Den Li-Fluss / 漓江 entlang: Fahrradtour von Xingping / 兴坪 nach Putaozhen / 葡萄镇

Allgemeines:

Für den zweiten Tag hatte ich mir in meinem Hotel ein Fahrrad organisiert, das allerdings nicht sehr gut war. Die Gangschaltung ging schlecht und der Sattel war viel zu tief, und ließ sich auch nur begrenzt höher stellen. Mangels Alternative (die in Xingping ansässigen Fahrradvermietungen bieten alle nur Fahrräder ohne Gangschaltung an) machte ich mich gegen 8:30 auf den Weg.

Tourenbeschreibung:

Ich fuhr auf der Fahrstraße den Li-Fluss entlang, stromaufwärts in Richtung Yangdi. Zunächst kam ich am 20 Yuan-Schein-Aussichtspunkt vorbei, dann am Dorf Huashan. Die Straße endet am Fährübergang von Lengshui. Nach kurzer Wartezeit brachte mich die Fähre ans andere Ufer, von dort fuhr ich weiter durch Obstplantagen. Etwa 3-4 Kilometer nach Lengshui verließ ich die Fahrstraße und fuhr auf einem schmalen Betonweg am Fluss entlang weiter. Dieser Weg ist eigentlich ein Wanderweg, der sich aber durchaus auch für’s Fahrrad eignet. Ich kam durch keine größere Ortschaft mehr, allerdings durch ein paar kleinere Weiler. Die Landschaft ist spektakulär. Überall ragen die Nadeln der Karstberge senkrecht empor. Vereinzelt kamen mir kleine Wandergruppen entgegen. Irgendwann endete der Betonweg und ich fragte zwei Anwohner nach dem Weg nach Yangdi. Beide sagten mir unabhängig voneinander, ich müsse das Fahrrad schultern und einen einen Kilometer langen Aufstieg machen. Ich tat das und mühte mich etwa 200 Höhenmeter in westliche Richtung nach oben, auf die Lücke zwischen zwei Karstbergen zu. Völlig erschöpft kam ich auf dem Sattel an. Ab dort ging es auf einem fürs Fahrrad immer noch ungeeigneten Wanderweg noch etwa 3km weiter, bevor ich den kleinen Ort Xianeicun erreichte. Die Wandereinlage kostete mich fast eineinhalb Stunden. Mit war mittlerweile auch klar, dass ich so nicht nach Yangdi kommen würde. Da ich aber sowieso noch durch das Yulong-Tal nach Yangshuo fahren wollte, war mir das recht, denn die Richtung dorthin stimmte. Von Xianeicun ging es dann über eine Betonpiste auf und ab weiter ins 12 Kilometer entfernte Putaozhen. Dort kam ich gegen 13 Uhr an und aß leckere Guilin-Reisnudeln zu Mittag.

Weiterfahrt:

Da es bereits 14 Uhr war, und ich keine Lust auf die wenig attraktive Strecke von Putaozhen bis zum Eingang ins Yulong-Tal hatte, mietete ich mir für die Fahrt dorthin ein Kabinentaxi, in dem ich mit meinem Rad gerade so Platz hatte.