Dursey Island

Wanderung auf einer fast verlassenen, windumtosten Insel, erreichbar mit der einzigen Seilbahn Irlands
 
In Seilbahnen steigen wir normalerweise um in die Höhe zu fahren. In Irland braucht man sie um Meerengen zu überwinden. Auf Dursey Island, ein rund 7 km langer Bergkamm am äussersten Ende der Beara Halbinsel, leben heute gerade noch 6 Personen. Vor 200 Jahren sollen es bis zu 500 gewesen sein. Die Insel ist durch eine gut hundert Meter breite Schlucht vom Festland getrennt. Eine uralte, verrostete Kiste bringt die Mutigen auf die Insel. Dursey Island eignet sich gut zu Wandern – man ist weit abseits der Touristen-Massen und die Meer-Blicke in alle Richtungen sind eindrücklich.
 
Von der Station steigen wir gleich rechts über Wiesen gegen den ersten Gipfel hinauf. Der selten begangene, mit gelegentlichen Pfosten markierte Weg führt am Hang über dem ersten Dörfchen vorbei und ermöglicht einen schönen Überblick über die windige Insel, auf der einst intensiv Landwirtschaft betrieben wurde. Nach einigem Auf und Ab immer auf dem Kamm der Insel erreichen wir den höchsten Punkt, der von der Ruine eines alten Wachtturmes gekrönt ist. Etwas steiler geht es zum zweiten Dorf der Insel, das fast nur noch aus Ruinen besteht und dann weiter gegen den Dursey Head. Vor der Insel ragen noch weitere Felsen aus dem Meer, auf denen man Ruinen erahnen kann. Auf dem Rückweg entlang des Strässchens verdunkelt sich der Himmel schnell. Dankend nehmen wir das Angebot eines Inselbewohners an, uns ein paar Kilometer im Auto mitzunehmen. Die 15 Minuten zur Seilbahn-Station reichen dann aber doch noch aus um in einem erbarmungslosen, irischen Regenguss so richtig nass zu werden.