Ausflug nach Southampton und letzte Ferientage im New Forest


Publiziert von ABoehlen , 21. Februar 2015 um 11:19.

Region: Welt » United Kindom » Hampshire
Tour Datum: 1 Oktober 2014
Wandern Schwierigkeit: T1 - Wandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: GB 
Zeitbedarf: 4:00
Aufstieg: 20 m
Abstieg: 20 m
Strecke:kreuz und quer durch die Altstadt von Southampton
Zufahrt zum Ausgangspunkt:per Bahn oder Bus nach Southampton
Unterkunftmöglichkeiten:White Lodge Garden Room
Kartennummer:Ordnance Survey OL22 New Forest (1:25'000)

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Bald werden unsere Ferien zu Ende gehen. Am vorletzten Tag unseres Aufenthaltes nehmen wir es gemütlich und gönnen uns eine Busfahrt nach Southampton. Die Bahnstrecke kennen wir ja bereits, nun sind wir gespannt, was es vom doppelstöckigen Bus aus alles zu sehen gibt. Über Lyndhurst geht es auf der Hauptstrasse bis Ashurst, wo wir in eine Nebenstrasse einbiegen. Durch teilweise sehr enge Kurven und hügelauf-hügelab hopsen wir durch gepflegte Quartiere mit typisch englischen Backsteinhäusern. Über die A326 und die Bahnlinie nach Marchwood geht es dann nach Totton hinein, wo sich die Fahrt auf Nebenwegen fortsetzt. Je mehr wir uns Southampton nähern, desto dichter wird der Verkehr. Schliesslich überqueren wir den River Test und durch Millbrook hindurch und vorbei am Hauptbahnhof «Southampton Central» erreichen wir nach rund einer Stunde die Endstation beim West Quay, wo diese abwechslungsreiche Fahrt zu Ende geht.

West Quay ist auch der Name eines riesigen Shopping Centres und auf der Suche nach einem WC landen wir dort. Im Obergeschoss befinden sich jede Menge Restaurants, wo man sich nach Herzenslust verpflegen könnte, aber nach dem wie immer ausgiebigen Frühstück haben wir noch keinen Hunger. Dafür geniessen wir im Cafe Giardino einen feinen Cappuccino.

Wir bleiben danach in der Fussgängerzone und landen auf der Suche nach Ansichtskarten erst bei der Post und dann im Buchladen «Waterstones», wo es viel interessantes zu sehen gibt und fast keine Leute hat.

Unsere kleine Sightseeing-Tour führt uns anschliessend weiter auf die Reste der alten Stadtmauer und hinunter in die Altstadt. Schöne Fachwerk- und Backsteinhäuser sind dort zu bewundern und die diversen Fensterkonstruktionen, die es in England gibt, können studiert werden: Bei Halbfenstern (wie bei der Eisenbahn) kann entweder der obere, äussere Teil nach unten geschoben werden, oder der untere, innere Teil nach oben, oder - und auch das kommt vor - beides zusammen! Teilweise ist sogar der obere Teil zusätzlich als Kippfenster konzipiert, was die Sache noch mehr kompliziert. Dann gibt es natürlich auch die «normalen» Klappfenster, die in England allerdings grundsätzlich nach aussen aufgehen – das kennen wir ja aus der Unterkunft.

Durch die Bugle Street erreichen wir schliesslich den Town Quay, wo wir am Sonntag die Fähre nach Hythe bestiegen haben. Diesmal haben wir genügend Zeit, uns hier in Ruhe umzusehen. Von zuvorderst geniessen wir einen herrlichen Blick über die Bucht von Southampton und können den regen Schiffsverkehr beobachten.

Hier beenden wir unsere kleine Runde und fahren mit dem Bus zum Hauptbahnhof, wo schon der Feierabendverkehr eingesetzt hat. Wobei der Hauptbahnhof mit seinen vier (!) Gleisen im Verhältnis zur Grösse dieser Stadt (sie hat fast doppelt so viele Einwohner wie Bern) geradezu winzig wirkt. Auch die Züge sind eigentlich sehr bescheiden: Der «Cross Country», der bei uns einem Intercity entsprechen würde, besteht gerademal aus 4 Waggons. Und trotzdem finden wir mühelos einen Sitzplatz!

Zum Nachtessen begeben wir uns zum letzten Mal zum «Snakecatcher», wo wir heute den «heissen Stein» ausprobieren: Die Ente, bzw. das Pouletbrüstchen werden mit verschiedenen Saucen gereicht, dazu gibt es Salat mit vielen Zwiebeln und als Beilage «Chips» im Körbchen. Sensationell! Dass es Leute gibt, die glauben, in England esse man schlecht, erscheint einem da geradezu absurd!

Donnerstag, 2. Oktober 2014

Am letzten Tag vor der Abreise machen wir nochmals einen kleinen Spaziergang durch das Gras- und Heideland des Black Knowl. Noch ist es neblig, aber bald setzt sich die Sonne in Szene und ein weiterer schöner Tag steht bevor. Wir hatten wirklich Glück mit dem Wetter, oder ist das englische Wetter vielleicht einfach nur besser als sein Ruf? Beim Essen ist es ja auch so, wie wir zur Genüge erfahren haben.

Wir geniessen die einzigartige Landschaft mit ihren frei lebenden Tieren nochmals ausgiebig und beginnen nach unserer Rückkehr mit dem Packen. Danach haben wir noch genügend Zeit, ein bisschen zu dösen und ein paar Spiele zu machen.

Ehe es zum Abendessen geht, bezahle ich noch die zweite und letzte Rate für die Unterkunft, da wir morgen schon früh abreisen werden. Anschliessend lädt stini ins «Il Palio 2» ein, wo es Pizza gibt, begleitet mit Bier bzw. Cola und einem grossen gemischten Salat. Ein Espresso rundet dieses leckere Mahl ab.

Freitag, 3. Oktober 2014

Der Tag der Abreise beginnt mit dichtem Nebel, aber das ist ja nichts aussergewöhnliches. Nach dem letzten Frühstück, welches uns schon gestern Abend bereitgestellt wurde, verlassen wir etwa um 07.00 Uhr die «White Lodge» und begeben uns zum Bahnhof. Der Zug fährt pünktlich ein und besteht aus zwei gekoppelten Class 444 mit je 5 Wagen. Auf der Suche nach einem Sitzplatz kommt es uns nun zugute, dass die Züge durch die Stirntüren durchgehend begehbar sind, denn die hintere Einheit, wo wir eingestiegen sind, ist bedeutend voller als die vordere, wo wir bald fündig werden.

Die Fahrt ist wie schon bei der Hinreise ein Genuss. Nebel und Sonne wechseln sich ab, aber je näher wir London kommen, desto besser wird das Wetter. Nach rund zwei Stunden sind wir im Endbahnhof Waterloo angelangt, wo wir auf die U-Bahn umsteigen und mit der Jubilee- und Piccadilly-Line zum Flughafen Heathrow gelangen. Dieser Flughafen ist bedeutend grösser als Zürich, aber alles ist tipptopp beschildert, sodass wir immer genau wissen, wo wir langgehen müssen. Verglichen mit der Hinreise verläuft hier das Check-in völlig problemlos, denn es hat nur wenige Leute und ein freundlicher Angestellter hilft uns, den Automaten zu bedienen.

Nach der Passkontrolle und dem Sicherheitscheck heisst es nun warten. Auf den Monitoren werden diverse Flüge als verspätet gemeldet, so auch unserer. Der Abflug wäre eigentlich um 13.45 Uhr vorgesehen, aber erst 20 Minuten später wird überhaupt das Gate angezeigt, wo der Flieger steht. Bis dorthin ist es recht weit, aber auch hier ist es kein Problem, sich zurechtzufinden.

Mit rund einer Stunde Verspätung heben wir schliesslich ab, dafür ist der A320 längst nicht voll besetzt, und so komme ich überraschend noch zu einem Fensterplatz. Da ich nur sehr selten fliege, ist das natürlich ein Highlight! Der Flug geht über Dover aufs Meer hinaus, anschliessend über Belgien, Luxemburg und das Saarland auf die Vogesen zu, wo die Struktur dieser Berglandschaft in der bereits tief stehenden Sonne gut zur Geltung kommt. Schliesslich wird die Rheinebene überflogen und über den Hotzenwald erreichen wir wieder die Schweiz. Die Landung erfolgt entsprechend von Norden her, aber der Rollweg ist dann ungewöhnlich lang. Mitten auf dem Flugfeld kommen wir schliesslich zum Stehen, denn wegen der Verspätung ist wohl das vorgesehene Gate schon wieder anderweitig belegt. Wie wir erfahren haben, hat die Verspätung ihre Ursache im dichten Nebel, der am Morgen über London lag. Aufgrund der vielen Flugbewegungen in Heathrow ist es fast unmöglich, solche Verspätungen im Laufe des Tages wieder abzubauen.

Für uns spielt das aber keine Rolle, und wir können für einmal eine Busfahrt quer über das Flughafenareal geniessen. Es folgen die üblichen Formalitäten und als wir bei der Gepäckausgabe angelangen, drehen unsere Koffer dort bereits ihre Runden.

So weit reisen macht hungrig, daher genehmigen wir uns an der «Fressmeile» im Flughafen ein ausgiebiges Nachtessen. In einem sehr langen doppelstöckigen Intercity, der aber hoffnungslos überfüllt ist, fahren wir um 18.40 Uhr schliesslich nach Bern zurück und stellen dabei unverkennbar fest, dass wir wieder in der Schweizer ÖV-Realität angelangt sind. Wehmütig denken wir an die grosszügigen Platzverhältnisse bei der englischen National Rail zurück…

So enden knappe zwei Wochen in einer hierzulande kaum bekannten englischen Landschaft, die – obwohl zwischen den Ballungszentren Southampton und Bounemouth / Christchurch geradezu eingepfercht – weitläufig, ruhig und vor allem nicht überlaufen ist. Bye-bye New Forest, bis zum nächsten Mal!

Epilog
Wie in verschiedenen Berichten erwähnt, konnten wir in diesen Ferien diverse Drehorte der Fernsehserie «Famous Five» (Fünf Freunde) besichtigen. Im Gegensatz zu Drehorten anderer Filme und Serien, die aktiv vermarktet werden und oft auch entsprechend überlaufen sind, deutet dort absolut nichts auf diesen Sachverhalt hin. Sorgfältiges Vorbereiten und Recherchieren ist also ebenso erforderlich wie genaues Beobachten und Analysieren der Situation vor Ort, wenn man möglichst originalgetreue Blickwinkel erhaschen will. Zu diesem Thema habe ich eine separate Dokumentation verfasst, die als PDF unter http://www.fuenffreundefanpage.de/drehorte/reise_zu_den_drehorten_der_78er_fuenf_freunde.pdf gespeichert ist:

Tourengänger: ABoehlen, Stini


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