Jahreswechsel auf dem Volcán Turrialba


Publiziert von Mel , 31. Januar 2014 um 22:11.

Region: Welt » Costa Rica » Cartago
Tour Datum:31 Dezember 2013
Wandern Schwierigkeit: T2 - Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CR 
Zeitbedarf: 3:30
Aufstieg: 700 m
Abstieg: 700 m
Strecke:Eingang Nationalpark - Schutzhütte - Kraterrand und retour (8 km)
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Nationalpark-Zufahrtsstrasse, ungeteert, 4x4 obl., Untersetzung empfohlen --> sehr holprig :-)
Unterkunftmöglichkeiten:Turrialba Lodge oder Guayabo Lodge in Santa Cruz (etwas weiter weg, dafür ohne 4x4 erreichbar)

Costa Rica wird ja oft als die Schweiz Mittelamerikas bezeichnet. Und tatsächlich, in der Region Rund um Turrialba sieht man Schwarzfleckvieh, es wird Käse hergestellt und die umliegenden Gipfel haben stolze Höhen von über 3000 Meter. Letztere untescheiden sich dann aber doch deutlich von den Schweizer Alpen - karge Felsandschaften oder gar Gletscher sucht man hier vergebens. Es handelt sich nämlich um Vulkane, mit üppiger und interessanter Vegetation. Der höchste des Landes ist der Irazu 3432m, welcher mit einer Fahrstrasse erschlossen und entsprechend hoch frequentiert ist. Nicht zuletzt deshalb entscheiden wir uns für eine Wanderung zum etwas weniger hohen und schwerer zugänglichen Nachbarn, dem Volcán Turrialba.

Schon die Anfahrt zum Nationalparkeingang ist ein Abenteuer, welches man auf keinen Fall ohne Allradantrieb in Angriff nehmen sollte. Ordentlich durchgeschüttelt erreichen wir am frühen Nachmittag das Kassenhäuschen und - stehen vor verschlossenen Gittertoren. Lediglich ein Pferd (?) schaut uns von der anderen Seite des Zaunes lange an - der Ranger scheint aber bereits Feierabend gemacht zu haben. Zwei Locals, die mehr oder weniger gleichzeitig wie wir hier aufgelaufen sind, entdecken ein übergrossen Loch im Zaun und überlegen nicht lange. Wir können diese Einladung in der Folge dann auch nicht ausschlagen...

Zusammen mit den beiden folgen wir dem eindeutigen Weg aufwärts Richtung Kraterrand und erreichen bald ein Schild, nach dem wir noch 3 km vor uns haben. Mich plagen etwas Kopfschmerzen (wir sind heute morgen quasi auf Meereshöhe losgefahren und nun auf über 2500 MüM) und ich habe etwas Mühe, das angeschlagene Tempo der anderen mitzuhalten. Wie sich aber wenig später rausstellte, waren die einheimischen "Flachländer" wirklich etwas zu optimistisch, müssen forfait geben und haben sich leider zum Umkehren entschieden - schade, sie waren noch nie oben und wollten damit etwas spezielles an diesem Silvester machen. Aber ab einer gewissen Höhe ist die Luft ist eben auch dünn.

Wir gehen nun etwas langsamer weiter und passieren ein Schutzhüttchen. Etwas später kreuzen wir noch eine Gruppe Deutsche im Abstieg. Ansonsten ist es menschenleer, still und  man hat dank dem unschweren Terrain massenhaft Zeit, das Panorama oder - wie in unserem Fall - die Wolkendecke unter uns zu bestaunen. Auch die Vegetation ist speziell: im unteren Teil dominieren Farne, Orchideen, Bromelien und Bambus. Die Flanken des Vulkanes sind dicht bewaldet, doch auf einer Seite ist dieser eindeutig grau statt grün. Die Erklärung finde ich anschliessend im Internet: offenbar hat im Jahr 2009 saurer Regen einen Großteil der Vegetation vernichtet.

Der Turrialba-Vulkan hat drei Krater: den Ostkrater, den Zentralkrater und den Hauptkrater mit einem Durchmesser von 50 m. Wenn er nicht allzu aktiv ist, kann man in den Hauptkrater absteigen und die Fumarolen aus der Nähe beobachten. Wir können vom Kraterrand  aus die Pfade erkennen, bleiben aber natürlich brav oben, denn ohne ortskundigen Ranger, der die aktuelle Lage einschätzen kann, wäre dies höchst fahrlässig. Ausserdem scheint sich langsam ein Platzregen zusammen zu brauen, es windet schon ziemlich ungemütlich. Das Wetter kann hier wirklich extrem schnell umschlagen...

Wir machen uns also an den Abstieg und werden tatsächlich noch kurz geduscht. Beim Tor treffen wir wieder auf das Pferd - es hat den Zaun in der Zwischenzeit zum Glück noch nicht geflickt ;-)

> weitere (Tier-)Fotos unserer Costa Rica - Reise

Tourengänger: Mel


Minimap
0Km
Klicke um zu zeichnen. Klicke auf den letzten Punkt um das Zeichnen zu beenden


Geodaten
 19317.gpx

Galerie


In einem neuen Fenster öffnen · Im gleichen Fenster öffnen


Kommentar hinzufügen»