Pingyao / 平遥: Besuch im echten, alten China


Publiziert von DonPico , 15. Juli 2017 um 15:51.

Region: Welt » China
Tour Datum: 9 Juli 2017
Wandern Schwierigkeit: T1 - Wandern
Wegpunkte:
Zeitbedarf: 3:00
Aufstieg: 20 m
Abstieg: 20 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Von Taiyuan mit dem Zug.
Kartennummer:keine Karte benutzt

Allgemeines

Schon seit ich in China bin - also seit über drei Jahren - will ich die alte Stadt Pingyao in der Provinz Shanxi / 山西 besuchen. Pingyao besitzt eine großteils unzerstört erhaltenen Altstadt. Das ist im modernen China äußerst selten. Die Altstadt ist von einer intakten Stadtmauer umschlossen. In der Umgebung von Pingyao befinden sich weitere Sehenswürdigkeiten, wie das wunderschön gepflegte riesige Anwesen der Familie Qiao / 乔家大院 aus der Zeit der Qing-Dynastie. Shanxi liegt im Norden Chinas, westlich der Provinz Hebei, welche Peking umschließt. Pingyao ist am besten mit dem Zug über die Provinzhauptstadt Taiyuan zu erreichen. Und nach Taiyuan kommt man mit dem Flugzeug von Shanghai.

Anfang Juli fuhr Sammi mit ihrer Firma zum Jahresausflug und so entschied ich mich, im Alleingang einen Wochenendtrip nach Pingyao zu machen.

Anfahrt

Gegen 15 Uhr am Freitag Nachmittag verlies ich die Firma und fuhr zum Flughafen Shanghai Hongqiao. Leider hatte der Flug Verspätung und alle Fluggäste wurden nach dem Check-in in ein nahegelegenes Hotel gefahren. Uns wurde ein ungenießbares Essen serviert. Ich konnte in einer App sehen, wie die geplante Abflugszeit immer weiter nach hinten geschoben wurde. Ich saß lange in der Lobby und ging schließlich auf mein Zimmer. Ich hatte schon die Hoffnung verloren, in dieser Nacht noch nach Taiyuan zu kommen, als eine halbe Stunde nach Mitternacht ein Anruf kam und uns zum Check-out aufrief. Wir wurden wieder zum Flughafen gefahren. Der Flug ging um zwei Uhr nachts. Um vier waren wir in Taiyuan. Um fünf Uhr morgens lag ich schließlich im Hotelbett.

Ich schlief bis 9:30 Uhr und verwarf den Plan, den Jinci-Tempel südlich von Taiyuan zu besuchen. Ich frühstückte im Hotel und machte mich dann langsam auf den Weg zum riesigen Südbahnhof, um von dort den Zug nach Pingyao zu nehmen, wo ich gegen 14 Uhr ankam. Nach dem Check-in erkundete ich die Gassen der Stadt und besichtigte einige der alten Stadthäuser.

Am folgenden Morgen stand ich früh auf und frühstückte um sieben. Gegen 7:30 fuhr ich mit einem Fahrer zum 25km nördlich gelegenen Anwesen der Familie Qiao. Dieses wunderschön gepflegte riesige Areal ist ein wahrer Irrgarten aus Häusern und Höfen. Ich verbrachte fast zwei Stunden dort und fuhr dann zurück nach Pingyao. Auf der Rückfahrt besichtigte ich noch den Zhengguo-Tempel / 镇国寺, wo unter anderem eine der ältesten existierenden hölzernen Dachkonstruktionen Chinas zu sehen ist.

Wieder zurück in Pingyao aß ich zu Mittag und machte dann eine ausgiebige Mittagsruhe, um den heißesten Teil des Tages zu überbrücken.

Tourenbeschreibung

Gegen kurz vor vier Uhr nachmittags startete ich die Runde auf der Stadtmauer am Südtor / 迎熏门. Ich ging erst das kurze Stück nach Osten zur Südwestecke. Anfangs war die Hitze noch fast unerträglich, 35 Grad im Schatten. Bis zu einer Plattform in der Mitte der Ostmauer / 点将台 traf ich keine Menschenseele. Dann sah ich vereinzelt einige Spaziergänger. Am Nordtor / 拱极门 machte ich eine längere Pause im Schatten.

Schließlich setzte ich den Weg fort, vorbei an unzähligen steinernen Wachtürmen nach Westen. Langsam sank dir Sonne tiefer und die Farben fingen an zu leuchten. Ohne Pause ging ich die Westseite entlang nach Süden, dann weiter auf der Südmauer nach Osten. Der südliche Teil der Mauer ist nicht gerade wie die übrigen Teile, sondern führt in vielen Bögen zurück zum Ausgangspunkt. Wie alle Sehenswürdigkeiten in Pingyao wird auch der Zugang zur Mauer um 17:30 Uhr geschlossen. Es war 18:40, als ich am Südturm ankam, ich hatte fast drei Stunden für die Runde gebraucht. Ohne Pausen kann man es sicher in unter zwei Stunden schaffen. Ich genoß die Abendstimmung auf der Mauer noch eine Weile und ging dann zurück zum Hotel.

Rückfahrt

Am nächsten Morgen besichtigte ich noch einige kleinere Sehenswürdigkeiten in Pingyao, bevor ich mich gegen 11:30 Uhr auf zum Bahnhof machte. Der Zug nach Taiyuan ging um 12:25 Uhr und ich kam gegen 13:00 Uhr dort an. Ich verbrachte den Nachmittag auf dem Flughafen und flog dann zurück nach Shanghai.

Fazit

Pingyao ist wegen seiner historischen Innenstadt zurecht bekannt und wirklich sehenswert. Wer das moderne China ein wenig kennt, weiß, dass historische Bausubstanz meist nur punktuell in einzelnen Tempeln, Pagoden oder Gärten erhalten ist. Ganze Ensembles sind sehr selten. Highlights der Reise waren für mich auch der Besuch im Yamen, der Ausflug zum Hofhaus der Familie Qiao und natürlich der Spaziergang auf der Stadtmauer.

Tourengänger: DonPico
Communities: UNESCO-Welterbe


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