Gesendet am 20. Juni 2023 um 15:53
Man sieht den Karten halt schon an, dass sie für militärische Zwecke erstellt wurden, wen sonst interessiert die Tatsache, dass der Bach links oben 6m breit, 40cm tief ist, über steinigen Boden verfügt und eine Fließteschwindigkeit von 0,3m/sec aufweist?
Auch die Höhe von Böschungen, die Dichte eines Waldes etc. interessieren den Normalverbraucher eher weniger…

Gruß,
Karsten

Schubi hat gesagt: RE:
Gesendet am 20. Juni 2023 um 19:42
Ich tät jetzt sagen, den ambitionierten Bäche-Wald-und-Wiesen-Fotografen interessieren Gewässer-Fließgeschwindigkeit und Walddichte schon ;-)
Aber klar, schon krass, mit welchem Aufwand für's Militär kartographiert wurde (und vermutlich immer noch wird ...)

ABoehlen hat gesagt: RE:
Gesendet am 21. Juni 2023 um 13:54
Hallo Karsten

Ja, in diesen Karten stecken jede Menge interessanter Informationen. Allerdings sind sie teilweise schwierig zu entschlüsseln, wenn man keine Legende zur Hand hat. Dass die Information 0.4 st = «40 cm tief, steiniger Boden» bedeutet, darauf wäre ich jetzt nicht ohne weiteres gekommen. Klingt aber plausibel. Habe jetzt noch das Blatt N-33-109-D-c Spaatz aus Brandenburg zur Hand genommen, welches eine völlig andersartige Gegend zeigt. Dort findet sich dann z.B. beim Flüsschen Rhin die Information 0.8 schl, was einen schlammigen Boden bezeichnen dürfte. Was dann aber 0.9 s, das sich z.B. beim «Großer Graben» findet genau bedeutet, ist mir wiederum nicht klar.

2003 konnte ich übrigens in Schmalkalden eine 25’000er Karte des Thüringer Landesvermessungsamtes erwerben, welche zu jenem Zeitpunkt noch die originale DDR-Kartensymbolik enthielt, ergänzt mit Wanderwegen und sonstigen touristischen Piktogrammen. Die Informationen zu den Fliessgewässern und den Wäldern wurde aber bereits entfernt, die Böschungshöhen sind hingegen noch drin. Diese Karte enthält auch eine Legende, wobei nicht alle Details erläutert sind.

Liebe Grüsse
Adrian

klemi74 hat gesagt: RE:
Gesendet am 21. Juni 2023 um 14:00
Das „s“ beim Fließhewässer bedeutet „sandiger Grund“ und Deine Interpretation des „schl“ ist vollkommen richtig - ich war ab 1994 bei der Bundeswehr in Thüringen, da haben wir die Karten verwenden und lesen gelernt
Ach ja: im Wald bedeuten die Abkürzungen links vom Bruch die Baumart, der „Zähler“ die Baumhöhe, der „Nenner“ die durchschnittliche Dicke (kann man die mit dem Panzer umfahren?) und die Zahl daneben den durchschnittlichen Abstand…


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