Shobak - ein Geheimgang mit Abenteuercharakter


Publiziert von basodino , 13. Mai 2013 um 16:56.

Region: Welt » Jordanien
Tour Datum: 9 Mai 2013
Wandern Schwierigkeit: T4 - Alpinwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: JOR 
Zeitbedarf: 0:15
Aufstieg: 5 m
Abstieg: 100 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:die Burg Shobak liegt ca. 2 km links der Hauptroute von Petra nach Karak am Rande des gleichnamigen Ortes (auch Musallath genannt) und ist ausgeschildert (Eintritt frei, Spenden willkommen)
Kartennummer:leider keine verfügbar

Eigentlich gehört eine Burgbesichtigung nicht zu den klassischen HIKR-Themen, aber diese hier hatte eine Pointe. Zunächst einmal kann man eine gute halbe Stunde mit der Besichtigung der 1115 erstellten und 1189 zerstörten Burganlage verbringen, insofern man sich für Kreuzritter und das Mittelalter interessiert. Ich werde mich hier nicht zu einem historischen Diskurs versteigen, insofern auch vieles dort verfallen ist und wenig wieder restauriert werden konnte (auch aus ökonomischen Gründen). Wer mehr sehen möchte, der geht zur Burg nach Karak ca. 100 km nördlich.
Wir lasen aber über einen Geheimgang mit 365 bzw. 375 Stufen, der an den Fuß der Burg führen sollte. Man fand darüber hinaus den Hinweis, dass man eine Taschenlampe mitnehmen sollte. Als erfahrene Bergwanderer konnte uns das alles nicht schrecken und so stiegen wir frohgemuht die Stufen hinab. Zunächst war auch noch alles lustig, wenn auch etwas staubig. Dann aber wurden die Stufen immer schlechter und der Gang nicht nur scheinbar immer steiler. Der Zahn der Zeit hat hier gut gewirkt und die Stufen entwickelten sich zu immer weniger definierten, rutschig-staubigen Wellen. Glücklicherweise ist der Gang als solches schmal genug, dass man sich ab und an mit den Händen abstützen kann. Also Taschenlampe in jedem Fall mitnehmen, Stirnlampe ist noch besser, damit man die Hände frei hat. Immer langsamer und immer bedachter stiegen wir weiter und waren sichtlich froh, dass dann endlich unten ein Licht auftauchte, dass den Schluss markierte. Nun noch über einige Stahlbügel senkrecht einen Schacht hinauf und das Tageslicht hat einen wieder. Übrigens befindet sich am tiefsten Punkt ein kleine Quelle, die leider im Müll etwas untergeht.

Eine kleine Unternehmung, die man nur machen sollte, wenn man absolut trittsicher, nicht klaustrophobisch ist und über ein Minimum an Körperbeherrschung verfügt. Es gibt keine Warnungen vor Ort. Wäre die Wanderung in den Alpen, hätte ich mindestens ein T4 vergeben.

Man verzeihe, dass wir die Stufen nicht gezählt haben. Aber ob es ein paar mehr oder weniger sind, ließe sich sowieso nur schwer nachvollziehen, da diese ja streckenweise zerfallen sind.

Tourengänger: basodino, tourinette


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