Wer wie ich im tiefsten Schweizer Mittelland geboren worden ist, der merkt schon sehr bald, dass hoch hinaus muss, wer dem Nebel dauerhaft entfliehen will. Darum bestieg ich mit 18 Jahren meinen 1. Viertausender: Das Weissmies im zauberhaften Saas-Tal. Auf den Geschmack gekommen, durfte ich im Rahmen einer Tourenwoche ein Jahr später nochmals vier einfache Viertausender im Saas-Tal besteigen. Und das war’s dann auch, für eine ziemlich lange Zeit.
Im Jahre 1999 brach ich meine Zelte im nebligen Mittelland ab und zog definitiv ins Wallis. Ganz unten im Umzugskarton befand sich auch meine Bergsteigerausrüstung. Und dort blieb sie dann auch. Jahrelang. Unangetastet. Wahrscheinlich war ich viel zu sehr damit beschäftigt zu arbeiten, meinen zukünftigen Mann kennenzulernen, den dann auch zu heiraten und zwei Kinder auf die Welt zu bringen. Den Ruf der Berge erhörte ich erst wieder, als meine Kinder aus dem Allergröbsten raus waren. (Bevor nun alle Eltern von Teenagern oder erwachsenen Kindern lauthals loslachen: Mit „aus dem Allergröbsten raus“ meine ich bloss, dass ich endlich wieder ohne Kinderwagen und Wickeltasche losziehen konnte.)
Seither sind meine bessere Hälfte und ich wieder in den Bergen anzutreffen, mit Vorliebe auf Touren im Schwierigkeitsgrad T3/T4. Ab und zu begleiten uns die Kinder, welche eigentlich sehr talentierte Berggänger wären, wenn nur die beginnende Pubertät nicht wäre…
Neuerdings wage ich mich auch wieder an einfache Hoch- und Skitouren. Für die ganz wilden Sachen fehlt mir leider die Kondition und das Klettertalent, wobei ich was die Kondition betrifft die Hoffnung noch nicht ganz aufgegeben habe. |
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