Beinn a'Ghlo (1121m) - Lange Kammwanderung ueber drei aussichtsreiche Munros


Publiziert von pame , 5. September 2016 um 07:07.

Region: Welt » United Kindom » Schottland
Tour Datum:23 Juli 2016
Wandern Schwierigkeit: T3 - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: GB 
Zeitbedarf: 8:30
Aufstieg: 1250 m
Abstieg: 1250 m
Strecke:s. GPS-track und Wegpunkte (ca. 24km Wegstrecke)
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Von Pitlochry Richtung Inverness nach Blair Atholl, dann auf B-road Richtung Monzie. Parkplatz bei Loch Moraig.
Zufahrt zum Ankunftspunkt:s.o.
Unterkunftmöglichkeiten:Hotels, B&B's bei Pitlochry und Blair Atholl

Und schon wieder ist das Wetter in westl. Highlands zu schlecht, um gross auf Tour zu gehen. Irgendwie ist diesen Sommer der Wurm drin! Also wieder nach Osten gefahren. Flexibel muss man sein! Hier, in der Naehe des huebschen Staedtchens Pitlochry, erwartet uns eine lange Kammwanderung auf einem ausgedehnten Bergmassiv namens Beinn a'Ghlo (1121m) - mit drei Munros als Belohnung fuer Sammelwuetige wie mich.

Am Tag vor der Wanderung kam ich am fruehen Abend in Pitlochry an und musste noch ein guenstiges B&B suchen, was wegen der tourist. Hochsaison gar nicht so einfach war. Viel Herumtelefoniererei fuehrte mich schliesslich zu einem netten Haus in einem ruhigen Wohngebiet, wo mich die Landlady, die gerade ihre Enkelkinder zu Gast hatte, herzlich begruesste. Perfekt! Noch ein paar Einkaeufe fuer morgen erledigt und in einem der vielen Gastropubs zu Abend gegessen, wo die Bedienungen wie eine Mischung aus Braveheart-Kaempfer und Berliner Hipster aussahen. 

Am naechsten Morgen fuehlte ich mich eigentlich nicht so gut (Lebensmittelvergiftung? Akute Muedigkeit?), aber ich bin einfach mal zum Ausgangspunkt am Loch Moraig (330m) gefahren, der vom Nachbarort Blair Atholl ueber eine Single-Track-Road erreicht werden kann. Der Parkplatz ist eigentlich nur ein Stueck Wiese am Rand der Strasse, und war schon jetzt recht voll.

Mein Magen machte mir immer noch zu schaffen, und anbetracht der weit ueber 20km langen Wegstrecke hab ich schon in Erwaegung gezogen, evtl. nur auf den ersten Munro, Carn Liath (976m), zu steigen. Ich bin dann wirklich ziemlich spaet los (so gegen halb 12), was die Gesamtueberschreitung des Massivs eigentlich ausschliesst. Andererseits sind die Tage jetzt im Juli sehr lang; es wird erst gegen 22-23 Uhr dunkel. Schaun 'mer mal!

Zu Beginn geht's ein paar km leicht ansteigend ueber einen Feldweg (T1) - immer das Etappenziel Carn Liath (976m) mit dem weithin sichtbaren Aufstiegsweg vor Augen. Bei  Junction Carn Liath path, wo ein alter Wagen rumsteht, geht's links ab; zuerst mehr oder weniger weglos, aber flach. Hier hab' ich mich erstmal im sumpfigen Gelaende verlaufen. Geht ja schon gut los!

Sobald der Weg ansteigt, wird er klarer und trockener (T2), und ist auch gut zu begehen, so dass ich den ersten Munro, Carn Liath (976m), ohne Probleme erreiche (2h nach dem Start). Das Beste ist aber, dass von hier fast die gesamte, weitere Route, die eine tolle Wanderung auf einem ausgedehnten Bergkamm verspricht, sichtbar ist. Allerdings ist das Ziel Carn nan Gabhar (1121m) noch ganz schoen weit weg! Jetzt muss ich mich wohl entscheiden: Zurueckkehren - Was mach' ich dann mit dem angebrochenen Tag? - Oder mich fuer die naechsten 7-8h Wanderung festlegen?

Das Wetter scheint OK zu sein, und mein Magen gibt sich - vielleicht angesichts der tollen Aussicht - auch schon ruhiger. Also, ist die Entscheidung: Weiter geht's!

Die naechsten 3.5h geht's dann in sanftem Auf- und Ab (T2) ueber den breiten, aussichtsreichen Ruecken, der sich ueber den zweiten Munro, Braigh Coire Chruinn-bhalgain (1070m), hinueberzieht zum Sattel Bealach an Fhiodha (847m), von wo es dann etwas steiler in der Flanke (T2) auf den letzten und hoechsten Gipfel des Beinn a'Ghlo-Massivs, Carn nan Gabhar (1121m), geht. Diesen erreiche ich so gegen 17 Uhr und geniesse die Stille und die Aussicht nach N. 

Nachdem es am Gipfel doch etwas zunebelt, mache ich mich auf den langen Rueckweg von noch gut 10km. Zuerst geht's zurueck zum Sattel Bealach an Fhiodha (847m), dann muss man nach S auf Wegspuren (T3) absteigen. Dieses Stueck von ca. 1.5km ist leider das unangenehmste der ganzen Tour. Es ist nicht gefaehrlich aber schlichtweg sehr muehsam zu gehen: Eine Mischung aus feuchtem Gras, wackeligen Steinen und Schlamm.

Wichtig ist, bei  Crossing Allt Bealach an Fhiodha den kleinen Bach zu ueberqueren. Auf der anderen (West-)Seite findet man dann einen langsam immer besser werdenden Weg.

Gegen 19 Uhr sehe ich dann zum erstenmal wieder Zeichen der Zivilisation, naemlich den Feldweg, den ich bei beginnendem Nieselregen erreiche. Nun geht's noch ein paar km gemuetlich (T1) ueber diesen Weg zurueck zum Auto. Ein langer aber bekoemmlicher Wandertag geht zu Ende.

Fazit:
  • Insgesamt einfache, aber lange Wanderung ueber einen aussichtsreichen Bergkamm.
  • Gut geeignet fuer den Hochsommer, wenn die Tage lang genug sind.
  • Orientierung an einigen Stellen anspruchsvoll. Bei Nebel schwierig.
  • Wetterbeguenstigt, da in den oestl. Highlands gelegen.

Tourengänger: pame


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