Ratenelle - entlang der Seille, durch Wald, über Wiese und Feld


Publiziert von Ka , 19. April 2013 um 21:38.

Region: Welt » Frankreich » Bourgogne » Bresse
Tour Datum:18 April 2013
Wandern Schwierigkeit: T1 - Wandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: F 
Strecke:ca.11 Km

Entlang der Seille, Besuch des Naturreservates "la Truchère Ratenelle", durchstreifen von Wald, wandern über Feld und Wiese, entdecken eines alten Waschhauses und bestaunen sehr alter Gebäude...

 

Ein paar Tage Ferien mit Fido und meiner Mutter in der Bresse (Frankreich), einer von mir sehr geliebten Gegend.
Nebst totalem Ausspannen werden natürlich auch ein paar "Wanderspaziergänge" durch diese ursprüngliche Natur mit Hundelady Gioia unternommen!
Hier möchte ich zumindest eine davon veröffentlichen. Bei Interesse sind Weitere in meinem persönlichen Journal zu finden.


La Bresse:

Die Bresse ist ein Teil des Burgunds.

Jene Region zwischen der Saone und Savoyen. Sie ist „das Land der Teiche und Hecken. Geprägt von Landwirtschaft, ist sie eher dünn besiedelt. Weite Ebenen mit nur sanften Hügeln, durchzogen von Weihern, Gehölzen und Auen. Ein natürliches Reservat für Wasservögel und viele andere Lebewesen. Die Bresse ist ein Schwemmlandgebiet mit lehmhaltigen Böden und wasserundurchlässigem Mergel.

 

La Seille:

Die Seille ist ein äusserst träge dahinfliessender Fluss von Louhans zur Saone. Eine vielfältige Auenlandschaft entfaltet sich entlang ihrer Ufer. Schmale Wiesenwege entlang des Flusses ermöglichen ausgedehnte Spaziergänge auf fast flacher Strecke – vielfach, ohne dass man einer Menschenseele begegnet.

 

Ratenelle:

Ratenelle, welches an der Seille liegt und die umliegenden Wiesen überragt, ist ein typisches Dorf  mit bemerkenswerten Gebäuden. So liegen zum Beispiel um ein und demselben Hof schöne Bauten mit eleganten Fassaden aus dem 18. Jahrhundert, Taubenturm  und Wirtschaftsgebäude im Fachwerksbau.

 

Route:

Wir starten unsere geplante Rundwanderung bei der Kirche in Ratenelle. Ein Weglein führt uns zur Brücke, beim Ortseingang an den Fluss.

Entlang der Wiesen an der Seille, welche seine Originalität dem Hochwasser verdankt, wandern wir nun, einmal mehr staunend, entlang.

Die Seille überschwemmt nicht nur die umliegenden Gebiete, sondern beeinflusst auch die landwirtschaftliche Nutzung der Wiesen günstig. Diese Landschaft besteht aus grossflächigen Futterwiesen mit einem grossen Artenreichtum. Wiederum entdecken wir bald einmal darauf die lieblichen Schachbrettblumen ,auch  „Fritillaire“, welche ein Symbol der Seille-Wiesen im Frühling sind!
Immer wieder geniessen wir den schönen Blick auf die Seille mit seinen naturbelassenen Ufern. Einmal ist sie etwas breiter, dann wieder schmaler, sanft und gemächlich zieht sie weite Bögen.
Zwei Mal hat man die Möglichkeit die Runde abzukürzen, in dem man einen deutlichen Feldweg rechts abbiegen kann und so zurück nach Ratenelle gelangt. 

Wir wandern bis zur „Pont-Seille“, einer Brücke und gelangen dort für ein kurzes Stück auf die Strasse, auf welcher wir bald wieder in Richtung „Etang Fouget“ abbiegen.

Nun betreten wir das Naturreservat „la Truchère-Ratenelle“. Auf engstem Raum befinden sich drei Biotope, den recht grossen Teich „Fouget“, Torfmoor und Sanddünen.

Ein Lehrpfad ermöglicht es, den Reichtum und die Vielseitigkeit von Fauna und Flora, in denen einige Arten unter Naturschutz stehen, zu beobachten. Es empfiehlt sich dafür genügend Zeit zu nehmen!

Der Rückweg über die Wiesen nach Ratenelle erweist sich anfänglich nicht gerade leicht...der in der Karte eingetragene (Wander-)Weg finden wir schliesslich nur auf einigen kleineren Umwegen über Feld, Wiese, wucherndes Gebüsch und mit ein paar gekonnten Hechtsprüngen über sumpfige Stellen. Es ist eben Frühling und der Winter war auch hier lange genug...Ist der Weg nicht zu finden, kann man auch der Strasse entlang zurück nach Ratenelle folgen.

Der (Wander-)Weg führt beim kleinen gekennzeichneten Parkplatz des „Etang Fouget“ unmittelbar rechts des Waldrandes zurück in Richtung Ratenelle. Es ist bald ein breiter Feldweg und führt nach kurzem Stück dem Waldrand entlang schnell in den Wald, wo wir uns immer ab den mit grossen Mistelkugeln bewachsenen Bäumen erfreuen. Danach führt der Weg weiter auch über Feld und Wiese, bis wir schliesslich zum alten Waschhaus am Rande von Ratenelle treffen.
Das vor 200 Jahren konstruierte Waschhaus „ le Lavoir“, von Ratenelle ist ein Besuch wert. Die alte Bauweise mit massivem Dachstuhl, ruht auf breiten Mauern und auf dem schön, in den rosa Kalkstein gehauenen Kranzgesims. Leider steht es etwas gar lieblos, ungepflegt und ungehegt im Gelände. Schade!


Eine sehr zu empfehlende, vielseitige Rundwanderung!

 

Zeit:

Die Strecke allein misst (ohne Erkundung des Naturreservates) ca. 11km. Dazu sollte man unbedingt genügend Zeit für den Besuch von „ La Réserve Naturelle de la Truchère-Ratenelle“ einberechnen.

 

Karten:

Es sei hier angefügt, dass es sich sehr empfiehlt eine genaue und möglichst aktuelle Karte bei sich zu tragen...

Viele Wege können gerade im Frühjahr etwas schwer zu erkennen und finden sein. Die Landschaft ist wild und kann einen eingezeichneten Weg schnell überwuchern, überschwemmen oder gar „wegzaubern“... 

Ausserdem kann die Orientierung schwieriger sein als vermutet, in einer so flachen, weiten, dünn besiedelten Gegend mit wenig markanten Anhaltspunkten wie Hügel oder gar (nichtexistierenden) Bergen.


Tourengänger: Ka


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