Chemin de Saint Jacques - Lamothe à Nogaro


Publiziert von Freeman , 11. Februar 2010 um 12:27.

Region: Welt » Frankreich » Chemin Saint Jacques
Tour Datum:19 Mai 2009
Wandern Schwierigkeit: T1 - Wandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: F 
Zeitbedarf: 1 Tage
Abstieg: 25 m
Strecke:Lamothe - Eauze - Manciet - Nogaro

Wieder ein gemütlicher Tag

Ein Morgen wie ich ihn mir wünsche.

In unserem Zimmer sind wir vier Schweizer/innen, ein Franzose und eine Kanadierin. Und alle haben das Bedürfnis lange auszuschlafen. Gut, für den einen und anderen war die Nacht sowieso etwas kurz und die Mücken im Schlafzimmer haben etwas genervt. Aber wenigstens können wir ausschlafen ohne dass irgend ein übereiliger Pilger lärmen muss!

Zum Morgenessen gibt es selbst gemachtes Birchermüesli, Käse, dunkles Brot und einen starken Kaffee, genau wie ich es liebe. Die vier Franzosen, die ebenfalls im Haus von Fritz übernachtet haben, sind bereits aufgebrochen. Wir restlichen sechs Pilger gehen den Tag etwas weniger eilig an. Erst starten Christian und sein Bruder Andi, etwas später Thomas, dann Felipa und ganz am Schluss Marianne und ich.

Nach und nach holen wir unsere Freunde ein. Nach Eauze aber verlieren wir den Kontakt zu den zwei Luzernern und zu Felipa. Nur mit Thomas wandern wir ein wenig ‘Flip-Flop‘ (mal vorne, mal hinten).

Irgendwo da draussen zwischen den Bäumen und den Feldern, kurz nach der Einmündung des Feldweges in eine schmale Strasse treffen wir wieder auf Thomas. Er läuft auf dieser Wegkreuzung etwas verwirrt in jeder Richtung ein paar Meter, dreht um und geht wieder in eine andere Richtung. Als wir bei ihm sind, fragt er uns, wie wir den weiteren Verlauf des Weges einschätzen. Für uns war der Wegweiser klar, nach rechts sagen wir.

Wir schliessen uns zusammen, wandern gegen Norden und diskutieren heftig über die Herstellung von Armagnac. Ich versuche die Wegmarkierungen nicht aus den Augen zu verlieren, doch ich habe seit der Wegkreuzung keine Markierungen mehr gesehen. Plötzlich kommt mir in den Sinn, dass wir nach der Wegbeschreibung auf der Strasse doch nach Süden und nicht Norden wandern sollten. Natürlich machen wir sofort Halt und analysieren unseren Standort. Naja, viel zu sagen gibt es da nicht. Wir stehen irgendwo da draussen!

Wir diskutieren, ob wir nun vor oder zurück gehen sollten. Aber der Wegweiser war für uns unmissverständlich. Dazwischen hat es noch einen Bauernhof gehabt. Vielleicht haben wir ja eine Abzweigung übersehen. In der Ferne vor uns sehen wir ein paar Pilger uns entgegenkommen. Wir drehen um und gehen zurück zum Hof um nach dem Weg zu fragen. Ja und da hängt dann auch die Wegmarkierung. Wir sind auf dem richtigen Weg. Die Bäuerin vom Hof bestätigt uns dies auch und weist uns darauf hin, dass wir 300 Meter die Strasse runter, im Rebberg dann links abzweigen müssen. Ok, wir drehen wieder um und gehen nochmals gegen Norden. Die Pilger die uns nun entgegen kommen sind die vier Franzosen von letztem Abend. Für die Franzosen ist die Verwirrung komplett. Wo sind wir bloss und wo verläuft der Weg. Wir beraten zu siebt, beraten über der Landkarte und diskutieren heftig, warum, wohin und woher…

Die Franzosen sind nicht den ausgeschilderten Weg gelaufen, da dieser teilweise recht matschig ist und haben deshalb eben diese Wegmarkierung im Rebberg übersehen. Thomas, Marianne uns ich sind zwar den richtigen Weg gelaufen, haben nun aber doch einige Zeit ‘verloren‘.

Marianne und ich sind die einzigen zwei die bis Nogaro pilgern. Die letzten paar Kilometer sind meistens noch nahrhaft. Wir haben uns entschlossen eine kleine Herberge anzusteuern. Schon am Nachmittag haben wir versucht dort anzurufen, doch wir haben nur den Anrufbeantworter erreicht. Also stampfen wir nun in Nogaro umher und suchen eben diese Herberge. Es stellt sich heraus, dass diese Herberge nicht mehr existiert! Also versuchen wir unser Glück in einem Hotel. Dieses ist uns aber viel zu teuer. Nun wird es etwas eng! Es gibt ein noch teureres Hotel und eine einfache Herberge von der Gemeinde. Wir steuern nun die günstige Herberge an und haben Glück, denn es sind nur noch wenige Betten frei.

Da die Sonne wunderbar wärmt und es direkt neben der Herberge einige Tische und Bänke zum sitzen gibt, beschliessen wir für einmal im nahen Supermarkt einzukaufen und unter freiem Himmel zu speisen.

Wieder ein wunderbarer Abend, den man nur erlebt, wenn man sich Zeit nimmt, dies zu erleben.

Weiter auf dem Chemin de Saint Jacques - Nogaro à Aire-sur-l'Adour

Tourengänger: Freeman, Domino


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