Gunung Leuser Nationalpark Dschungeltour


Publiziert von edy , 4. März 2012 um 17:22.

Region: Welt » Indonesien » Sumatra » Aceh
Tour Datum:10 September 1997
Wandern Schwierigkeit: T2 - Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: RI 
Zeitbedarf: 3 Tage
Aufstieg: 100 m
Abstieg: 100 m
Strecke:Kutacane - Gunung Leuser Park - Kutacane
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Minibus von Medan. Gibt auch Linienbusse.
Zufahrt zum Ankunftspunkt:Minibus nach Berastagi.
Unterkunftmöglichkeiten:Einige Losmen (billige Unterkünfte)
Kartennummer:SUMATRA 1:1'500'000 / Nelles Verlag

Mein erster Dschungel-Aufenthalt wollte ich nach Ankunft in Medan beim Orang Utan Rehabilitationscenter in Bukit Lawang verbringen. Ein Flughafenangestellter, der sehr gut Deutsch sprach (Bekante in Baden) riet mir von diesem Besuch ab. Zu touristisch, bemerkte er. Er empfahl mir nach Kutacane zu gehen, um eine Dschungeltour zu unternehmen. Die Wahrscheinlichkeit, ein wild lebender Orang Utan zu sehen sei sicher kleiner, als jene im Rehabilitationscenter (was sich auch als richtig herausstellte). Aber es gebe viel anderes zu sehen und zu erleben. Also begab ich mich mit einer sehr wilden Minibusfahrt (Überholen in der Kurve) nach Kutacane. Dort traf ich noch ein holländisches Paar, das auch eine Dschungeltour plante. Im nicht besonders interessanten Kutacane gab es ein Office, dass die Tour organisierte. 3 Tage mit einem Guide.
1.Tag: Transport bis zum Parkeingang. Wanderung in den Urwald Richtung Alas River (Sungai Alas). Tiere wurden praktisch keine gesehen, aber die Lärmkulisse war beeindruckend. Lautes Gezirpe in vielen Tonlagen, Affenschreie und v.m.. Der Guide (Iwan), ein Gayo (Batak-Verwandt) wanderte mit einem selfmade Rucksack (beladener Reissack mit Schnüre als Tragriemen) und erklärte uns, welche Schreie zu welchem Tier gehören. Feste Bekanntschaft machten wir mit den Blutegeln. Trotz speziellen Socken,und vielen anderen Tricks kann man diese Kreaturen nicht von einem Besuch abhalten. Mit Salz oder Zigaretten konnte man sich von diesen Tieren für eine kurze Zeit befreien. Es sind ja auch keine gefährliche Wesen. Überraschend war aber, dass es trotz sehr hoher Feuchtigkeit keine Moskitos gab. Schon nach einer kurzen Weile war ich ganz nass. Aber mit der Zeit gewöhnte man sich daran. Während einer Pause am Alas River, zogen wir nur die Schuhe und Socken aus, um im Fluss ein kühles Bad zu nehmen. Kurz darauf gelangten wir zu einer Rangerstation (Pfahlhütte) am Fluss, wo 2 Ranger hausten. Dies war unsere 1.Übernachtungsstation. Auch dort wurde die Bademöglichkeit im Fluss rege genutzt.
Am 2.Tag musste man zuerst in die unangenehmen feuchten Kleider schlüpfen. Bald wurde einem wieder sehr warm (feucht). Sehr Beeindruckend waren auch die riesen Bäume, Feigenbäume, Teak- + Eisenhölzer, Lianen und die ganze Vegetation (leider konnte keine Rafflesia gesichtet werden). Auch die Kleintiere konnte man nicht immer übersehen. Speziell war eine Stabheuschrecke und ein Käfer, der sich wie eine Art Nuss zusammenrollen konnte. So wurde dieser nicht als Lebewesen erkannt. Bei den gesichteten Affen handelte es sich meistens um Makaken. Ebenso konnten Nashornvögel in lichterer Umgebung auf Bäumen gesichtet werden. Für mich war das erspähen von grossen Tieren sehr schwer. Es war mein Fehlentscheid, mit Brille anstelle der Kontaktlinsen die Tour zu unternehmen. Die Brille beschlug sich ständig und die Tiere zogen es vor, nicht auf mich zu warten bis ich die Brille reinigte. Auch eine Schlange konnte kurz gesichtet werden, als diese mit erhobenem Kopf ein schmales Gewässer runter schwamm. Orang (Mensch) Utan (Wald) wurden aber keine gesehen. Interessant gestaltete sich aber noch der einfache Bau einer Hütte mit Ästen und Blättern (natürlich fehlte auch eine Plastikplane nicht) wieder am Ufer des Alas Rivers für die 2. Nacht. Der Guide Iwan beherrschte sein Handwerk hervorragend. Am 3.Tag ging die Tour weiter mit 2 Flussdurchquerungen zurück zur Rangerstation und schlussendlich zum Parkein-(aus)-gang.
Fazit: Es war ein gelungenes Unternehmen. Die 1. Dschungeltour ist immer unvergesslich. Aber mit besserer literarischer Vorbereitung würde ich eine Tour im Leuser Park von Ketambe aus beginnen, kombiniert mit einer Bergbesteigung (Mt. Leuser 3404m, Mt. Kemiri 3314m, Mt. Bandahara 3012m, etc.). Da braucht es natürlich Zeit (zwischen 5 bis 14Tage) und die Kosten würden auch höher ausfallen.

Tourengänger: edy


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